Franz Grave wirbt für mehr Ausbildungsplätze

Bei einem Unternehmensbesuch in Mülheim forderte der emeritierte Weihbischof die Wirtschaft an Rhein und Ruhr auf, auch über Bedarf auszubilden.

Auch über Bedarf ausbilden

Bei einem Besuch des Mülheimer Autohauses Obermann hat der emeritierte Weihbischof des Bistums Essen, Franz Grave, am Donnerstag die Firmen der Region aufgefordert, noch mehr Ausbildungsplätze anzubieten. „Ohne eine qualifizierte Ausbildung ist die Perspektive für die Zukunft junger Menschen eher düster“, sagte Grave bei dem Unternehmensbesuch, bei dem ihn der Mülheimer Stadtdechanten Michael Janßen und der Oberhausener Arbeitsagenturchef Jürgen Koch begleiteten. Arbeit sei „eine fundamentale Dimension menschlicher Existenz. Wo Arbeit fehlt, gerät das Lebenshaus ins Wanken, Angst und Unsicherheit greifen dann um sich“, so Grave. „Deshalb möchte ich allen Verantwortlichen, die Ausbildungsstellen zur Verfügung gestellt haben, für deren Engagement danken und diejenigen dazu ermuntern, die aus den unterschiedlichsten Gründen nicht in die Ausbildung junger Menschen investiert haben.“ Ausbildung sei nicht nur eine Last, sondern auch Gewinn, betonte Grave. „Deshalb: Tun Sie eine Schüppe drauf, bilden Sie – wenn möglich – über den eigenen Bedarf hin aus!“

Auch auf der Zielgeraden des diesjährigen Ausbildungsmarktes gebe es nicht ausreichend Lehrstellen für die jungen Leute in der MEO-Region (Mülheim, Essen, Oberhausen), erläuterte Arbeitsagentur-Chef Koch. Er freute sich über die Unterstützung des engagierten Kirchenmanns Grave und riet bei dieser Gelegenheit einmal mehr: „Unternehmen sollten ihre Ausbildungskapazitäten prüfen und uns ihre Ausbildungsstellen frühzeitig mitteilen“. Betriebe der Region erreichen den Arbeitgeberservice ihrer Arbeitsagentur unter der kostenfreien Rufnummer 0800 4 5555 20.

Unternehmenschef Heinz Obermann wird dort in diesem Jahr wohl nicht mehr anrufen müssen. „Wir haben jetzt 12 Auszubildende im Betrieb, allein acht im ersten Lehrjahr, zwei mehr als ursprünglich geplant“, berichtet er seinen Besuchern. In seinen Berufsjahren habe er schon vielen Jugendlichen die Chance auf eine Ausbildung gegeben, auch wenn die Zeugnisnoten nicht so perfekt waren, so Obermann. „Wichtig sind für mich Pünktlichkeit, Verlässlichkeit und Ehrlichkeit. Wer zu uns passt, ist über viele Jahre hier.“ Für Weihbischof Grave ist Obermann damit eindeutig „ein Mann mit Herz für Ausbildung“! (MK/tr)

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