Brückenbauer zwischen Kirche und Arbeitswelt

Als einen Priester und Bischof, der die Kirche im Ruhrbistum und weit darüber hinaus mitgeprägt hat, würdigte Bischof Dr. Franz-Josef Overbeck den emeritierten Weihbischof Franz Grave, der am 25. November 2012 seinen 80. Lebensjahr vollendet. Mit einem festlichen Gottesdienst im Essener Dom und einem Empfang wurde der Geburtstag gefeiert.

Essener Weihbischof Franz Grave feierte seinen 80. Geburtstag

Für Ruhrbischof Dr. Franz-Josef Overbeck ist er auch mit 80 Jahren „noch immer ein Kraftbündel“, einer, „der mit großer Präsenz und dem ihm eigenen Willen, mit der ihm eigenen kräftigen Stimme und der ihm eigenen Wachheit nicht nur sein persönliches Leben gestaltet, sondern die Kirche im Ruhrbistum und weit darüber hinaus mitprägt“: Weihbischof Franz Grave. Mit einem feierlichen Gottesdienst im Essener Dom und einem anschließenden Empfang im Bischöflichen Generalvikariat feierte das Bistum Essen am Sonntag, 25. November, den 80. Geburtstag des weit über die Grenzen des Ruhrbistums bekannten emeritierten Essener Weihbischofs.

Bischof Overbeck würdigte das „unermüdliche pastorale Engagement“ des Jubilars, der als „Kind des Ruhrpotts“ stets ein „geerdeter Priester und Bischof“ gewesen sei. Ob als „Kaplan“ des Pfarrers an St. Mariae Geburt in Mülheim, wo der Weihbischof inzwischen noch immer seelsorgerische Aufgaben wahrnimmt, oder als nach wie vor gefragter Gesprächspartner für Vertreter aus Wirtschaft und Politik. „Ein offenes Ohr zu haben, klare Worte zu sprechen und konkrete Taten folgen zu lassen, gehören zu den Markenzeichen von Weihbischof Franz Grave“, betonte Overbeck.

„Zur kantigen und knorrigen Persönlichkeit“ Graves, so der Ruhrbischof weiter, gehöre auch sein unbedingter Einsatz für Menschen am Rande. Dabei verwies er auf das Engagement des Weihbischofs für die vielen Arbeitssuchenden und  Entwicklungsverlierer der vergangenen Jahrzehnte im Ruhrgebiet aber auch für die Ìndigenas im Amazonas, die Landlosen und Obdachlosen in Lateinamerika oder anderswo. Overbeck: „Als Adveniat-Bischof hat Franz Grave an die Solidarität mit den Armen erinnert und wurde nicht müde, die Kirche zu mahnen, die Armen nicht zu vergessen.“

Grave, so der Bischof weiter, verstehe sich als „ein Kommunikator der Soziallehre unserer Kirche“, dem es um die Würde des Menschen als Person, um solidarisches Tun und um subsidiäres Handeln vor Ort gehe, damit alle Menschen die ihnen eigenen Rechte und ihre Würde erhalten und so gleichzeitig das Evangelium verkündet werde. Auf diese Weise sei der Weihbischof auch „zu einem großen Brückenbauer zwischen Kirche und Arbeitswelt geworden“. Overbeck: „Die Bewahrung der Schöpfung, die Achtung vor allem Geschaffenen und der verantwortungsvolle, gerechte und nachhaltige Umgang mit dden Ressourcen unserer Erde sind Themen, bei denen Weihbischof Grave nie müde wird zu mahnen, Diskussionen anzustoßen und zu helfen, das Bewusstsein zu verändern.“

Mit einem Dank für Graves „unermüdlichen Dienst für Gott und die Menschen, für sein handfestes Auftreten, sowie seine unüberhörbare Stimme und sein nimmermüdes Arbeiten im Alltag unseres Ruhrbistums, schloss der Ruhrbischof seine Ansprache bei dem Empfang vor rund 300 geladenen Gästen. Und er verwies schmunzelnd auf die dem Weihbischof „eigene Unruhe, die weder ihn noch andere letztlich zur Ruhe kommen lässt, weil sie aufmerksam machen will, wach und immer in Bewegung ist“.

Vor dem Empfang im Bischöflichen Generalvikariat hatte Weihbischof Franz Grave mit zahlreichen Gläubigen ein Pontifikalamt im Essener Dom gefeiert. Die Predigt hielt der Erzbischof von Tegucigalpa (Honduras), Kardinal Oscar Rodriguez, mit dem er seit langem freundschaftlich verbunden ist. (ul)

Ansprache von Bischof Dr. Franz-Josef Overbeck beim Empfang

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