Die Spur des Glaubens lebendig halten

Das Bistum Essen gedenkt nicht nur des 1200. Todestages des heiligen Ludgerus. Auch die Communitas Sancti Ludgeri feiert in diesem Jahr ihr 50jähriges Bestehen. Der neue Bischof von Münster, Dr. Felix Genn, war mit dabei.

Communitas Sancti Ludgeri feiert 50jähriges Bestehen

Als Bischof von Essen hatte er die Basilika in Essen-Werden oft besucht, um am Grab des heiligen Ludgerus zu beten. Am Sonntag, 24. Mai, feierte Felix Genn erstmals als Bischof von Münster die heilige Messe in der Grabeskirche des Heiligen, dessen 75. Nachfolger er seit diesem Jahr ist. Anlass war die Feier des 50-jährigen Bestehens der Communitas Sancti Ludgeri, der Gemeinschaft des heiligen Liudger, die seit 1959 die Verehrung des Apostels der Friesen und Sachsen in besonderer Weise pflegt und fördert.

Genn dankte den Mitgliedern der Communitas für ihr konkretes Glaubenszeugnis. „Sie halten die Spur des Glaubens, die der heilige Ludgerus gelegt hat, in unserer Zeit lebendig“, betonte er in seiner Predigt und griff damit zugleich das Motto des Gedenkjahres zum 1200. Todestages des Heiligen auf. Die Gläubigen rief der Bischof auf, zu Zeugen der Auferstehung zu werden. „Wo Menschen, wie der heilige Ludgerus, ihre Heimat verlassen um anderen den Glauben zu verkünden, ohne sie zu diesem Glauben zu zwingen, da wird das Zeugnis der Auferstehung lebendig“, so Genn.

Die Mitglieder Communitas Sancti Ludgeri bedankten sich am Ende des Gottesdienstes beim ehemaligen Ruhrbischof für dessen langjährige Verbundenheit zur Gemeinschaft und ernannten ihn zu ihrem Ehrenmitglied. „Mit der Aufnahme in den Kreis der bischöflichen Ehrenmitglieder bleiben sie Mithüter der Grabstätte des heiligen Liudger“, freute sich Rudolf Ludger Schütz, Ehrenvorsitzende der Communitas.

Den Festvortrag bei der anschließenden „Festlichen Stunde“ im Kardinal-Hengsbach-Haus hielt der ehemalige Bischof von Hildesheim und langjährige Präsident der Kommission der Bischofskonferenzen der Europäischen Union, Dr. Josef Homeyer. Er machte deutlich, dass die europäische Dimension des Wirkens des heiligen Liudger erst in der Neuzeit richtig erkannt worden sei. Auch er dankte der Communitas, dass sie sich seit fünfzig Jahren für die Verehrung und Erinnerung dieses großen europäischen Heiligen einsetze. Wer das Entstehen Europas verstehen will, komme an Liudger nicht vorbei, so Homeyer. Das Christentum habe wesentlich zur kulturellen Identität Europas beigetragen. Mit Blick auf die auch leidvolle Geschichte Europas mahnte er eine „Bereitschaft zur Versöhnung“ an. „Der Dienst der Versöhnung ist uns allen aufgetragen, damit dieser Kontinent eine Zukunft hat.“(ul)

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