„Sie sind ein starkes Stück Kirche“

Für Weihbischof Franz Vorrath sind sie zwei "herausragende Persönlichkeiten", die sich jahrzehntelang in bewundernswerter Weise im Namen der Caritas für Menschen engagiert haben. Maria Maas, Duisburg, und Hans Rosenkranz, Mülheim, wurden jetzt mit der päpstlichen Auszeichnung "Pro Ecclesia et Pontifice" geehrt.

Päpstliche Auszeichnung für Maria Maas und Hans Rosenkranz

Ein Orden von Papst Benedikt XVI.! Für die 80-jährige Duisburgerin Maria Maas und Hans Rosenkranz (65) aus Mülheim an der  Ruhr bleibt das ein unvergessenes und markantes Ereignis in ihrem Leben. Den zwei Ehrenamtlichen aus dem Ruhrbistum hat der Papst in Anerkennung ihrer Verdienste die päpstliche Auszeichnung „Pro Ecclesia et Pontifice“ (Für Kirche und Papst) verliehen. „Wir ehren zwei herausragende Persönlichkeiten“, betonte Weihbischof Franz Vorrath, Bischofsvikar für die Caritas, der jetzt die Insignien und Urkunden in Essen überreichte.

In seiner Laudatio erinnerte Vorrath an Papst Leo XIII., den Stifter des Ordens, der von 1878 bis 1903 Oberhaupt der Katholischen Kirche war. Aus seiner Feder stammt die Enzyklika „Rerum novarum“ – auf Deutsch „Über die neuen Dinge“. Darin nahm der Papst deutlich Stellung zur industriellen Revolution und den zwei gegensätzlichen System des Kapitalismus und Sozialismus. Mit der Enzyklika habe Papst Leo XIII. die Kirche aufgefordert und ermuntert, „in der Gesellschaft eine Rolle zu spielen, sich einzumischen“. Das bedeutsame Schreiben sei vor allem eines: ein „Appell zum Handeln“. Deshalb liege die Zielsetzung der Stiftung dieser päpstlichen Auszeichnung auf der Hand: „Sie wollte von Anfang an dazu ermutigen, sich in der sozialen Welt einzubringen“, so der Weihbischof. Wo Not und Ungerechtigkeit herrsche, müsse mutig gehandelt werden. Wo Menschenrechte mit den Füßen getreten würden, müssten soziale und politische Systeme auf den Prüfstand.


An der Schnittstelle zwischen Kirche und Gesellschaft

Die päpstliche Auszeichnung sei daher für diejenigen vorgesehen, die an der Schnittstelle zwischen Kirche und Gesellschaft arbeiteten, die einen Dienst für Diözese und Kirche geleistet hätten, der weit über ihre berufliche oder amtliche Pflichten hinausgehe. „Wir ehren heute zwei Personen, die genau dies auf beispielhafte Art und Weise getan haben“, betonte Vorrath.

Er nannte die Duisburgerin Maria Maas eine „hervorragende Vertreterin der Caritas“, die in Deutschland und weit darüber hinaus wichtige Impulse in der Heimpädagogik und Mitarbeiterpastoral gesetzt habe. Maria Maas sei eine „stille, zurückhaltende und eher zarte Person“. Doch sie habe von 1995 bis 2008 mit ihrer Arbeit und ihrem ehrenamtlichen Engagement in der Fachschule für Heimpädagogik in der rumänischen Stadt Temesvar, aus der später ein Kinderheim entstand, gezeigt, „welche Kraft in ihr steckt“. (Siehe auch Bericht in der Lokalzeit Ruhr des WDR vom 16.08.2012.)

Als einen Mann, der über 30 Jahre die Clemens-Hospitale in Oberhausen nicht nur äußerlich geprägt, sondern dieser Einrichtung einen  Stempel aufgedrückt habe, der seinesgleichen suche, beschrieb der Weihbischof den Mülheimer Hans Rosenkranz. „Dieses Krankenhaus war der Mittelpunkt einer ehrenamtlichen Initiative, die selbst Pröpste mit in den Sog der Nächstenliebe zog, und zwar so sehr, dass diese oft sogar den LKW-Führerschein machten“, betonte Vorrath mit einem Schmunzeln. Hans Rosenkranz sei ein „Mann wie ein Bollwerk, der seit über 20 Jahren zweimal jährlich große Hilfskonvois für Kinderheime, Krankenhäuser und soziale Einrichtungen in Rumänien organisiert. „Hier war Hans Rosenkranz Garant und Ankerpunkt, war der Motor, Lenker und manchmal auch die Anhängerkupplung dieser Initiativen“, so der Weihbischof.

Beiden Ehrenamtlichen dankten er und Diözesancaritasdirektor Andreas Meiwes für dieses jahrzehntelange „bewundernswerte“ Engagement. „Sie haben Ihre Arbeit im Namen der Caritas getan und sind damit auch ein starkes Stück Kirche gewesen“, lobte Weihbischof Vorrath. (do)


Grußwort von Weihbischof Franz Vorrath

Pressestelle Bistum Essen

Zwölfling 16
45127 Essen