von Thomas Rünker

Danke Franziskus!

Schausteller hatten Papst Franziskus bei einer Audienz einen Gutschein geschenkt, um Heim-Kinder auf die Kirmes einzuladen. Am Donnerstag lösten sie das Versprechen ein: Rund 600 Kinder kamen mit ihren Betreuern zu einem Gratis-Bummel nach Herne.

Riesenrad, Wasserbahn und Kettenflieger – hunderte Kinder- und Jugendliche aus Caritas-Einrichtungen in der Rhein-Ruhr-Region waren am Donnerstagmittag in Herne auf der Cranger Kirmes zu Gast. Eingeladen von den Kirmesbetreibern zeigten die Schausteller damit nicht nur „ihr großes Herz“, wie Hernes Oberbürgermeister Frank Dudda (SPD) betonte. Sie lösten damit auch ein Versprechen ein, das sie Papst Franziskus 2016 bei einer Audienz in Rom gegeben hatten. Damals hatte der Präsident des Deutschen Schaustellerbundes, der Essener Albert Ritter, dem Papst als Gastgeschenk den Gutschein für den Kirmesbesuch der Kinder aus Heimeinrichtungen überreicht. „Ihr dürft euch also heute vom Papst persönlich eingeladen fühlen“, rief Pfarrer Sascha Ellinghorst, Leiter der katholischen Circus- und Schaustellerseelsorge in Deutschland, den rund 600 Kindern und ihren Betreuern zu.

Wenig später machten es sich Merlin und Alexander aus Gelsenkirchen auch schon im Doppelsitz des großen Kettenkarussells bequem, bevor es mit Johlen und Jauchzen in die Höhe ging. „Das Kettenkarussell mag ich am Liebsten“, sagt Alexander anschließend mit leuchtenden Augen. Aber die Aussicht aus dem Riesenrad sei auch ok, ergänzt sein Kumpel Merlin. Eigentlich würde er am liebsten auf den „Vodoo Jumper“, der ein paar Meter weiter die Fahrgäste wild drehend in die Luft schleudert. Aber der ist dann wohl doch eher für ältere Kinder – Alexander und Merlin sind gerade erst zehn. Die beiden Jungs sind im Gelsenkirchener Kinder- und Jugendhaus St. Elisabeth zu Hause und gehören zu den rund 200 Kindern und Jugendlichen, die mit rund 60 Betreuern aus neun Caritas-Einrichtungen im Ruhrbistum nach Crange gekommen sind. „Für uns ist das ein großes Geschenk“, freut sich Reinhild Mersch, Diözesan-Referentin für die Erziehungshilfe, über die gewissermaßen päpstliche Einladung der Schausteller. Zwar bemühten sich die Betreuer in den Kinder- und Jugendheimen gerade in den Sommerferien um ein attraktives Freizeitprogramm – doch ein Kirmesbesuch sei angesichts der begrenzten Budgets der Einrichtungen kaum möglich.

Umso größer war die Freude bei Merlin, Alexander und den vielen anderen Mädchen und Jungen als sie am Donnerstag von einem Fahrgeschäft zum nächsten zogen – und es anschließend auch noch einen Imbiss im Kirmeszelt gab.

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