von Thomas Rünker

Bischöfe stellen Diskussionspapier zur Klimapolitik vor

Bischof Overbeck plädiert im Vorwort für Anstrengungen, um möglichst schnell eine Treibhausgasneutralität zu erreichen. Zugleich stelle sich die Kirche ausdrücklich an die Seite derer, die unter den Klimaveränderungen am stärksten zu leiden haben.

Die Deutsche Bischofskonferenz hat am Dienstag einen Diskussionsbeitrag zur Klimapolitik veröffentlicht. „Bei der Bekämpfung des Klimawandels handelt es sich um eine große ökologische Herausforderung, die zentrale Gerechtigkeitsaspekte berührt“, schreibt Ruhrbischof Franz-Josef Overbeck als Vorsitzender der Kommission für gesellschaftliche und soziale Fragen der Bischofskonferenz im Vorwort der zehn Thesen umfassenden Broschüre. Er mahnt zum Handeln: „Das verbleibende Budget an Treibhausgasen, das mit den international vereinbarten Klimazielen in Einklang steht, ist äußerst knapp. Die Zeit, in der die Menschheit dem gefährlichen Klimawandel noch Einhalt gebieten kann, neigt sich dem Ende zu.“ Die Kirche stehe dabei „an der Seite der Armen, Schwachen und Benachteiligten: Sie setzt sich für Gerechtigkeit ein und übt Solidarität mit denen, die gegenwärtig und in Zukunft am meisten vom Klimawandel betroffen sind und sein werden“, betont Overbeck.

Treibhausgasneutralität bis spätestens 2050

Der Text der Bischöfe bekennt sich klar zum Ziel, Treibhausgasneutralität so früh wie möglich zu erreichen, jedoch spätestens im Jahr 2050. „Dabei muss die Politik alle Handlungsfelder – Energiewirtschaft, Gebäude, Verkehr, Industrie und Landwirtschaft – in den Blick nehmen und einen langfristig verlässlichen Rahmen schaffen“, so der Ruhrbischof. Gleichzeitig seien alle Menschen „aufgerufen, durch einen umweltschonenden Lebensstil, etwa bei Ernährung und Mobilität, ihren Beitrag zum Klimaschutz zu leisten“. Auch die Kirche selbst, der Schöpfungsverantwortung ein zentrales Anliegen sei, „ist bereit, ihren Beitrag zu mehr Klima- und Umweltschutz zu leisten und mit gutem Beispiel voranzugehen“, schreibt Overbeck.

Das Thesenpapier steht auf der Internetseite der Deutschen Bischofskonferenz zum kostenlosen Download bereit.

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