Das Bistumsfest aus Kinderaugen

Ob Himmelsleiter, Quietsche-Enten-Rennen oder Kistenklettern - auf dem Bistumsfest haben vor allem Kinder und junge Menschen die Möglichkeit zum Mitmachen. Wie die jüngsten Gäste das Fest wahrnehmen, das zeigen "Kinderreporter", die mit ihren Kameras auf dem ganzen Platz unterwegs sind.



Mitmach-Aktionen auf dem Burgplatz

Vorankommen ist für Carina und ihre Mutter Jasmin gerade kaum möglich. Alle zwei Meter bleibt die 8-Jährige stehen und macht ein Foto. Von Luftballons, von dem Clown, von Kindern, die auf dem Boden sitzen und puzzlen – kurzum: Carina fotografiert alles, was ihr vor die Linse kommt. Über 30 Motive hat sie schon auf der kleinen Digitalkamera, die ihr um den Hals baumelt.

Als eine von vielen "Kinderreportern" ist es heute ihr Auftrag, das Bistumsfest aus Kinderperspektive in Bildern festzuhalten. Ihr Lieblingsfoto? Da muss Carina gar nicht lange nachdenken. Das hat sie beim „Kistenklettern“ gemacht. „Das Mädchen stand auf 14 Kisten“, erzählt Carina beeindruckt. „Das Mädchen“ heißt übrigens Helene und ist zehn Jahre alt. Obwohl sie schon eine Weile wieder auf festem Boden steht, zittern ihr immer noch die Knie. „Von oben wirkt alles viel höher. Da wird einem schon etwas mulmig“ erzählt sie dennoch begeistert. Vor dem Moment, wenn der Turm zusammenbricht, hatte sie trotzdem keine Angst: „Ich habe ja vorher gesehen, dass das Seil hält“, erzählt die Schülerin. Zusammen mit ihrem Bruder, dem 8-Jährigen Frederik, geht es dann auch sofort weiter zur nächsten Mitmach-Aktion.

Die „Himmelsleiter“ wirkt nicht nur auf Helene, Frederik und die Kinderreporterin Carina wie ein Magnet. Auch Passanten mit Einkaufstüten, die eigentlich nur zufällig am Domplatz vorbeikommen, bleiben fasziniert stehen und schauen den beiden Jungen zu, die sich gemeinsam von Sprosse zu Sprosse hinaufhangeln. „Das ist gerade das Besondere an der Himmelsleiter. Es ist nicht nur für die Kletternden, sondern auch für die Zuschauer eine spannende Angelegenheit“, weiß Lothar Jekel vom Phillip-Neri-Zentrum in Gelsenkirchen. Dort kommt die Kletterattraktion schon seit fünf Jahren zum Einsatz. „Es ist wirklich eine niederschwellige Möglichkeit, mit Kirche in Berührung zu kommen“, weiß Jekel. Das zeigt sich nicht nur heute beim Familienfest. „Es geht nicht offensichtlich um Spiritualität, aber es dreht sich um Kernthemen der Kirche: Vertrauen, Kooperation und Unterstützung“.

Und schon hat Carina das nächste Motiv entdeckt: Der kleine Lukas, der zusammen mit seinem Papa am Rand des Springbrunnens vor dem Domplatz steht. Er hat eine kleine schwarze Gummi-Ente in das Quietsche-Enten-Rennen geschickt. Gemeinsam feuern beide ihre Ente an, die langsam auf das Ziel zutreibt. Helferin Charlotte steht mit Gummistiefeln und Schrubber am Beckenrand und passt auf, dass die Ente nicht an einer Kante hängen bleibt oder in eine Ecke getrieben wird. Mit wenigen Sekunden Vorsprung schafft es Lukas' Ente dann auch tatsächlich als erste ins Ziel. Ganz zur Freude des Besitzers. Und dazu hat er auch allen Grund: Denn er steht im Finale und der goldene Pokal ist zum Greifen nahe. „Der Sieger des Rennens wird auf die große Tafel am Startpunkt geschrieben. Heute Abend um 18.00 Uhr treten dann alle Finalisten gegeneinander an. Der Gewinner bekommt den Pokal“, erklärt die 17-jährige Helferin Maria. Kaum hat sie alle Enten aus dem Zielbecken herausgefischt, stehen auch schon die nächsten Mitspieler bereit, um gegeneinander anzutreten.

Vor dem Menschenkicker auf dem Burgplatz müssen sich Carina und ihre Kollegen erst durch die Zuschauerreihen bis nach vorne an die Bande kämpfen, um ein Foto machen zu können. Hier sind sie nicht die Einzigen, die mit einer Kamera bewaffnet sind. Der Grund: Bischof Franz-Josef Overbeck ist mit von der Partie und tritt zusammen mit seinen vier Mitstreitern gegen die Kickermannschaft des Ruhrbistums an. Nach kurzer Absprache steht die Aufstellung fest: Die Ordenschwester aus Bottrop hält das Tor sauber, Bischof Overbeck sichert gemeinsam mit einem Messdiener aus Oberhausen den Strafraum ab und die Jugendreferentin aus Gelsenkirchen sorgt mit dem CAJ-ler aus Essen für die Tore. Ganz geht dieser Plan nicht auf, denn die Bistumskicker gewinnen am Ende mit zwei Toren Vorsprung.

Auch Mama Jasmin hat Freude an der Aufgabe ihrer Tochter: „Es ist wirklich aufregend zu sehen, wie Carina sich als Reporterin schlägt und wie viel Spaß sie beim Fotografieren hat." Zusammen mit ihrer Tochter dreht sie die Runde über den Burgplatz: „Sie weiß genau, was sie will und was nicht. Wir machen ihr zwar zwischendurch auch Mal Vorschläge, aber sie hat ihren ganz eigenen Kopf. Und das ist gut so“, freut sich Jasmin. „Dadurch sehe ich das Fest auch noch mal mit anz anderen Augen.“ (ms)

Pressestelle Bistum Essen

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