25 Jahre nach dem „Fall des Eisernen Vorhangs“

Vom 10. bis 25. Juni 2014 zeigt das katholische Hilfswerk Renovabis im "Haus der Caritas" in Essen die Ausstellung "25 Jahre - 25 Köpfe". Porträts über Schicksale von Menschen vor, während und nach der „Wende“-Zeit werden hier dokumentiert. Der Journalist Rolf Bauerdick hat mit 25 Menschen aus Ländern im Osten Europas gesprochen und viele Blickwinkel auf die Zeit der „Wende“ eingefangen.

Ausstellung von Renovabis im Haus der Caritas in Essen

 „25 Jahre – 25 Köpfe“, so lautet der Titel einer Ausstellung des katholischen Hilfswerkes Renovabis, die vom 10. bis 25. Juni im „Haus der Caritas“, Porscheplatz 1, Essen-Mitte, zu sehen ist. Hier haben die Besucher Gelegenheit, ihre eigene Lebenssituation mit der auf großformatigen Tafeln porträtierten Situation von 25 Frauen und Männern aus fünf osteuropäischen Ländern vor dem Fall des Eisernen Vorhangs, danach und heute zu vergleichen. Fotos und Texte stammen von Fotograf und Autor Rolf Bauerdick. Geöffnet ist die Ausstellung Montag bis Donnerstag, 8.30 bis 16.30 Uhr, und Freitag, 8.30 bis 12.00 Uhr.

Die Ausstellung gibt beispielsweise die Geschichte des 55-jährigen Hirten Teodor Perta aus Rumänien wieder, der schon unter dem Ceauşescu-Regime Schafe in Rumänien hütete. Heute hält er mit zwei weiteren Schäfern eine Herde mit 500 Tieren, die mit Caritas-Hilfe angeschafft wurde und den Männern einen kleinen Lohn sichert.
Rolf Bauerdick erzählt außerdem von Bogdan Lis, einer Legende der polnischen Solidarnosc-Bewegung. Der heute 52-jährige war 1980 an der Organisation landesweiter Streiks beteiligt und bezahlte für sein Engagement mit einer dreijährigen Gefängnishaft.
Die Schau berichtet von der 55-jährigen Marusha aus Moldawien, Mutter von sechs Kindern, die längst von zu Hause ausgezogen sind. Geblieben ist allein ihre schwerbehinderte Tochter Veronika (18), mit der sie sich durchs Leben schlägt und dabei davon träumt, dass die übrigen Kinder sich endlich um sie kümmern würden.

Hinweise erschließen die Ausstellung und erleichtern die Begegnungen von Mensch zu Mensch — eine gute Gelegenheit im Erinnerungsjahr 2014 diese Ausstellung beispielsweise mit Schülern oder Jugendgruppen aktiv wahrzunehmen. Es gibt einen Ausstellungskatalog. Im Internet kann man die Ausstellung unter www.renovabis.de/ausstellung2014 besuchen.

Renovabis (Du, Gott, wirst erneuern!) ist die Solidaritätsaktion der deutschen Katholiken mit den Menschen in Mittel- und Osteuropa. Sie unterstützt seit 1993 mit mehr als 600 Millionen Euro rund 20.000 seelsorgerische, soziale und gesellschaftliche Projekte in den 29 ehemals sozialistischen Ländern Mittel-, Ost- und Südosteuropas. Der Jahresetat des Hilfswerks betrug 2012 rund 26,5 Millionen Euro. Damit wurden etwa 800 Projekte gefördert. Der Etat speist sich aus Kirchensteuermitteln, aus einer jährlichen Pfingstkollekte, aus Spenden, Nachlässen und Erbschaften sowie aus öffentlichen Mitteln. (renovabis/do)

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