Die Kirche in Hongkong sorgt sich um ihre Schulen

Das Bistum Hongkong, Partnerdiözese des Bistums Essen, wehrt sich gegen den Versuch Pekings, Einfluss auf die 274 katholischen Bildungseinrichtungen zu nehmen. Bischof Tong Hon befürchtet Störungen im allgemeinen Lehrbetrieb.

Das Bistum Hongkong wehrt sich gegen den Versuch Pekings, Einfluss auf die 274 katholischen Bildungseinrichtungen in der früheren britischen Kronkolonie zu nehmen. Wie Bischof John Tong Hon am vergangenen Freitag der Katholischen Nachrichten-Agentur (KNA) in Würzburg sagte, hat die Partnerdiözese des Bistums Essen gerichtlich Einspruch gegen ein neues Gesetz erhoben, das am 1. Juli in Kraft treten soll. Es sehe vor, dass der Bischof nur noch 60 Prozent der Direktoriumsmitglieder an katholischen Schulen oder Kindergärten ernennen könne. 40 Prozent würden demnach künftig von Eltern, Schülern oder anderen gewählt.

"Das hört sich demokratisch an, könnte aber zu einem kleinen Loch für den Staat werden, um Einfluss zu gewinnen", so Tong. Er befürchte Störungen des Betriebs wie Diskussionen um Schulkreuze oder Schulgebet, die durch entsprechend platzierte Lehrer- oder Elternvertreter in den Leitungsgremien angezettelt werden könnten. Aus Sicht des Bistums widerspricht das Gesetz dem Grundlagenvertrag zwischen Großbritannien und China, der die Übergabe der einstigen Kronkolonie Hongkong an die Volksrepublik 1997 regelte. (KNA)

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