5. Bistumsforum: Eine Feedbackkultur etablieren

Gemeinsam an der Qualität der Liturgie im Ruhrbistum zu arbeiten, darauf verständigten sich die Teilnehmerinnen und Teilnehmer des 5. Bistumsforums. Angeregt durch die Impulse des Vormittages definierten sie zum Abschluss des Forums zahlreiche Handlungsfelder.


Die Weite und Tiefe der Liturgie im Ruhrbistum fördern


Den Gottesdienst an den Lebenswirklichkeiten der Menschen auszurichten, das war eines von zahlreichen Handlungsfeldern, die am Ende des 5. Bistumsforum im Rahmen des Dialogprozesses "Zukunft auf katholisch" in Hattingen standen. Angeregt durch die Impulse des Bischofs und Generalvikars vom Vormittag, hatten sich die Teilnehmerinnen und Teilnehmer in 27 Kleingruppen am Nachmittag intensiv mit den einzelnen Impulsen zum Thema „Wie feiern wir Gott?“ auseinandergesetzt. Nachdem in einem ersten Schritt positive Beispiele für eine gelungene Liturgie gesammelt wurden, formulierten die Forumsteilnehmer konkrete Aufgaben und Handlungsfelder für die Feier der Liturgie in den Gemeinden des Ruhrbistums. Im Anschluss an das Forum wird eine Arbeitsgruppe aus diesen Handlungsfeldern konkrete Handlungsoptionen entwickeln.

Vielfalt der Liturgie

Dass es vielfältige Formen der Liturgie gibt, das hatten bereits die Gespräche am Vormittag deutlich gemacht. Diese Vielfalt als Schatz zu begreifen, dazu rief das Plenum am Nachmittag auf. So sei es von großer Bedeutung, dass Gemeinden vor Ort den Mut finden würden, diese Vielfalt zu leben und ihr Raum zu geben. Einen Raum, der nicht immer vorhanden sei, so eine Forumsteilnehmerin. Dies sei nicht nur mit einer fehlenden Akzeptanz der unterschiedlichen Liturgieformen zu begründen, sondern vor allem mit der Tatsache, dass zahlreiche Kirchenräume im Alltag schlicht verschlossen seien. Um die Vielfalt der Liturgie leben zu können, sei es daher wünschenswert, wieder mehr Kirchenräume zu öffnen und neue Orte zu schaffen.

Charismatische Menschen befähigen
Damit Liturgie aber auch erfahrbar werde, sei es wichtig, Haupt- und Ehrenamtlichen die Möglichkeit zu bieten, sich für die Gestaltung und Leitung einer Liturgie zu qualifizieren. Element einer solchen Qualifizierung sollte unter anderem die Befähigung zu einer verständlichen Sprache sein. Denn auch wenn die Liturgie im Bistum Essen bereits einen guten Qualitätsstandard habe, so gäbe es immer mehr Menschen, denen die Sprache der Liturgie verschlossen bleibe. Um diesen Standard fortlaufend weiterzuentwickeln, regten die Forumsteilnehmer die Förderung einer Feedbackkultur für liturgische Dienste an. So könne man gemeinsam dafür Sorge tragen, dass man nicht nur am Feiertage zeige, „was Kirche so drauf hat“.  

Vieles ist möglich und gewollt
Beeindruckt von der positiven Grundhaltung zum Thema des Forums zeigten sich zahlreichen Diskussionsteilnehmer in der Abschlussrunde. Ermutigt durch die Impulse des Bischofs und Generalvikars, aber auch der zahlreichen persönlichen Statements aus dem Plenum ,gehe man nun gestärkt in die Gemeinde zurück, so ein Forumsteilnehmer. Es sei deutlich geworden, dass vieles im Ruhrbistum möglich und auch gewollt sei.
Mit Blick auf die Zukunft habe das Forum jedoch auch einige Fragen wieder deutlich gemacht. So sei das zentrale Element der Liturgie die Feier der Eucharistie. Rückläufige Priesterzahlen seien hierfür sicherlich in den kommenden Jahre eine große Herausforderung.

Sehnsucht nach einer Tiefe
„Ihre zahlreichen Fragen und Anregungen am heutigen Tag haben mir gezeigt, wie groß die Sehnsucht nach einer Tiefe in der Liturgie in unserem Bistum ist“, dankte Bischof Dr. Franz-Josef Overbeck den Teilnehmerinnen und Teilnehmern in seinem Resümee des Tages. Neben einer Tiefe müsse es aber auch eine Weite in der Liturgie geben, so Overbeck. „Denn nur wo wir die Weite der Liturgie leben, bieten wir den Menschen Anknüpfungspunkte an“. Dass diese Weite nicht mit einer Beliebigkeit gleichgesetzt werden dürfe, unterstrich Overbeck und ermutigte gleichzeitig dazu, die Weite als Chance zu begreifen, „Liturgie in vielen Bereichen des Lebens zu feiern“.

Eindrücklich erfahrbar wurde Liturgie dann zum Abschluss des Forums. Gemeinsam mit den rund 300 Forumsteilnehmerinnen und Teilnehmern feiert Overbeck einen Gottesdienst in der ehemaligen Stahlhütte in Hattingen. (ja)

Predigt Bischof Dr. Franz-Josef Overbeck im Wortlaut (PDF)

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