Mut haben, Verantwortung zu übernehmen

2001 sprach Papst Johannes Paul II. den Bergmann, Journalisten und Familienvater Nikolaus Groß selig. In einem Gedenkgottesdienst erinnerte Bischof Dr. Franz-Josef Overbeck jetzt an das Leben des Seligen, das auch in der heutigen Gesellschaft als Vorbild dienen kann.


Ruhrbischof Overbeck beim Gedenkgottesdienst für Nikolaus Groß

Nach Ansicht von Bischof Dr. Franz-Josef Overbeck dient das Lebenszeugnis des Seligen Nikolaus Groß auch heute noch als Vorbild für Christen. Das verdeutlichte er in seiner Predigt anlässlich des Gedenktages an den 2001 von Papst Johannes Paul II. selig gesprochenen Bergmann, Journalisten und Familienvater am Mittwoch, 23. Januar, im Essener Dom.

Nikolaus Groß, Arbeiterführer aus dem Ruhrgebiet und Widerstandskämpfer, lebte zur Zeit des Nationalsozialismus und wurde am 12. August 1944 in Zusammenhang mit dem Attentat vom 20. Juli verhaftet und am 23. Januar 1945 erhängt. Ein Christliches Begräbnis wird Groß von den Machthabern verwehrt, seine Leiche verbrannt und die Asche über Rieselfeldern verstreut. Das Martyrium des Seligen sei ein „Zeugnis bis zum Äußersten“, betonte Overbeck. Hier offenbare sich der Glaube als „ungesichertes Vertrauen auf Gott, der schöpferische Kräfte freisetzt, Kräfte zum Leben“.

Groß sei zwar kein „populärer Volksheiliger“, so der Ruhrbischof. Jedoch zeige sein Leben in beeindruckender Weise, worum es auch heute immer wieder gehe: In mitten der Anforderungen der modernen Zeit gelte es, Mut zu haben, Verantwortung zu übernehmen, der tief im Glauben und im Evangelium gründe. Es gehe darum, den Glauben als „radikales Loslassen“ und in dem Vertrauen zu leben, sich ganz auf Gott verlassen zu können. (ms)


Predigt von Bischof Overbeck zum Gedenktag Nikolaus Groß

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