Abk. für Congregatio Augustinianorum ab Assumptione, Assumptionisten, kath. Männerorden.

Versteht sich als »Gemeinschaft aktiver Christinnen und Christen«, für die das Wort Gottes (Evangelium) an allen Tagen des Jahres (»365« Mal) Richtschnur ihres Handelns (»action«) sein soll. In ökumenischen Basisgruppen (Teams) setzen sich die Mitglieder ehrenamtlich für praktische Ökumene ein, betreiben »christliche Öffentlichkeitsarbeit«, unterstützen Projekte von indianischen Kleinbauern in Guatemala und engagieren sich für soziale Randgruppen oder leisten Hilfen für alte, kranke und sterbende Menschen. Gründer der »action 365« ist der Jesuiten-Pater Johannes Leppich (* 1915, †1992), der in Deutschland in den 1950er und 1960er Jahren als Straßenprediger bekannt wurde und dessen Namen die Laienbewegung zunächst trug. Um die Arbeit der Basisgruppen langfristig zu sichern, wurde 1997 die »Stiftung Haus der action 365« mit Sitz in Frankfurt/Main gegründet.

In der Nacht vor seiner Kreuzigung hielt Jesus von Nazaret mit seinen zwölf Jüngern rituell das Paschamahl der Juden (Gründonnerstag). Während dieses Mahls deutete er Brot und Wein als seinen Leib und sein Blut und zeigte auf, dass er für seine Jünger und für alle Menschen gelebt hat und sterben werde. Dieses Mahl wurde zu einem Zeichen der Verbundenheit Jesu mit seinen Jüngern, da er sie aufforderte, nach seinem Tod immer wieder gemeinsam Brot und Wein zu essen und zu trinken. Katholische Christen tun dies in der Eucharistiefeier;  sie glauben, dass Jesus Christus in der Eucharistie gegenwärtig ist (Realpräsenz) und in der Gestalt der gewandelten Hostie gegenwärtig bleibt.
Nach lutherischer Lehre ereignet sich die Realpräsenz nur während der Abendmahlsfeier.

Abk. für Acta Apostolicae Sedis.

Mhd. aber = »verkehrt«; Fehlform des Glaubens, die sich aus einem angstbestimmten oder einem magischen Missverständnis von Glauben entwickeln kann und die mit einem vernünftigen Glauben nicht vereinbar ist (z.B. Teufelsglaube, Astrologie, Okkultismus, Esoterik). Direkte oder indirekte Folgen von Aberglauben waren und sind z.B. aber auch Hexenverfolgung, Antisemitismus und Fanatismus.

Eine spezifische, nur in der Westkirche gewachsene Form des Umgangs der Kirche mit dem reuigen Sünder. In der frühen Kirche war es die Verkürzung der Zeit, die ein abgefallener und nun reumütiger Christ aus der Gemeinschaft ausgeschlossen war. Im Mittelalter wurde der Ablass Teil der Bußpraxis: Sind die Sünden selbst in der Beichte vergeben, so bleiben die Sündenstrafen dennoch bestehen, der Ablass ist deren Verkürzung (»Erlass einer zeitlichen Strafe vor Gott für Sünden, die hinsichtlich der Schuld schon getilgt sind« [Paul VI., Indulgentiarum doctrina 12, 1967]). Die Wahrnehmung des Ablasses ist für niemanden verpflichtend. Der kommerzielle Handel mit Ablässen und die damit verbundenen Ablassbriefe im 16. Jh. führten zum Protest Martin Luthers (Reformation) und zur Reform des Ablasswesens auf dem Konzil von Trient (Tridentinum).  
– Unabhängig davon, ob man sich die Ewigkeit als eine messbare Zeit vorstellen sollte, darf man den Ablass als einen sichtbaren Ausdruck des Heilswillens Gottes und als Einladung zur Umkehr verstehen. Denn der Ablass ersetzt nicht die Buße, sondern setzt sie voraus.

Bezeichnet den Verzicht auf Fleisch an bestimmten Tagen, den Abstinenztagen. Das sind die allwöchentlichen Freitage, der Aschermittwoch und der Karfreitag. Siehe auch: Fastenzeit.

Aram. abba = »Vater«; der Vorsteher eines selbständigen Klosters mit Abtsverfassung, der i. d.R. von den stimmberechtigten Mönchen gewählt wird. Frauenklöstern steht entsprechend eine Äbtissin vor.

Vorsteherin eines selbständigen Klosters von Nonnen. Siehe auch: Abt.

Zentrale, in der Achse des Bauwerks gelegene Kapelle des Chorumgangs.

Die Zahl 8 steht im Urchristentum für den Sonntag, den Tag (der Feier) der Auferstehung Jesu Christi, der auf den siebten Tag, den Sabbat, folgt. Die Taufbecken der frühen Kirche (Baptisterium), in denen Erwachsene durch Untertauchen getauft wurden, waren achteckig. Durch das Untertauchen »starb« der Täufling mit Christus, um durch das Auftauchen mit ihm »aufzuerstehen«. Diese Auferstehung zeigte sich in der Achtzahl, die auch bei der später folgenden Taufe von Kleinkindern erhalten blieb, für die achteckige Taufbecken entstanden. Es gibt auch etliche Beispiele für oktogone Grundrisse kirchl. Gebäude.

Abk. AAS; Publikationsorgan für die Dokumente des Heiligen Stuhls im Vatikanischen Gesetzblatt, für das der Kardinalstaatssekretär verantwortlich zeichnet.

Abk. für Allgemeiner Cäcilien-Verband für Deutschland.

Lat. »Verwalter«; gem. kath. Kirchenrecht der Vorsteher eines juristisch selbständigen Kirchengebiets oder einer kirchl. Einrichtung. Neben dem vom Papst eingesetzten Apostolischen Administrator gibt es v. a. den Diözesanadministrator und den Pfarradministrator.

Eigennamen des ersten Menschenpaares im Buch Genesis, in dem die Bibel von der Erschaffung der Welt und den ersten Menschen berichtet. Von Adam (hebr. »der aus Erde Geschaffene«) und Eva (hebr. »die Lebendige«) stammen danach alle Menschen ab. Es handelt sich nicht um einen Tatsachenbericht. Die Verfasser wollten mit der Darstellung der Erschaffung der Welt, des Menschen, des Sündenfalls (Erbsünde) und der anschließenden Vertreibung aus dem Paradies die Bedingungen des Menschseins theologisch erklären.

Nachsynodales Schreiben.

Im Christentum und in der christlichen Kunst ist der Adler das Symbol des Evangelisten Johannes, Sinnbild der Erneuerung durch die Taufe (Eintauchen in eine Quelle) sowie für Christus, bezogen auf seine Himmelfahrt (Flug zur Sonne).

Lat. = »zur größeren Ehre Gottes«; Motto des Jesuitenordens.

Lat. »Zulassung«; die vom Bischof erteilte offizielle Aufnahme unter die Kandidaten für das Weihesakrament.

Lat. »Hier bin ich«; »Ich bin bereit«; Antwort des Kandidaten bei der Priesterweihe, nachdem er mit seinem Namen aufgerufen wurde.

Lat. »Anwalt Gottes«; Bez. des Vertreters des Antragstellers bei einem Selig- bzw. Heiligsprechungsverfahren (Kanonisation).

Lat. adventus = »Ankunft«; Vorbereitungszeit auf das Fest der Geburt Christ (Weihnachten). Die Adventszeit umfasst die vier Wochen vor dem Weihnachtsfest. Mit dem ersten Adventssonntag beginnt das Kirchenjahr.

Geflochtener Kranz aus grünen Zweigen mit vier Kerzen, die nach und nach an den Adventssonntagen entzündet werden. Der Kranz steht für den Erdkreis, der auf Erlösung wartet; die Kerzen symbolisieren das Licht, das zunimmt, je näher die Geburt des Erlösers Jesus Christus rückt.

Lat. »Anwalt des Teufels«; frühere Bez. des Anwalts der Kirche (seit Johannes Paul II.: »promotor iustitiae«), der in einem Selig bzw. Heiligsprechungsverfahren die Gründe gegen eine Kanonisation sammelt und vorträgt.

Lat. alba = »weiß«; liturgisches Kleidungsstück, ein knöchellanges, weißes Untergewand, das der Priester unter dem Messgewand trägt.

Ital. aggiornare = »auf den Tag bringen, an die heutige Zeit anpassen, aktualisieren«; Motto von Papst Johannes XXIII. für das Zweite Vatikanische Konzil in dem Anliegen, die überlieferte Lehre der Kirche so zu erforschen und auszulegen, »wie unsere Zeit es verlangt« (Eröffnungsrede vom 11. 10. 1962).

Im Spätmittelalter konnten nur Adlige Mitglied der Domkapitel werden. Sie mussten dafür in den vorangegangenen acht Generationen ihrer Familie auf väterlicher und mütterlicher Seite je acht adlige Vorfahren vorweisen. Der Nachweis mit den Wappen dieser Vorfahren wird »Ahnenprobe« genannt. 

Griech. akólouthos = »Diener«. In der frühen Kirche arbeitete der Akolyth gemeinsam mit den Diakonen im sozialen Dienst der Gemeinde. Auch in der Liturgie übernahmen Akolythen Aufgaben. Vor 1972 war die Weihe zum Akolythen (oberste Stufe der Niederen Weihen) eine Durchgangsstufe auf dem Weg zum Priestertum.

Lat. »Zuruf«; Zustimmung des Volkes, z.B. im »Amen«, das das Gesagte bekräftigt.

Lat. Congregatio Fratrum Alexianorum, Abk. CFA, kath. Männerorden, tätig v. a. in der Krankenpflege. Die Alexianer leben in kleineren Gemeinschaften nach der Augustinusregel. Die Ordensgemeinschaft hat ihre Wurzeln in der mittelalterlichen Begardenbewegung (Begarden, Beginen) und trägt den Namen ihres Patrons, des hl. Alexius. Die dt. Provinz mit Sitz in Aachen unterhält u. a. Krankenhäuser, Pflegeheime und Werkstätten sowie Wohneinrichtungen für Behinderte.

Hebr. »Lobet JHWH, lobet Gott!«; liturgischer Freudengesang (Halleluja).

Sammelfest für alle Heiligen am 1. November. Die Kirche gedenkt mit diesem Hochfest nicht nur der vom Papst heiliggesprochenen Frauen und Männer, sondern auch der vielen Menschen, die unspektakulär und still ihren Glauben gelebt und ihr Christentum konsequent verwirklicht haben. Siehe auch: Allerseelen.

Siehe auch: Litanei.

Bezeichnet das in der Eucharistiefeier konsekrierte Brot, d.h. die in den Leib Christi verwandelte Hostie. In den Gestalten von Brot und Wein ist Christus gegenwärtig. Siehe auch: Eucharistie. Konsekration. Tabernakel.

Am 2. November gedenkt die kath. Kirche in einem Sammelfest aller Verstorbenen. Das 998 von Abt Odilo von Cluny in allen ihm unterstellten Klöstern an diesem Tag eingesetzte Gedächtnis wurde bald in der ganzen abendländischen Kirche übernommen und ist tief im Volksglauben verankert. Bereits am Tag vor Allerseelen, an Allerheiligen, werden die Gräber der Verstorbenen mit Blumen, grünen Zweigen und Lichtern geschmückt. Die Lichter symbolisieren die Seelen der Verstorbenen, das Grün gilt als Zeichen der Hoffnung.

Abk. ACV; 1868 auf Initiative des Regensburger Priesters und Kirchenmusikers Franz-Xaver Witt (* 1834, †1888) gegründet. Der Verband trägt den Namen der röm. Glaubenszeugin Cäcilia, der Schutzheiligen der Kirchenmusik. Der ACV setzt sich für die Belange der kath. Kirchenmusik ein. Er will durch seine Arbeit die Bedeutung und den Stellenwert von Musik im Gottesdienst und in der Gemeindearbeit bewusst machen, veranstaltet kirchenmusikalische Fachtagungen, regt Kompositionen und Forschungen an und gibt regelmäßige Publikationen (»Musica Sacra«) heraus.

Lat. altus = »hoch«; erhöhter Opfertisch, in der kath. Kirche der zentrale Ort der Eucharistiefeier. Auf dem Altar vollzieht der Priester die Wandlung von Brot und Wein in das Fleisch und Blut Christi (Transsubstantiation). Traditionell ist in einen Altar eine Reliquie eingelassen, sodass er symbolisch ein Heiligengrab darstellt. Damit stehen die Gläubigen heute noch in der Tradition der ersten Christen, die sich an den Gräbern ihrer Heiligen zur Eucharistie versammelten. Siehe auch: Translation.

Synonym für das Sakrament der Eucharistie.

Umgangssprachlich für die Tridentinische Messe.

Abk. AT; der erste Teil der christlichen Bibel, zusammengestellt vom 5. bis 2. Jh. v. Chr. Der Begriff »Testament« darf nicht im heutigen Sinn als letztwillige Verfügung
eines (verstorbenen) Erblassers verstanden werden; es handelt sich vielmehr um die lat. Übersetzung des griech. Wortes für »Bund«. Auch bedeutet die Unterscheidung Altes und Neues Testament nicht, dass das Alte durch das Neue Testament überholt wäre. Das AT umfasst in der Zählung der 3Septuaginta insges. 46 Schriften in hebräischer Sprache mit geringen aramäischen Anteilen. Es ist zugleich die Heilige Schrift der Juden und damit auch das Heilige Buch Jesu und der Urgemeinde. Im Judentum wird es in drei Teile gegliedert: die Weisung (Thora), die Propheten (Nebiim) und die Schriften (Ketubim). Christliche Bibeln unterscheiden die fünf Bücher Mose (griech. Pentateuch): Genesis (Gen), Exodus (Ex), Levitikus (Lev), Numeri (Num) und Deuteronomium (Deut); ferner die Bücher der Geschichte des Volkes Gottes, die Bücher der Lehrweisheit und die Psalmen. Den Abschluss bilden die Bücher der Propheten (s. Übersicht im Anhang).

Religionsgemeinschaft, die nach dem Ersten Vatikanischen Konzil (1870) entstanden
ist. Anlass war das auf dem Konzil von Papst Pius IX. (1846–1878) verkündete Dogma von der Unfehlbarkeit des Papstes in Lehr- und Glaubensfragen und sein Anspruch, »die volle, höchste und universale Gewalt« über die Kirche (Primat) zu haben. Aus Protest gegen diesen Konzilsbeschluss sagten sich kath. Gruppen aus Deutschland, den Niederlanden und der Schweiz von der röm.-kath. Kirche los und schlossen sich 1889 zur Utrechter Union zusammen. Die Alt-Katholiken verstehen sich als eine von Rom unabhängige katholische Kirche. Ihre Pfarrer und Bischöfe werden gewählt und müssen nicht ehelos leben (Zölibat). Auch Frauen können zum Priesteramt zugelassen werden. Weltweit zählt die alt-katholische Kirche nach eigenen Angaben rund 75.000 Mitglieder.

Bedeutender Marienwallfahrtsort in Bayern (Bistum Passau). Die Altöttinger Gnadenkapelle, in der seit über 500 Jahren das Gnadenbild der Schwarzen Muttergottes verehrt wird, gehört zu den meistbesuchten Wallfahrtsstätten Deutschlands.

Lat. alumnus = »Zögling«; Bez. für den Studierenden in einem Priesterseminar (Priesteramtskandidat).

Abk. für Ancillae Mariae, Schwestern (Mägde) Mariens von der Unbefleckten Empfängnis, kath. Frauenorden.

Griech. anaboáein = »verkünden, rufen«; erhöhtes Lesepult, Verkündigungsplatz im Altarraum. Der Ambo soll erhöht, feststehend, würdig und auf einfache Weise geschmückt sein; er ist primär für die Verkündigung des Gotteswortes reserviert.

Abk. für ad maiorem Dei gloriam.

Hebr. aman = »[fest-]stehen« und »so ist es, es geschehe«; Schlussformel der Gebete als ein Bekenntnis, das Zustimmung und Vertrauen ausdrückt.

 

Kath. Männerorden; der 1889 in Valencia/Spanien vom Kapuziner-Pater Luis Amigó gegr. Orden der Terziaren Unserer Frau der Schmerzen – heute Amigonianer – versteht sich als Teil der »Franziskanischen Familie« (Franziskaner).

Lat. amictus = »Umhang«; das Schultertuch, das als Teil des liturgischen Gewandes unter der Albe getragen werden kann. Siehe auch: Humerale.

Ein Organ, das für eine Gemeinschaft und in deren Interesse tätig wird. Kirchliche Amtsträger stehen im Dienst ihrer Kirche. Nach kath. Auffassung hat Jesus Christus dem Apostel Petrus eine besondere Beauftragung gegeben und damit das Amt geschaffen. Das Amtsverständnis ist unterschiedlich in der kath. Kirche, der orthodoxen Kirche und den reformatorischen Kirchen. Zur Dreistufung des Amtes siehe auch: Hierarchie.

Bei der Amtseinführung eines Papstes wird dem Neugewählten das Pallium umgelegt. Dabei wird (auf Latein) die folgende Formel gesprochen: »Gepriesen sei Gott, der dich zum Hirten der ganzen Kirche erwählt hat, indem er dir den Apostolischen
Dienst anvertraute. Mögest du viele Jahre des irdischen Lebens lang ruhmvoll hervorragen, bis du, von deinem Herrn gerufen, beim Eintritt ins Himmlische Reich mit der Unsterblichkeit bekleidet wirst.« Die Amtseinfu?hrung endet mit dem Apostolischen Segen. Anschließend (»innerhalb einer angemessenen Zeit«) ergreift der neue Papst Besitz von der patriarchalen Erzbasilika am Lateran. Diese Form der Einführung hat mit Johannes Paul I. begonnen. Zuvor gab es die Feier der Papstkrönung, die am Sonntag oder einem anderen Festtag nach der Papstwahl stattfand. Papst Paul VI. (1963–1978) legte jedoch nach seiner Krönung die Tiara ab und ersetzte sie bei liturgischen Feiern durch die Mitra.

Griech. »Erinnerung, Gedächtnis«; das In-Erinnerung-Rufen der Heilstaten Gottes im Gottesdienst, bevorzugte Orte sind die Lesungen aus der Hl. Schrift oder das Hochgebet.

Höchste Form der Verehrung, im engeren Sinn die Verehrung des ausgesetzten Allerheiligsten (Aussetzung, Vierzigstündiges Gebet). Anbetung ist nur gegenüber Gott möglich. Das Gebet zu Heiligen ist nicht Anbetung, sondern Bitte um Fürsprache bei Gott.

Abk. AM, Schwestern (Mägde) Mariens von der Unbefleckten Empfängnis, kath. Frauenorden.

Mhd. andaht = »Denken an etwas«, seit dem 12. Jh. i. S. v. »Denken an Gott«; Bez. für ein inniges Gebet oder einen gemeinsamen volkstümlichen, nichteucharistischen Gebetsgottesdienst (z.B. Kreuzweg, Rosenkranz).

Ein Kreuz aus zwei x-förmig übereinandergelegten Balken. Der Name geht darauf zurück, dass der im Neuen Testament oft genannte Andreas am 30. November des Jahres 60 n. Chr. an einem x-förmigen Kreuz hingerichtet worden sein soll; zuvor war er als Glaubensverkünder tätig gewesen. Als Verkehrszeichen wird ein »Andreaskreuz« in Deutschland u. a. vor unbeschrankten Bahnübergängen eingesetzt.

Lat. »Engel des Herrn«; ein Gebet zum Gedächtnis der Menschwerdung Jesu, das außerhalb der Osterzeit täglich morgens, mittags und abends zum sog. Angelusläuten gesprochen wird.
Der lateinische Text lautet:
Angelus Domini nuntiavit Mariae et concepit de Spiritu Sancto.
Ave Maria …
Ecce, ancilla Domini. Fiat mihi secundum verbum Tuum.
Ave Maria …
Et verbum caro factum est et habitavit in nobis.
Ave Maria …
Ora pro nobis, Sancta Dei Genetrix, ut digni efficiamur promissionibus Christi.
Oremus. Gratiam Tuam, quaesumus, Domine, mentibus nostris infunde, ut, qui
angelo nuntiante, Christi, Filii Tui, incarnationem cognovimus, per passionem eius
et crucem ad resurrectionis gloriam perducamur.
Per eundem Christum, Dominum nostrum. Amen.


Auf Deutsch:
Der Engel des Herrn brachte Maria die Botschaft,
und sie empfing vom Heiligen Geist.
Gegrüßet seist du, Maria …
Maria sprach: Siehe, ich bin die Magd des
Herrn, mir geschehe nach deinem Wort.
Gegrüßet seist du, Maria …
Und das Wort ist Fleisch geworden und hat
unter uns gewohnt.
Gegrüßet seist du, Maria …
Bitte für uns, heilige Gottesmutter, auf dass
wir würdig werden der Verheißungen Christi.
Lasset uns beten. Allmächtiger Gott, gieße
deine Gnade in unsere Herzen ein.
Durch die Botschaft des Engels haben wir
die Menschwerdung Christi, deines Sohnes,
erkannt. Lass uns durch sein Leiden und
Kreuz zur Herrlichkeit der Auferstehung gelangen.
Darum bitten wir durch Christus,
unsern Herrn. Amen.

Lat. angelus = »Engel«; das Läuten der Kirchenglocken am Morgen, Mittag und Abend, zu dem der Gruß des Engels an Maria gebetet wird (Angelus Domini).

Anglikanisch heißen alle Kirchen, die mit dem Erzbischof von Canterbury in Großbritannien in Gemeinschaft stehen. Dieser wird als Oberhaupt der insges. ca. 70 Mio. anglikanischen Gläubigen in 164 Ländern der Erde anerkannt. Die Kirche von England als Ausgangspunkt aller anglikanischen Kirchen wurde Anfang des 16. Jh. von König Heinrich VIII. gegründet. Der englische König bzw. die englische Königin ist das Oberhaupt der anglikanischen Staatskirche von England (Church of England). Siehe auch: Reformation.

Ital. »Päpstliches Jahrbuch«; das jeweils zum Jahresbeginn vom päpstlichen Staatssekretariat herausgegebene amtl. Handbuch der kath. Kirche. Es enthält u. a. eine aktuelle Liste der Päpste, des Kardinalskollegiums, der Römischen Kurie sowie ein vollständiges Verzeichnis aller Diözesen, Bischöfe, Ordensgemeinschaften und Personen, die einen päpstlichen Ehrentitel tragen.

Lat. »Vorhang«; schmückender Vorhang bzw. künstlerisch gestaltete Platten aus Holz oder Metall an der Vorderseite des Altars und des  Ambos.

Von Papst Pius X. 1910 eingeführter, von Papst Paul VI. 1967 abgeschaffter Eid gegen Neuerungen, den alle Geistlichen ablegen mussten.

Griech. antíphona = Wechselgesang. Mit der Wortbedeutung »Gegen-« oder »Wechselgesang« werden sowohl eine Art des Musizierens (die Antiphonie) als auch spezifische Stücke dieser Art, insbes. in der Kirchenmusik, bezeichnet. Bei der Antiphonie werden vorgegebene musikalische Elemente von anderen Stimmen oder Instrumenten beantwortet. In der Liturgie ist die Antiphon ein Wechselgesang zwischen zwei Chören oder zwischen Vorsänger und Chor, z.B. beim Psalmodieren im privaten Stundengebet oder im Gottesdienst als kurzer Gesang vor und nach den Psalmversen.

Lat. Canonici Regulares Sancti Antonii, Abk. CRSAnt; auch: Antoniusorden, Antoniter, Antonianer); der Hospital-Orden der Antoniter wurde 1095 als Bruderschaft für Laien in Südfrankreich gegründet. Er ist nach dem Mönchsvater Antonius (* 251? – †356) benannt. Der Orden widmete sich der Pflege am Antoniusfeuer Erkrankter. Ab 1247 lebten die Brüder nach der Regel des hl. Augustinus; 1298 wurde die Bruderschaft von Papst Bonifatius VIII. in einen Chorherrenorden umgewandelt. Durch seine Erfolge bei der Heilung des Antoniusfeuers breitete sich der Orden in den Folgejahren aus. Im 15. Jh. unterhielten die Antoniter annähernd 370 Spitale in ganz Europa, in denen sie etwa 4000 Kranke betreuten. Durch die Entdeckung des Zusammenhangs zwischen mit Mutterkornpilz befallenem Getreide und Antoniusfeuer sank die Zahl der Erkrankungen erheblich. Infolgedessen ging die Bedeutung des Ordens stark zurück. 1777 wurden durch päpstliches Dekret die letzten 33 in Deutschland noch verbliebenen Häuser in den Malteserorden inkorporiert. Die Klöster in Köln und Höchst entzogen sich dem Dekret und wurden 1803 säkularisiert. Die Antoniter trugen ein schwarzes Chorkleid, darüber einen schwarzen Mantel mit hellblauem T-Kreuz.

Das »Antoniusbrot« ist eine nach dem hl. Antonius von Padua benannte Aktion der Nächstenliebe für Notdürftige, die im 19. Jh. von dem italienischen Priester Antonio Locatelli begründet wurde. Der Name bezieht sich auf ein dem hl. Antonius zugeschriebenes Wunder, das sich beim Bau seiner Basilika in Padua ereignet haben soll. Ein kleines Kind fiel in einem unbeobachteten Moment in einen Wasserbehälter und ertrank. Die verzweifelte Mutter rief den hl. Antonius an und versprach ihm so viel Getreide für die Armen, wie das Kind an Gewicht auf die Waage brachte, wenn er ihr helfen würde. In der Volksfrömmigkeit entstand so der »pondus pueri« (das Gewicht eines Kindes) als Maß des Aufwandes für wohltätige Zwecke. Es wurde bis in das Mittelalter hinein von Eltern gespendet, deren Kinder von Epidemien und Krankheiten auf Fürbitte verschont wurden. Der im Mittelalter untergegangene Brauch – heute wird Geld statt Getreide gespendet – sieht im franziskanischen Sinne in den Ärmsten diejenigen, an denen sich die Fürsorge und Liebe Gottes besonders zeigt.

Vatikanbank.

Griech. apokálypsis = »Enthu?llung«; bezeichnet
1. im biblischen Zusammenhang die Offenbarung der letzten Geheimnisse Gottes. Die ju?disch-christlichen Apokalypsen entstanden in der Zeit zwischen dem 2. Jh. v. Chr. bis etwa in das 7. Jh. n. Chr. In den Kanon aufgenommen wurden für das Alte Testament das Buch Daniel und für das Neue Testament die Geheime Offenbarung des Johannes.
2. das letzte Buch des Neuen Testaments (Offenbarung des Johannes, Geheime Offenbarung). Der Verfasser zeichnet hier das Bild des kommenden Gottesreiches, um die verfolgten Christen in seiner Zeit durch den Ausblick auf die Wiederkunft Christi zu trösten und auf das Ende derWelt vorzubereiten.

Griech. apokálypsis = »Enthüllung«; eine Sonderform der Eschatologie, die literarische Form der Vorstellungen von den Ereignissen zum Weltende (Jüngster Tag, Jüngstes Gericht, Apokalypse).

Griech. apókryphos = »verborgen«; als Apokryphen oder apokryphe Schriften werden jene Texte bezeichnet, die bei der Entstehung der Bibel nicht in den Kanon aufgenommen wurden. Der im 2. Jh. von christlichen Theologen geprägte Begriff bedeutete anfangs »außerkanonisch« und »häretisch«: Die ausgegrenzten Schriften galten als Irrlehre oder Fälschung. Weil man glaubte, die Texte stammten aus dem Umfeld des Gnostizismus, bezeichnete man sie als »apokryph«, als einer »Geheimlehre « zugehörig. Während die katholische und die evangelische Kirche im Kanon des Neuen Testamentes weitgehend übereinstimmen, gibt es zum Alten Testament unterschiedliche Auffassungen.

Im katholischen Kanon gelten als apokryph:
3. und 4. Buch Esra, 3. und 4. Buch der Makkabäer, das Gebet des Manasse, Psalm 151, die Psalmen Salomos, das Buch der Jubiläen und das Buch des Benoni.

Griech. apóstolos = »Sendbote, Gesandter«; die von Jesus zur Verkündigung seiner Lehre berufenen zwölf Männer aus dem Kreis seiner 3 Ju?nger, die symbolisch für die zwölf Stämme Israels stehen: Petrus, Andreas, Jakobus d. Ä., Johannes, Philippus, Bartholomäus, Thomas, Matthäus, Jakobus d. J., Judas Thaddäus, Simon, Judas Ischariot, nach dessen Verrat durch Matthias ersetzt. Auch Paulus bezeichnet sich und andere als Apostel, als berufene Verkündiger.

Abk. Apg; ein Buch des Neuen Testaments, das als Fortsetzung des Lukasevangeliums gilt. Es schildert die Ausbreitung der Kirche von Jerusalem bis nach Rom (nach der Auferstehung Jesu).

Sendung; der Auftrag der gesamten Kirche, also aller Getauften, das Evangelium zu verkünden (»Laienapostolat«). Siehe auch: Apostel.

Mit dem Apostolischen Glaubensbekenntnis bekennt ein Christ seinen Glauben. Der Text geht auf das alte stadtrömische Taufbekenntnis zurück, das vermutlich im 3. Jh. entstand. Die heute bekannte Form wird von der röm.-kath. Kirche ebenso anerkannt wie von allen protestantischen Kirchen. Lediglich in der Ostkirche ist das Apostolische Glaubensbekenntnis unbekannt. (Siehe auch: Credo)


Der lateinische Text lautet:
Credo in Deum Patrem omnipotentem,
creatorem caeli et terrae;
Et in Iesum Christum,
Filium eius unicum,
Dominum nostrum,
qui conceptus est de Spiritu Sancto,
natus ex Maria Virgine,
passus sub Pontio Pilato,
crucifixus, mortuus et sepultus,
descendit ad infernos,
tertia die resurrexit a mortuis,
ascendit ad caelos,
sedet ad dexteram Dei Patris omnipotentis,
inde venturus est iudicare vivos et
mortuos;
Credo in Spiritum Sanctum,
sanctam Ecclesiam catholicam,
Sanctorum communionem,
remissionem peccatorum,
carnis resurrectionem,
et vitam aeternam. Amen.


Auf Deutsch:
Ich glaube an Gott,den Vater, den Allmächtigen,
den Schöpfer des Himmels und der Erde,
und an Jesus Christus,
seinen eingeborenen Sohn,
unsern Herrn,
empfangen durch den Heiligen Geist,
geboren von der Jungfrau Maria,
gelitten unter Pontius Pilatus,
gekreuzigt, gestorben und begraben,
hinabgestiegen in das Reich des Todes,
am dritten Tage auferstanden von den Toten,
aufgefahren in den Himmel;
er sitzt zur Rechten Gottes, des allmächtigen Vaters;
von dort wird er kommen, zu richten die Lebenden und die Toten.
Ich glaube an den Heiligen Geist,
die heilige katholische* Kirche,
Gemeinschaft der Heiligen,
Vergebung der Sünden,
Auferstehung der Toten
und das ewige Leben. Amen.


* »Katholisch« meint hier nicht die röm.-kath. Kirche, sondern die allgemeine Kirche
(griech. katholikós = »allgemein«), also die Gemeinschaft aller Christen. Dennoch wird in den reformatorischen Kirchen »katholische« durch »christliche« Kirche bzw. »allgemeine« Kirche ersetzt.

Urspr. die Schatzkammer des päpstlichen Hofes, heute die päpstliche Finanzbehörde. Sie hat die Aufgabe, während der Sedisvakanz die Güter des Heiligen Stuhls zu verwalten. Die Apostolische Kammer wird von dem im Kardinalsrang stehenden Camerlengo (»Kämmerer«) geleitet.

Lat. constituere = »feststehen machen, aufstellen, einrichten«. Apostolische Konstitutionen sind vom Papst erlassene gesetzliche Bestimmungen. Sie betreffen häufig eine bestimmte Region oder einen bestimmten Personenkreis.

Siehe: Nuntius.

Zählt zu den drei höchsten Gerichtshöfen der kath. Kirche. Die Apostolische Pönitentiarie ist jedoch kein Kirchengericht, sondern ein kurialer Gnadenhof und damit mehr eine päpstliche Verwaltungsbehörde. Sie ist zuständig für die Gewährung von Gnadenerweisen, das Ablasswesen, soweit es nicht in die Kompetenz der vatikanischen Glaubenskongregation fällt, sowie für Absolutionen, Dispense, für den Nachlass von Strafen und andere Gnadenerweise. Die Apostolische Pönitentiarie ist wie alle kurialen Behörden dem Papst unterstellt. Sie wird vom Großpönitentiar geleitet.

In Apostolischen Schreiben äußert sich der Papst zu einem bestimmten Thema oder Anlass. Apostolische Schreiben sind an bestimmte Gruppen (z.B. Bischöfe, Ordensleute etc.) oder an alle Gläubigen gerichtet.

Es werden drei Formen unterschieden:
1. Epistulae Apostolicae (lat. epistula = »Brief«);
2. Adhortatio Apostolica (lat. adhortatio = »Ermahnung«);
3. Adhortatio Apostolica postsynodalis (lat. postsynodalis = »nach einer Synode«).

Siehe auch: Nachsynodales Schreiben.

Der kirchl. Segen durch einen amtierenden Papst als legitimem Nachfolger des Apostels Petrus. Die weltweit bekannteste Form des apostolischen Segens ist der päpstliche Segen am Ostersonntag und zu Weihnachten: »Urbi et Orbi« (lat. »der Stadt und dem Erdkreis«). Bis zu dreimal im Jahr dürfen auch Diözesanbischöfe den apostolischen Segen erteilen. Sterbenden Gläubigen kann er durch einen Priester erteilt werden. 

Oberster Gerichtshof und höchstes Verwaltungsgericht, u. a. zuständig für die richtige Anwendung des kirchl. Rechts. Siehe auch: Kurie. 

Siehe: Heiliger Stuhl.

Lat. successio = »Nachfolge«; die nicht unterbrochene Weitergabe des Bischofsamtes, ausgehend von den Aposteln. Durch die Weihe, die von einem Bischof auf den nächsten übertragen wird (Handauflegung), sind die Bischöfe historisch legitime Nachfolger der Apostel. Die Apostolische Sukzession hat Rückwirkungen auf den Kirchenbegriff:
Auch nichtrömische Kirchen, die die Apostolische Sukzession gewahrt haben (z.B. Orthodoxe, Anglikaner, Kirchen der Utrechter Union, in Deutschland: Alt-Katholiken) werden als »Kirche« anerkannt, nicht aber »kirchliche Gemeinschaften«, denen die weiheberechtigten Bischöfe zeitweilig fehlten (z.B. evangelische Kirchen der Reformation).

Siehe: Delegat.

Lat. »gutheißen, genehmigen«; Approbation: offizielle Bestätigung.

Griech. apsís = »Bogen, Wölbung«; im 4. Jh. aufkommende Bez. für einen halbkreisförmigen, meist durch eine Konche überwölbten Raum, der i. d.R. nach Osten hin einem übergeordneten Hauptraum ein- oder angefügt ist. Die Apsis kann polygonal (»vieleckig«) oder rechteckig ummantelt sein; in christl. Kirchen ist sie Standort für den Altar, den Tabernakel und den Bischofs- oder Priestersitz (Siehe auch: Chor).

In den 1940er Jahren hatten frz. Priester ein Leben als Arbeiter gewählt, um unter Arbeitern, auch unter kirchenfernen, evangelisieren zu können. 1959 wurde ihre Tätigkeit verboten, war nach dem Zweiten Vatikanischen Konzil jedoch wieder möglich. In den 1970er Jahren waren zeitweilig bis zu 1000 Priester, viele von ihnen Ordensgeistliche, vor allem in Frankreich als einfache Arbeiter in Fabriken oder anderen Wirtschaftsbetrieben angestellt. Heute gibt es nur noch wenige Arbeiterpriester.

1. Nach dem Bericht im Alten Testament ein großes, kastenartiges Holzschiff, in dem Noah sich mit seiner ganzen Familie und mit Tierpaaren aller Gattungen vor der Sintflut rettete (Gen 6, 14ff.). Das Bild von der Arche entwickelte sich zum Sinnbild der Kirche.
2. Name einer von Jean Vanier gegründeten, weltweit arbeitenden Lebensgemeinschaft
von behinderten und nichtbehinderten Menschen.

Seit dem 4. Jh. ist das kirchl. Amt des Archidiakons bekannt. Er war der erste Helfer und Stellvertreter eines Bischofs. Sein Amt nannte man Archidiakonat. Im Mittelalter hatte der Archidiakon weitreichende Befugnisse, vor allem die Beaufsichtigung der Priester. In späteren Jahrhunderten wurden seine Aufgaben vom Amt des Generalvikars übernommen. Seit dem 19. Jh. handelt es sich nur noch um einen päpstlichen Ehrentitel.

Ein Dach aus Stein über einer Figur, meist reich mit gotischem Dekor verziert. Der Baldachin über dem Allerheiligsten bei einer Prozession heißt auch Traghimmel.

Lat.; auf Stützen liegender, tragender Hauptbalken.

Lat.; hervortretender und dekorierter Teil eines Rund- oder Spitzbogens. In den Archivolten der Portale befinden sich oft Heiligenfiguren.

Siehe: Uriel.

Franz. arcade von lat. arcus = »Bogen«; von zwei Pfeilern oder Säulen getragener Bogen, vielfach als fortlaufende Reihe.

Lat. arma = »Waffen, Werkzeuge«; Bez. für die Leidenswerkzeuge Christi: Kreuz, Geißel, Nägel, Dornenkrone, Leiter, Schwamm, Zange, Geißelsäule, Ruten, Fesseln, Lanze, Kreuzinschrift, Hammer, Bohrer, drei Würfel, Strick, Brett mit 30 Silberlingen, Gewand, Lenden- und Leichentuch wurden im Mittelalter als Hoheitszeichen Christi und Majestätssymbole verehrt. Papst Innozenz VI. hatte 1353 für Deutschland und Böhmen sogar ein Fest »De armis Christi« am Freitag nach der Osteroktav (Oktav) eingeführt. 1735 wurde dieses Fest als »festum ss. lanceae et clavorum Domini Nostri Iesus Christus ex indulto in Germania« approbiert. Neben den kirchl. Festen und Wallfahrten wurden die »Arma Christi« in zahllosen Darstellungen gezeigt und fanden so Eingang in die Privathäuser zur persönlichen Verehrung.

Lat. Congregatio Pauperum Sororum Scholarum Nostrae Dominae, Abk. SSND; kath. Frauenorden, 1833 von Karolina Gerhardinger (* 1797, † 1879) gegründet. Die Schulschwestern wirken heute weltweit im Bereich der Erziehung und Bildung. In Deutschland unterhalten sie u. a. Kindertageseinrichtungen, Schulen und Studentinnenheime.

Lat. Congregatio Fratrum Pauperum Sancti Francisci Seraphici, Abk. CFP, kath. Männerorden. Schwerpunkt der 1857 in Aachen gegr. Ordensgemeinschaft ist die sozial-karitative Arbeit. Die Ordensbrüder setzen sich für wohnungslose, alte und pflegebedürftige Menschen ein und unterhalten in Aachen und Düsseldorf entsprechende Einrichtungen.

Ordensgemeinschaft von den Heiligsten Herzen Jesu und Mariä und der Ewigen Anbetung des allerheiligsten Altarsakramentes. Tätigkeitsschwerpunkte sind Jugendpflege und Schulen, Mission und Armenfürsorge.

Lat. septem artes liberales = »sieben freie Künste«; aus der Antike übernommener Lehrstoff der Kloster- und Kathedralschulen des Mittelalters. Später Grundstudium an den mittelalterlichen Universitäten. Die sieben freien Künste setzen sich zusammen aus dem Trivium (Grammatik, Dialektik, Rhetorik) und dem Quadrivium (Arithmetik, Geometrie, Musik, Astronomie).

Ein Kreuz aus Staub, das am Aschermittwoch auf die Stirn der Kirchgänger gezeichnet wird. Gewonnen wird der Staub aus den verbrannten Palmzweigen des Vorjahres. Das Aschenkreuz erinnert an die Vergänglichkeit des Menschen, symbolisiert die Bereitschaft zu Umkehr und Buße und zugleich die Hoffnung der Christen auf die Auferstehung.

Seit dem 6. Jh. bildet der Mittwoch vor dem sechsten Sonntag vor Ostern (früher: Invocabit) den Auftakt zur österlichen Fastenzeit. Unter Einbeziehung von Karfreitag und Karsamstag und unter Auslassung der Sonntage ergeben sich 40 Fastentage vor dem höchsten christlichen Feiertag Ostern, dem Gedächtnis an die Auferstehung Christi. Der Aschermittwoch erhielt seinen Namen, weil in der Alten Kirche die Büßer an diesem Tag öffentlich mit Asche bestreut wurden. Nach der Einstellung der öffentlichen Buße lässt sich seit dem 10. Jh. die Austeilung des Aschenkreuzes an diesem Tag nachweisen. Der Aschermittwoch ist wie der Karfreitag in der kath. Kirche ein strenger Fast- und Abstinenztag, d.h. den Gläubigen ist geboten, neben einer kleinen Stärkung morgens und abends nur eine Hauptmahlzeit zu sich zu nehmen. Fleisch soll an diesem Tag nicht gegessen werden. Der Aschermittwoch hat viele Aliasnamen: »Erster Tag (Mittwoch) in der Fasten « oder »Macherdag (in der Vasten)« (Rheinland), »dies quadragesimale« oder nach der Aschenweihe »Exaudi nos domine«. Nach der klassischen Fastenspeise heißt er auch »Heringstag«. Siehe auch: Aschermittwoch der Künstler, Sozialpolitischer Aschermittwoch.

Auf Vorschlag von Paul Claudel fand nach dem Zweiten Weltkrieg in Paris ein »Aschermittwoch der Künstler« statt, eine Idee, die auf den französischen Karikaturisten und Theatermaler Adolphe Willette (1914) zurückgeht und 1950 von Joseph Kardinal Frings in Köln aufgegriffen wurde. Seitdem treffen alljährlich am Aschermittwoch Bischof und Künstler zu einer religiösen Standortbestimmung zusammen. Weltweit findet der Aschermittwoch der Künstler zzt. in über 100 Städten statt. Siehe auch: Sozialpolitischer Aschermittwoch.

Griech. áskesis = »Übung«; urspr. Zucht, Training und Enthaltsamkeit der Athleten; dann allg. die religiös begründete Enthaltsamkeit mit verschiedenen Ausprägungen und Stufen: Enthaltung von bestimmten Speisen und Getränken, von Geschlechtsverkehr, von lustbezogenen Verhaltensweisen und Konsummöglichkeiten, völlige Abkehr von weltlichen Freuden. Die Askese dient der inneren Sammlung, der bewussten Lenkung des Erlebens, Vorstellens, Denkens und Wollens. Sie findet sich in fast allen Religionen.

Lat. aspergere = »bespritzen«; Bez. für Weihwasserwedel bzw. Weihwassersprenger. Siehe auch: Weihwasser.

Griech. a-sy´los = »unberaubt«; ein unter göttlichem Schutz stehender Ort, der Zuflucht vor Verfolgung bietet; schon bei Mose belegt (Num 35, 6). Die abendländische Geschichte kennt bis in unsere Tage das Kirchenasyl.

Lat. »Halle«; Bez. für den offenen, in der Regel von Säulenhallen umgebenen Innen- bzw. Vorhof einer Kirche.

Jesu Auferstehung am dritten Tag nach seinem Tod am Kreuz ist die zentrale und grundlegende Aussage des christlichen Glaubens (Ostern). Die Begegnungen der Frauen und Jünger mit dem Auferstandenen (Mk 16,9–14; Lk 24, 13–35; Joh 21, 1–14) bezeugen, dass Gott Jesus nicht im Tod gelassen, sondern ihn zum neuen Leben in Gott auferweckt hat. Der Grund für den Glauben an die Auferstehung ist der Auferstandene selbst. In der Auferstehung Jesu gründet die Hoffnung der Christen auf die Auferstehung aller Toten.

Siehe: Auferstehung.

Zusammenfassende Bez. für zahlreiche Ordensgemeinschaften (Frauen- und Männerorden), die nach der Augustinusregel leben. Siehe auch: Augustinus, heiliger.

Lat. Ordo Sancti Augustini, Abk. OSA; Ordensgemeinschaften, die nach der im 8. Jh. entstandenen und auf Schriften des hl. Augustinus beruhenden Augustinusregel leben. Hauptaufgabe sind heute Seelsorge und Unterricht in Schulen. Ordensgewand: schwarzer Talar.

Lat. Ordo Eremitarum Sancti Augustini, Abk. OESA; spätmittelalterlicher Bettelorden nach der Augustinusregel, der sich der Seelsorge und Wissenschaft widmete. Ordenstracht: schwarzes Gewand mit hinten spitz zulaufender Kapuze und Ledergürtel. 1963 wurde der Namenszusatz »Eremiten « von Papst Johannes XXIII. gestrichen, weil das eremitische Leben kein Kennzeichen des Ordens mehr ist; er heißt heute offiziell Augustinerorden (Abk. OSA; Augustiner-Chorherren).

Bischof von Hippo Regius in Numidien (dem heutigen Souk-Ahras in Algerien/Nordafrika) und einer der bedeutendsten Theologen und Philosophen der Spätantike,* 13. November 354 in Thagaste (Numidien), †28. August 430 in Hippo Regius. Augustinus war zunächst als Lehrer der Rhetorik in Thagaste, Karthago (heute Tunis) und Rom tätig. 384 wurde er nach Mailand berufen. Hier wandelte sich sein Leben. Auf Betreiben seiner Mutter Monika (auch: Monnika), einer Christin, trennte er sich von einer Frau, mit der er einen Sohn hatte. 387 ließ er sich von Erzbischof Ambrosius taufen und lebte für drei Jahre mit Gleichgesinnten in einer klosterähnlichen Gemeinschaft. Vor dem Hintergrund dieser Erfahrung verfasste er die nach ihm benannte Augustinusregel, die zur Grundlage des Zusammenlebens vieler Ordensgemeinschaften wurde. 391 wurde Augustinus zum Priester, 395 zum Bischof von Hippo geweiht. Er war ein begeisterter Prediger, bekämpfte alle abweichenden Lehren und war weit über die Grenzen seiner Diözese hinaus bekannt. Zu seinen bekanntesten Werken gehören die »Confessiones« (»Bekenntnisse«), in denen er sein früheres Leben und seine Bekehrung beschreibt, und »De civitate Dei« (»Über den Gottesstaat«), worin er seine theologisch begründete Geschichtsphilosphie darlegt. Weitere Werke u. a.: »De trinitate« (»Über die Dreieinigkeit Gottes«), »De natura et gratia« (»Über Natur und Gnade«).

Auch: Augustinerregel. Die Regel des hl. Augustinus, die zur Grundlage des Zusammenlebens vieler Ordensgemeinschaften wurde, ist die älteste westliche Ordensregel überhaupt. Sie legt fest, wie eine Klostergemeinschaft zusammen leben,
beten und arbeiten soll. »Vor allen Dingen, liebe Brüder, sollt ihr Gott lieben, sodann den Nächsten; denn das sind die Hauptgebote, die uns gegeben sind. Das ist es, was wir euch im Kloster gebieten«, so beschreibt Augustinus Sinn und Ziel des klösterlichen Lebens. Vorbild ist ihm die Lebens- und Gütergemeinschaft der ersten Christen in Jerusalem. Augustinus mahnt in seiner Regel zum Gebet, zur geistlichen Lesung, zum Bewahren der ersten, ungeteilten Liebe, zum Maßhalten und zur Bescheidenheit im Umgang mit den zeitlichen Gütern. Die Augustinusregel lässt den Ordensmitgliedern viel Raum für persönliche Freiheit, sie enthält weder bestimmte Vorgaben für die Askese noch Bestimmungen für Kleidung, Essen oder Fasten.

Ein Heiligenschein, der die ganze Figur kreisförmig umgibt. 

Die zum Leib Christi konsekrierte Hostie (Allerheiligstes genannt) wird in einem kostbar gestalteten Schaugefäß (Monstranz) »ausgesetzt«, d.h. den Gläubigen gezeigt, um angebetet zu werden. Damit wird das große Verlangen mancher Christen nach Sichtbarem und Konkretem des Glaubens gestillt. Seit dem 13. Jh. ist die Aussetzung üblich, vor allem beim Vierzigstündigen Gebet.

Griech. autós = »selbst« und kephalé = »[Ober-]Haupt«; kirchenrechtl. Terminus der orthodoxen Kirche für die Eigenständigkeit mit eigenem Oberhaupt, der die Unabhängigkeit der regionalen orthodoxen (Landes-)Kirchen (Autokephalie) in kirchenorganisatorischen und liturgischen Fragen feststellt, zugleich aber den Ehrenprimat des Ökumenischen Patriarchen innerhalb der Orthodoxie anerkennt (Orthodoxe Kirchen).

Siehe: Weihbischof. Titularbischof.

Lat. »Gegrüßet seist du, Maria«; Beginn des Gebets, mit dem Maria, die Mutter Gottes, verehrt wird. Das Ave Maria gehört mit dem Vaterunser zu den in der kath. Kirche am weitesten verbreiteten Gebeten. (Siehe auch: Rosenkranz.)
Der lateinische Text lautet:
Ave Maria, gratia plena;
Dominus tecum;
benedicta tu in mulieribus,
et benedictus fructus ventris tui, Jesus.
Sancta Maria, Mater Dei,
ora pro nobis peccatoribus
nunc et in hora mortis nostrae. Amen.


Auf Deutsch:
Gegrüßet seist du, Maria, voll der Gnade,
der Herr ist mit dir.
Du bist gebenedeit unter den Frauen,
und gebenedeit ist die Frucht deines
Leibes, Jesus.
Heilige Maria, Mutter Gottes,
bitte für uns Sünder
jetzt und in der Stunde unseres Todes.
Amen.

Pressestelle Bistum Essen

Zwölfling 16
45127 Essen

Quelle: Katholisch A bis Z | Manfred Becker-Huberti, Ulrich Lota | Herder Verlag