Bischof Overbeck kritisiert Waffenexporte nach Libyen

Ruhrbischof Dr. Franz-Josef Overbeck hat in seiner Funktion als Militärbischof auf Fehler im Umgang mit dem Gaddafi-Regime hingewiesen.

Der katholische Militärbischof für die Bundeswehr, Franz-Josef Overbeck, hat Versäumnisse der internationalen Libyen-Politik kritisiert. Luftangriffe seien zwar gerechtfertigt, sofern sie Unschuldige schützten, sagte Overbeck der "Tagespost" (Dienstag) in Würzburg. Zuvor wären allerdings politische Maßnahmen gegen das Gaddafi-Regime wie die Verhinderung von Waffenexporten notwendig gewesen. Gewalt sei immer ein Übel "und nur zum Schutze der Zivilbevölkerung angesichts schwerster Verletzungen der Menschenrechte erlaubt".

Ziel des Militäreinsatzes müsse bleiben, dass das libysche Volk seine politische Zukunft selbst bestimmen könne, so Overbeck weiter. Der Bischof mahnte eine genaue Beachtung der Resolution des UN-Sicherheitsrates an. Sonst bestehe die Gefahr, dass der Krieg in der muslimischen Welt erneut als Kreuzzug des Westens missverstanden werde. (kna)

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