Weihbischof Dr. Andreas Geßmann

Wer weiß, vielleicht säße Andreas Geßmann heute immer noch an einem Schreibtisch im Planungsamt der niederrheinischen Stadt Wesel, hätte er nicht dieses eine Referat halten müssen. Doch der Soziologie-Dozent im Verwaltungsstudium hatte ihn gebeten, über den christlichen Glauben zu sprechen. Also beleuchtete der 1969 geborene Geßmann die Sinnfrage des menschlichen Lebens und zeigte auf, „dass Gott durch Jesus Christus dem Menschen im Hier und Jetzt ein Ziel, eine Orientierung geben und Sinn verleihen möchte“, beschrieb er später. Das muss unter seinen Mitstudierenden Eindruck gemacht haben: Es gab viele Rückmeldungen und die ein oder andere Frage, warum er denn nicht gleich Theologie studiere.
Diese Frage ließ den jungen Verwaltungsbeamten Geßmann nicht mehr los – und veränderte ihn: „Mit der Zeit verspürte ich in meinem Inneren eine tiefe Freude bei dem Gedanken, Priester zu werden.“ Verstärkt wurde der Gedanke durch Menschen, die ihn – unabhängig voneinander – immer wieder auf dieses Thema ansprachen.
Also quittierte Geßmann 1995 die Beamtenlaufbahn und tauschte das Verwaltungs- gegen ein Theologiestudium. Damit verbunden war der Wechsel vom Niederrhein ins Ruhrgebiet, das er zumindest vom Studium in Duisburg schon kannte. Nun ging’s an die Ruhr-Uni in Bochum – und nach der Priesterweihe 2003 als Kaplan nach Essen-Rüttenscheid (St. Andreas) und Holsterhausen (St. Mariä Empfängnis). Parallel studierte er weiter, um zu promovieren. Eine Zeit, die Weihbischof Geßmann gut charakterisiert: Ein großer Denker, der dennoch als empathischer Seelsorger ganz nah bei den Sorgen und Freuden der Menschen in seiner Umgebung ist.
2013 wird Geßmann Pastor in der Pfarrei St. Antonius, ein Jahr später schließt er seine Promotion ab. Seine Doktorarbeit mit dem Titel „Die Beziehungen zwischen kommunikativen Glaubensmilieus und Pfarrei“ nahm die Katholisch-Theologische Fakultät der Ludwig-Maximilians-Universität München mit „summa cum laude“ an. Zudem erhielt Geßmann für die Arbeit den Johann Michael Sailer-Preis der Münchner Fakultät und den Förderpreis für besondere wissenschaftliche Leistungen der Essener Professor-Dr.-Heribert-Heinemann-Stiftung.
Kommunikation ist für Geßmann das A&O in einer Kirche, deren Glauben auf der Heiligen Schrift basiert. In dieser Heiligen Schrift sieht der Weihbischof die Quelle ständiger Erneuerung im kirchlichen Leben: „Das Wort Gottes ist in Jesus Christus sichtbar, spürbar und erfahrbar geworden, der mit Respekt, Wertschätzung, Achtsamkeit und Barmherzigkeit Menschen begegnet ist“, sagt Geßmann.
Weihbischof Geßmann ist Bischofsvikar für Ökumene und Interreligiösen Dialog.
Der Weihbischof, auch Hilfs-, Auxiliar- oder Titularbischof genannt, steht dem Diözesanbischof zur Seite und nimmt vor allem Weihehandlungen (Weihe von Priestern, Kirchen, Altären) vor, daher der Name. Weihbischöfe tragen ebenfalls die bischöflichen Amts- und Ehrenzeichen wie Ring, Hirtenstab und Mitra und haben als Mitglieder des Kollegiums aller Bischöfe Teil an der Lehrvollmacht der Gesamtkirche, wie sie etwa bei den Beratungen und Beschlüssen eines Konzils zum Ausdruck kommt.
Der Bischofsvikar ist der Stellvertreter des Diözesanbischofs für ein bestimmtes territoriales, pastorales, rituelles, personales oder thematisches Gebiet. Der Bischofsvikar handelt in diesem Bereich an Stelle des Bischofs und mit gleicher Vollmacht wie der Bischof selbst.
Ansprechpartner
Sekretariat — Weihbischof Dr. Geßmann
Benedikta Norpoth
Zwölfling 16
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0201/2204-621
Persönlicher Referent — Referent für den Interreligiösen Dialog
Dr. Detlef Schneider-Stengel
Zwölfling 16
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0201/2204-622
Referent für Ökumene
Christoph Schaten
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