von Ulrich Lota

Das Bistum Essen trauert um Berthold Rose

Das Bistum Essen trauert um Berthold Rose. Der langjährige Vorsitzende der Mitarbeitervertretung (MAV) im Bischöflichen Generalivikariat und Leiter der Abteilung Weltkirche und Mission ist in der Nacht zum Donnerstag, 22. Dezember, überraschend im Alter von 60 Jahren verstorben. Viele Mitarbeitende in der Bischöflichen Verwaltung und weit darüber hinaus reagierten mit Fassungslosigkeit und Bestürzung auf die Nachricht.

"Ich bin zutiefst traurig und kann es noch nicht fassen, dass Berthold Rose nicht mehr bei uns ist“, sagte Generalvikar Klaus Pfeffer. Der Verstorbene sei für viele Menschen im Bistum Essen „ein treuer und engagierter Weggefährte“ gewesen, der mit Leidenschaft und Engagement für seine christliche Überzeugung gelebt habe. „Uns beide verband seit mehr als dreißig Jahren das gemeinsame Engagement bei den Pfadfindern“, so der Generalvikar weiter. „Das war eine starke Basis für unsere Zusammenarbeit in den letzten Jahren zwischen ihm als Vorsitzenden der Mitarbeitervertretung und mir als Generalvikar.“ Berthold Rose habe sich mit allen seinen Kräften für die Mitarbeitenden eingesetzt, ohne dabei das Wohl des Bistums insgesamt aus dem Blick zu verlieren. „In Konfliktsituationen setzte er auf das offene und ehrliche Gespräch, um auf diesem Weg pragmatische Lösungen zu finden.“

Pfeffer: „Wir haben viel gelacht - denn Berthold Rose war ein Mensch, der mit viel Humor auf das Leben blickte und sich die Zuversicht auch in schwierigen Situationen nicht nehmen ließ. Unser Bistum verliert mit ihm einen großartigen Menschen. Wir alle sind erschüttert und fühlen mit seiner Frau und seiner Familie. In diesen weihnachtlichen Tagen werden wir im Gebet an Berthold Rose denken und für seine trauernde Familie beten."   

Auch Bischof Dr. Franz-Josef Overbeck reagierte mit großer Trauer auf die Todesnachricht. Zugleich blickte er dankbar auf die langjährige Zusammenarbeit zurück und würdigte das stets gute, vertrauensvolle und konstruktive Miteinander. „Für Berthold Rose war es immer ein Herzensanliegen, dass in unserem Bistum und in unserer Kirche insgesamt die Bedürfnisse und Sorgen der einzelnen Menschen nicht übersehen werden. Deshalb nahm er sich selbst viel Zeit für die Menschen, die bei ihm Rat und Hilfe suchten.“

Sprachlos und zutiefst betroffen reagierten die Kolleginnen und Kollegen im Zuständigkeitsbereich des Bischofsvikars für Weltkirche und Orden, Weihbischof Ludger Schepers, vom Tod ihres Kollegen. Gerade die ersten Nachrichten nach seiner Operation hätten auf einen guten Heilungsverlauf hoffen lassen. „Er ist mir eine sehr große Hilfe gewesen und hat mir in den Bereichen Weltkirche und Mission für die verschiedenen Gremien der Bischofskonferenz kompetent zugearbeitet. Getragen war sein Dienst dabei immer von einer gläubigen Zuversicht und dem Vertrauen, in Gottes Hand zu sein", hob Weihbischof Schepers das große Engagement und die Fachlichkeit hervor, mit der Berthold Rose sich in seinen Aufgabenbereich eingearbeitet hatte. 

Berthold Rose habe in verschiedenen überdiözesanen Gremien das Bistum Essen mit großem Einsatz und Sachkenntnis vertreten. „Für die Zeit nach seiner MAV-Tätigkeit hatten wir viele Ideen, was zu verstärken oder neu zu starten wäre“, so Schepers weiter. Auch in schwierigen Situationen habe Berthold Rose es vermocht, mit Humor und in tiefem Gottvertrauen seinen Dienst zu tun und andere dabei mitzunehmen und mitzutragen. „Ich kann im Namen aller Kolleginnen und Kollegen sprechen: Wir werden ihn sehr vermissen."

Ebenso fassungslos zeigte sich auch Michael Meurer, der stellvertretende Vorsitzende der Mitarbeitervertretung. „Es ist wie es ist – da muss ich jetzt durch. Und ich bin da ganz zuversichtlich!“, habe ihm Rose nach Erhalt seiner Krebsdiagnose gesagt. In den Telefonaten mit ihm habe Meurer immer wieder „seine bewundernswerte Zuversicht wahrnehmen können, die auf einem spürbaren tiefen Glauben gegründet war“. Dabei sei ihm der Ernst der Situation durchaus bewusst gewesen.

Meurer: „Mit Berthold verliere ich einen Kollegen, der sich mit Herz, Klugheit und Besonnenheit für die Belange der Mitarbeitenden im Generalvikariat eingesetzt hat. Viel habe ich von ihm gelernt, und gemeinsam haben wir die Vorstandsarbeit in der MAV fast 8 Jahre gestalten dürfen. Berthold Rose hinterlässt große Lücken, die sich, wenn überhaupt, nur schwer schließen lassen. Ich werde ihn sehr vermissen und bin in diesen traurigen Stunden in Gedanken bei seiner Frau Barbara und bei seiner ganzen Familie.“

Der Verstorbene hatte nach seinem Wehrdienst an der Katholischen Fachhochschule in Paderborn Sozialpädagogik studiert. Nach verschiedenen Praktika begann er am 1. April 1980 als Jugendpfleger im Katholischen Jugendamt Hattingen/Schwelm. Am 1. April 1985 wechselte er als Bildungsreferent zum Diözesanverband der Deutschen Pfadfinderschaft St. Georg (DPSG) im Bistum Essen. 1991 übernahm er im Bischöflichen Generalvikariat die Aufgaben als Diözesanreferent für Betriebskernarbeit und Betriebspastoral innerhalb des Sekretariates „Kirche und Gesellschaft“. 1996 wurde er zum Leiter der Abteilung „Pastoral der Berufs- und Arbeitswelt“ ernannt. Mit der Neuorganisation der bischöflichen Verwaltung wechselte er mit seinem Aufgabenbereich in die Zentralabteilung „Gesellschaftliche und wirtschaftliche Aufgaben“, die 2009 in der Zentralabteilung „Politik, Wirtschaft und Soziales“ aufging. Im November 2013 erfolgte Roses Ernennung zum Leiter der Abteilung Weltkirche und Mission. Vorsitzender der Mitarbeitervertretung war Berthold Rose seit 2009.

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