Impuls: Kontaktstelle zwischen Himmel und Erde

Der menschliche Leib als Tempel des Heiligen Geistes.

Wer kennt es nicht: Es „schnürt uns den Hals zu“, liegt uns „schwer im Magen“ oder gibt einem das Gefühl „Schmetterlinge im Bauch“ zu haben. Was sich an solchen alltäglichen Ereignissen zeigt, ist, dass unser Körper ein Resonanzraum für psychische und seelische Vorgänge ist.

Die Bibel sieht den Menschen als Ganzes. Das Seelisch-Geistige und Körperliche bilden eine Einheit.

Der Apostel Paulus spricht von unserem Körper als einem heiligen Raum. Er fragt: „Wisst ihr nicht, dass euer Leib ein Tempel des Heiligen Geistes ist?“ (1 Korinther 6,19) Hier ist noch nichts von einer Abneigung gegen alles Körperliche und Materielle späterer Jahrhunderte zu spüren, von der einseitigen Überbetonung des Spirituellen.

Zur „Heiligkeit“ ist der Mensch berufen, zum Ganz-Sein. Das bedeutet aber auch, dass unser Körper zu einer wichtigen Kontaktstelle mit dem Göttlichen bestimmt ist. Er ist eine Klangschale des Himmels.

Die Fastenzeit ist so gesehen eine Zeit der Tempelreinigung. Eine Zeit, besser hinzuhören und hinzufühlen, Trennendes, Störendes wahrzunehmen und vielleicht einfach hinauszuwerfen.

Denn der Mensch ist ein Wesen, das von Gott angesprochen wurde und immer neu angesprochen wird. (Roman Blaut)

Autor

Leiter der Abteilung Sozialpastoral, Ehrenamt und Gremien

Roman Blaut

Zwölfling 16
45127 Essen