Mit Händen und Füßen engagiert

Sechs junge Pfadtfinderinnen und Pfadfinder wurden jetzt mit einem Gottesdienst in der Kapelle der Adveniat-Geschäftsstelle in Essen in den Freiwilligendienst entsandt. Ein Jahr lang werden sie in Lateinamerika leben und arbeiten.



Adveniat und DPSG entsenden Freiwillige nach Lateinamerika

Mit einem Abschlussgottesdienst in der Kapelle der Adveniat-Geschäftsstelle in Essen wurden am Sonntag, 27. Juli, sechs junge Pfadfinderinnen und Pfadfinder feierlich in den Freiwilligendienst entsandt. Adveniat-Geschäftsführer Stephan Jentgens gab ihnen einen Wunsch mit auf den Weg: „Lernt von den Menschen vor Ort. Lasst euch von ihnen helfen – helfen, solidarisch zu werden.“ Da er selbst Pfadfinder ist, fügte er hinzu: „Ich wünsche euch von ganzem Herzen mit Kopf, Herz und Hand einen guten Pfad.“

Die weite Welt steht den jungen Pfadfindern nun offen und ihr letztes gemeinsames Wochenende, das sie in Essen verbrachten, liegt hinter ihnen. Zusammen mit der Deutschen Pfadfinderschaft Sankt Georg (DPSG) sendet das Hilfswerk Adveniat vier von ihnen über den entwicklungspolitischen Freiwilligendienst „weltwärts“ nach Lateinamerika. Der Weg führt die Jugendlichen zu Adveniat-Projektpartnern nach Argentinien und Paraguay. „Es braucht Menschen, die sich der Sache voll verschreiben, mit Händen und Füßen engagiert sind und nicht nur reden“, richtete sich Stephan Jentgens an die Freiwilligen. „Deshalb verstehen wir das, was ihr macht, als einen wertvollen Dienst.“

Ronja Iffland aus Dinslaken und Paul Oswald aus Tübingen, beide 18 Jahre alt, reisen in die durch Armut gezeichnete Diözese Merlo-Moreno, die am Rande der argentinischen Hauptstadt Buenos Aires liegt. Die Diözese versucht mit verschiedenen Projekten die Lebenssituation der Armen zu verbessern. Und so wird Ronja in einem „comedor“, einer Armenküche für 140 Kinder, aushelfen sowie im daran angeschlossenen Kinderhort. „Und ich kann die Kinder in ihren Familien besuchen“, erzählt sie. „Das finde ich spannend, denn so kann ich ihr Leben und ihre Situation besser verstehen.“

Das Heim „La Casita“ für Straßenkinder und andere Jugendliche in Notsituationen wird Pauls Arbeitsstätte für ein Jahr sein. „Ich freue mich darauf, mitzumachen und mitzuleben. Und auf meine erste Gruppenstunde mit den Kindern“, sagt der Abiturient, in dessen Gepäck ein Vollkornbrot nicht fehlen darf.

Die 25-jährige Rebecca Kossmann aus Wuppertal freut sich darauf, in Paraguay Musik zu unterrichten. Durch die Initiative „Sonidos de la Tierra“, zu Deutsch: Klänge der Erde, bekommen Jugendliche in den ärmsten Regionen des Landes eine Perspektive und mehr Selbstbewusstsein. „Ich spiele Gitarre und singe in zwei Bands. Ich freue mich unheimlich darauf, ein Jahr lang Musik zu machen“, sagt die Studentin. Sie hoffe außerdem, viel mitzunehmen, vor allem „mir die Lebensart anzueignen“.

Yvonne Kölsch aus Kirchzarten wird in der Erzdiözese Asunción tätig sein und deren Arbeit zugunsten der ärmsten Bevölkerungsgruppen unterstützen. „Das Projekt hat mich von Anfang an fasziniert, weil es so vielfältig ist“, freut sich die 18-Jährige. Vor allem in den Bereichen medizinische Gesundheitsversorgung, Hygieneerziehung, Förderung von Kindern und Müttern und bei einem Aufforstungs- und Umweltschutzprogramm wird sie mithelfen.

Am Sonntag, dem 3. August, geht es schon für Rebecca nach Paraguay. Ronja, Paul und Yvonne fliegen am 12. August zusammen über den Atlantik. In regelmäßigen Abständen werden die vier Freiwilligen im Adveniat-Blog von ihren Erlebnissen berichten: unter www.adveniat.de/blog. Auch Felix Husch aus Essen und Christian Becher aus Köln reisen ein Jahr als Freiwillige mit der DPSG ins Ausland. Sie werden sich in Südafrika im Büro der Scouts South Africa engagieren. (cw/Adveniat)

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