Wissensvermittlung über Gott, Religion, Mensch und Welt

Die eigene Sendung zu begreifen, Glauben und Wissen zusammenzuhalten und den Weg der inneren Auseinandersetzung sowie des Gesprächs und Dialoges als überzeugte und überzeugende Christinnen und Christen zu gehen, dazu rief Bischof Overbeck 100 Religionslehrerinnen und -lehrer auf, denen er im Essener Dom die "Missio canonica" verlieh.


100 Religionslehrerinnen und –lehrer erhielten von Bischof Overbeck die „Missio canonica“

Religionslehrerinnen und Religionslehrer haben nach Ansicht von Bischof Dr. Franz-Josef Overbeck einen spannenden Beruf, der zugleich auch eine Herausforderung ist. „Sie machen sich mit Ihrer Sendung auf den Weg, um im Religionsunterricht Glauben und Wissen, Religion und Politik, Kirche und Gesellschaft immer wieder in einen lebendigen Zusammenhang zu bringen“, betonte er am Samstagabend, 14. März, vor 100 angehenden Religionslehrerinnen und –lehrern im Essener Dom. Dort verlieh er ihnen im Rahmen eines Festgottesdienstes die „Missio canonica“, die nach dem Kirchenrecht erforderliche offizielle Beauftragung und Erlaubnis, den Glauben zu verkünden und Religionsunterricht zu erteilen.


Viele haben nur noch eine blasse Ahnung von Gott

Religionslehrerinnen und –lehrer wollten mit den „Mitteln der Vernunft und des Verstandes“ deutlich machen, „dass Gott zum Menschen und der Mensch zu Gott, dass der Glaube zum Wissen und das Wissen zum Glauben gehören und die Religion einen normalen Ort in der Öffentlichkeit und der Gesellschaft hat“, so der Ruhrbischof. Das sei gar nicht leicht, denn heute hätten die meisten Kinder und Jugendlichen in der Schule – wenn überhaupt – „nur noch ein blasse Ahnung“ von Gott, vom Evangelium und von der Kirche. Die Zeiten der Volkskirche seien vorbei. „Wir sind heute eine Kirche im Volk, wir sind eine Kirche für das Volk und mit dem Volk“, unterstrich Overbeck. Religionslehrerinnen und –lehrer hätten also den Auftrag, im Religionsunterricht professionell Wissensvermittlung über Religion, Gott, Mensch und Welt aus Sicht der Katholischen Kirche zu betreiben.


Glauben und Wissen zusammenhalten

Es gehe darum, die eigene Sendung zu begreifen, Glauben und Wissen zusammenzuhalten und den Weg der inneren Auseinandersetzung und des Gesprächs und Dialoges mit anderen zu gehen. „Das heißt, als Lehrerinnen und Lehrer selbst überzeugte und überzeugende Christinnen und Christen zu sein, die von Gott fasziniert und vom Glauben bewegt sind, die Gott nicht in weiter Ferne, sondern im Angesicht von Menschen mitten im Alltag suchen und finden“, so der Bischof. Lebensfragen und Glaubensprobleme hätten fast alle Menschen. Darauf angemessen zu reagieren, „die Faszination des Glaubens durch Wissen und die eigene Person zum Ausdruck zu bringen, selbstkritisch auf die Kirche und zugleich mit großer Liebe auf alle, mit denen wir glauben, zu schauen“, das gehöre zum Auftrag der Religionslehrerinnen und Religionslehrer. (do)


Predigt von Bischof Dr. Franz-Josef Overbeck

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