Impuls: Schnee am 5. August

Heutzutage im August Schnee-und Hagelschauer zu erleben, scheint kein besonderes Ereignis mehr zu sein. Der sogenannte Klimawandel ermöglicht uns, Schnee und Hagel punktuell im Sommer zu erfahren. In manchen Regionen Deutschlands konnten viele Menschen dies in den letzten Monaten erleben, vielfach mit negativen Folgen.

Schnee in Rom hat es in der Mitte des 4. Jahrhunderts in Rom am 5. August auf dem Esquilin-Hügel gegeben. Die Christen damals – wenige Jahrzehnte nach dem Ende der Verfolgungszeit – deuteten dies der Überlieferung nach als Hinweis Marias, an dieser Stelle eine Kirche zu bauen. „Maria Schnee“ wurde darum der Mariengedenktag am 5. August genannt. Erbaut wurde auf dem Esqulin die bis heute bedeutsame römische Basilika „Santa Maria Maggiore“. Für alle Rompilgerinnen
und -pilger gehört diese Kirche bis heute zum festen Bestandteil ihres Reise-und Pilgerprogramms.

Ungewöhnliche Wetterphänomene haben frühere Generationen als besondere Hinweise Gottes gedeutet und daraufhin Kirchen und Kapellen gebaut. So sind diese Bauten eine Vergewisserung des Glaubens: „Gott ist in unserer Mitte!“ Für uns haben diese Orte bis heute eine besondere Ausstrahlung und schenken uns einen bleibenden Hinweis auf die gütige Gegenwart Gottes und seiner Heiligen. Im Urlaub treffen wir häufig auf solche Stätten. Sie laden zum Besuch und zum Verweilen ein und ermöglichen auch uns Erfahrungen der heilsamen Gegenwart Gottes. (Michael Dörnemann)

Autor

Vertreter des Generalvikars

Domkapitular Msgr. Dr. Michael Dörnemann

Zwöfling 16
45127 Essen