Als mit Gospel, Jazz und Popmusik „die Post abging“

Zu einem Festival musikalischer Erinnerungen kommt es am 6. Mai 2012 in der Kirche Mariä Himmelfahrt in Duisburg-Hüttenheim. Musik zum Zuhören und Mitsingen präsentieren die Atlanta Jazzband Köln, die "duisburger gospelgroup" und der Chor "TonArt".


Festival musikalischer Erinnerungen in Duisburg-Hüttenheim

Vielen ist sie von den Adventssingen in der Katholischen Akademie „Die Wolfsburg“ in Mülheim bekannt, die Atlanta Jazzband aus Köln. Die Band um den WDR-Bigband-Trompeter Klaus Osterloh gilt für viele Insider als die beste ihres Genres in Deutschland. Am Sonntag, 6. Mai, 16.00 Uhr, ist sie beim „Festival musikalischer Erinnerungen“ in der Kirche Mariä Himmelfahrt, Duisburg-Hüttenheim, Mündelheimer Straße 179, 47259 Duisburg, mit von der Partie. Hier erklingen moderne geistliche Lieder und andere musikalische Highlights zum Hören und Mitsingen.

Bei den „älteren Semestern“ wird diese Veranstaltung möglicherweise nostalgische Erinnerungen wecken. Denn auch die 1967 vom damaligen Kantor Leo Schuhen, der bis heute auch als „Vater der Jazzmessen“ bekannt ist, gegründete „duisburger gospelgroup“ zählt zu den Mitwirkenden. Die Gruppe mit den Musikern Rolf Hucklenbruch, Knud Kalisch, Gerd Lugge und Horst Ambaum war wesentlich beteiligt an der Entwicklung moderner Kirchenmusik, die ihren Ursprung in der Hüttenheimer Kirche hatte und bundesweit gefragt war.

Von Duisburg ausgehend wurden alternative Kirchenlieder immer populärer. Zunächst bei Beat- und Jazzmessen sowie im Zuge der 68er-Bewegung zunehmend mit Rock-, Pop-, Folk- und Protestsongs trat die „duisburger gospelgroup“ immer sozialkritischer und provokativer auf. Die Gruppe beließ es aber nicht nur bei Worten und Liedern, sondern tourte durch Deutschland und sammelte in kirchlichen Konzerten Spende für das Vietnam-Friedensdorf, unterstützt vom damaligen Bundespräsidenten Gustav Heinemann und begleitet vom WDR-Fernsehen.  Es folgten zahlreiche Fernseh- und Rundfunkauftritte, Schallplatten wurden produziert. 1972 löste sich die Gruppe auf, denn ihre Lieder und Texte stießen innerhalb der Kirche zunehmend auf Widerstand.

Mit Schließung der Hüttenheimer Kirche im Jahre 2007 trat die Gruppe nach 35 Jahren wieder in Aktion, um die letzte Messfeier noch einmal musikalisch mitzugestalten. Und es wurde eines deutlich: ihre vor mehr als 35 Jahren entstandenen Songs sind aktueller denn je. Jetzt treffen sich die vier Sänger immer wieder mal zu nicht öffentlichen Auftritten.

Zu den Mitwirkenden bei diesem musikalischen Festival aus Anlass des 100-jährigen Bestehens des Stadtteils Hüttenheim zählt auch der Chor „TonArt“. Vorläufer dieses Chores war ein 1994 von Andreas Rabeneck gegründeter Projektchor, der neben Musicalmelodien auch modernes geistliches Liedgut sowie Popsongs und Evergreens für sich entdeckte. Auch nach Schließung der Kirche Mariä Himmelfahrt setzten die 40 Sängerinnen und Sänger unter Leitung von Rabeneck ihre musikalische Arbeit fort. Mit seinem breiten Repertoire bereichert der Chor Gottesdienste, Konzerte und Feste innerhalb und außerhalb der Kirche.

Der Eintritt zu diesem Konzert, das von der Pfarrei St. Judas Thaddäus, den Hüttenwerken Krupp Mannesmann und dem Stadtteilarbeitskreis Hüttenheim  veranstaltet wird, ist frei. (do)

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