„Die fetten Jahre machten unsere Kirchen schwach“

Der Essener Generalvikar Klaus Pfeffer sieht gute Möglichkeiten, die konfessionellen Grenzen der christlichen Kirchen zu überwinden. Das Reformations-Jubiläum 2017 sei eine Einladung zur Reform der Konfessionen.

Generalvikar Pfeffer: Das Reformations-Jubiläum 2017 ist eine Einladung zur Reform der Konfessionen.

In Vorbereitung auf das Reformations-Jubiläum der evangelischen Kirche im Jahr 2017 sieht der Essener Generalvikar Klaus Pfeffer gute Chancen, die konfessionellen Grenzen zu überwinden, um zu einer Kirche der „Vielfalt und Differenz in geistlicher Verbundenheit“ zu gelangen. Grundlage dafür sei ein persönlicher spiritueller Weg der einzelnen Christen, auch wenn solcherart freie Menschen sich nicht so einfach in ein religiöses System integrieren ließen, schreibt Pfeffer in der aktuellen Ausgabe von Brennpunkt Gemeinde, der theologischen Zeitschrift der evangelischen „Arbeitsgemeinschaft Missionarische Dienste“ (AMD).

„Wir Christen machen uns zuweilen das Leben schwer“, schreibt Pfeffer mit Blick auf innerkirchliche Grabenkämpfe. Angesichts der Heftigkeit mancher Auseinandersetzung zwischen den verschiedenen „Flügeln“ der katholischen Kirche vermute er die Gegner des Christentums zuweilen eher in den eigenen Reihen statt außerhalb. „Die volkskirchlich ‚fetten‘ Jahre haben unsere Kirchen spirituell schwach werden lassen“, kritisiert der Verwaltungschef des Bistums Essen. In den aktuellen Dialogprozessen entdecke er dagegen ein großes Bedürfnis der Menschen, in spirituelle Tiefen vorzudringen, die im kirchlichen Alltag bislang meist tabuisiert seien. (cs)

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