"Vertretbare Lösungen" für Wiederverheiratete

Ruhrbischof Franz-Josef Overbeck hat „vertretbare Lösungen" bei der Eucharistie für wiederverheiratete Geschiedene angemahnt. In einem Interview mit den Newsletter Predigpreis wies er darauf hin, dass Kirche sich mit der Möglichkeit des Scheiterns einer Ehe auseinandersetzen müsse.


Bischof Overbeck: „Mit Ungeduld kann ich kreativ umgehen“

Ruhrbischof Franz-Josef Overbeck hat „vertretbare Lösungen" bei der Eucharistie für wiederverheiratete Geschiedene angemahnt. Derzeit rufen Priester-Initiativen in den Bistümern Freiburg, Rottenburg-Stuttgart und Köln dazu auf, Wiederverheirateten die Kommunion zu spenden. Damit zeigen sie Ungehorsam gegen das kirchenamtliche Kommunionverbot für geschiedene Katholiken, die erneut geheiratet haben. Wenn hinter dieser Aktion "eine Ungeduld steht, die Dinge voranbringen will, kann ich damit kreativ umgehen", sagte Overbeck jetzt dem Newsletter des Deutschen Predigtpreises in Bonn.

Einerseits ist der Protest laut Overbeck positiv zu sehen als ein seelsorglicher "Hinweis darauf, dass wir auf das Scheitern des Lebensentwurfs keine einfachen Antworten haben". Andererseits sei Ungehorsam gegenüber der Kirche und dem Bischof "immer ein schlechter Ratgeber im Blick auf die Loyalität, die uns als Kirche insgesamt trägt".

Mit Blick auf den Priestermangel und das Abendmahlssakrament erklärte Overbeck, Gottesdienste ohne Priester seien nicht das Ideal, das er befördern wolle. Die Feier, die nur ein Priester zelebrieren könne, habe in Deutschland eine solche Bedeutung, dass alle anderen Gottesdienstformen "nur schwer Anerkennung finden". An diesen wünsche er sich jedoch eine größere Beteiligung von Laien. (kna)

Interview mit Ruhrbischof Franz-Josef Overbeck auf predigtpreis.de: "Die Kommunion ist kein Richtstuhl"

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