Eiswasser im Wort zum Sonntag

Der Essener Pfarrer Gereon Alter überraschte die ARD-Fernsehzuschauer am Samstagabend mit einem nasskalten Wort zum Sonntag: Im Rahmen der sogenannten Ice-Bucket-Challenge ließ er sich vor laufenden Kameras einen Eimer Wasser über den Kopf schütten.

Nasskalte Überraschung für die Fernsehzuschauer

Mit einem außergewöhnlichen "Wort zum Sonntag" hat der Essener Pfarrer Gereon Alter am Samstagabend die Fernsehzuschauer der ARD überrascht: Alter nahm während der Sendung an der sogenannten Ice-Bucket-Challenge teil, im Rahmen derer seit Wochen über Internet-Netzwerke mit Hilfe lustiger Videos für Spenden geworden wird, und ließ sich vor laufenden Kameras einen Eimer kaltes Wasser über den Kopf schütten.

"Einen gesegneten Sonntag Ihnen!", ruft Alter noch, als er sich schon seines Jackets entledigt - dann schreitet in dem 3:39-Minuten-Film Kaplan Florian Heisterkamp zur Tat und schüttete Pfarrer Alter wie vereinbart den Eimer Wasser über den Kopf. Alter steht derweil in einem blauen Plantschbecken, das wohl verhindern soll, das das Wasser das Studio flutet.

Gut drei Minuten lang hat sich der Essener Pfarrer, der seit Anfang 2010 zum Sprecher-Team der zweitältesten deutschen Fernseh-Sendung gehört, bis dahin mit der sogenannten Ice-Bucket-Challenge auseinandergesetzt. Er hat die Geschichte des an der unheilbaren ALS-Krankheit erkrankten US-Amerikaners erzählt, der - auch wenn es ihm selbst wohl nicht mehr hilft - mit der Idee lustiger Eiskübel-Videos zumindest Spenden zur Erforschung der Krankheit einwerben wollte. Und er hat von den Prominenten berichtet, die die so positive Kampagne vor allem dazu benutzt hätten, "sich selbst darzustellen, ohne den ernsten Hintergrund zu erwähnen". Unterm Strich findet Pfarrer Alter die Ice-Bucket-Challenge aber "eine klasse Sache", wie er in seinem TV-Beitrag bekennt - zudem sei der Gedanke hinter der Aktion ein zutiefst christlicher: "Aufmerksam sein für die Not anderer Menschen. Hinsehen, wo viel zu wenige hinsehen. Helfen, wo Hilfe bitter nötig ist. Und dabei ruhig etwas wagen und ausprobieren, auch wenn es zunächst vielleicht naiv erscheint. Ich glaube, das hätte Jesus gefallen", sagt Alter in dem Video. 

Doch er gibt seinem Ice-Bucket-Challenge-Beitrag auch eine sehr persönliche Note: Zum einen spendet Pfarrer Alter angesichts der durch die Kampagne eingeworbenen millionenschweren Zuwendungen nicht für ALS, sondern für eine andere Seltene Krankheit: Mukopolisaccharidose, an der der Sohn eines befreundeten Ehepaares gestorben ist. Und Pfarrer Alter nominiert auch niemanden für einen neuen Ice-Bucket-Challenge-Beitrag, wie es in den Internet-Netzwerken ansonsten bislang üblich ist: "Wer etwas gibt, der gebe angetrieben vom eigenen Herzen. Und wer sich mit Eiswasser überschütten lassen will, der tue auch das aus freien Stücken", sagt Pfarrer Alter am Ende des Videos. Dann kommt der Gruß zum Sonntag - und dann das Eiswasser.

Das Video und der Sendetext können hier angeschaut und heruntergeladen werden.

Hier gibt es Bilder von der Aufzeichnung der Sendung. (tr)

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