„Unsere Zukunft hat Vergangenheit“

Unter der Überschrift „Christlicher Glaube – Christliches Leben“ präsentieren elf Glastafeln an der Wand des Katholischen Stadthauses Bottrop Kirchen- und Stadtgeschichte von den biblischen Anfängen bis heute.

Wandinstallation am Katholischen Stadthaus Bottrop eingeweiht

Bottrop. Fast vierzehn Meter lang und zweieinhalb Meter hoch – das sind die Maße der neu installierten Lesewand am Katholischen Stadthaus in Bottrop. Unter der Überschrift „Christlicher Glaube – Christliches Leben“ vermitteln elf Glastafeln zentrale Aussagen aus dem Alten und Neuen Testament, geben Auskunft über die Geschichte der christlichen Kirchen sowie der Stadt Bottrop und Kirchellens und präsentieren die Kirche in der Welt von heute.

Seit Montag, 30. August, ist die ökumenische Wandinstallation für Passanten zugänglich. „Unsere Zukunft hat Vergangenheit“, sagte Ulrich Schulte, Pfarrer der Evangelischen Stadtkirche, während der Einweihung. Die Lesewand dokumentiere Veränderungen und zeige, wie sich Stadt und Kirche gegenseitig geprägt haben. Dass die Vergangenheit für die Zukunft wichtig ist, unterstreicht auch Bottrops Oberbürgermeister Bernd Tischler. Die Glastafeln könnten einen Teil dazu beitragen, dass sich menschenverachtende Zustände in der Gesellschaft nicht wiederholen. „Ich bin stolz, Bürgermeister einer so offenen und toleranten Stadt zu sein“, betonte Tischler.

Eines der Highlights der Wandinstallation ist die elektronische Bibel von Alfred Bickelmann. Die zeigt innerhalb von 40 Tagen den vollständigen Text des Alten und Neuen Testaments. 24 Stunden am Tag und sieben Tage die Woche verkündet sie das Wort Gottes. Gerhard Reinhold, Referent der Katholischen Stadtkirche, freut sich, dass das Projekt die Anforderungen der Kulturhauptstadt RUHR.2010 erfüllt. Es sei die geforderte Nachhaltigkeit, die diese Wandinstallation auszeichne. „Auch wenn das Jahr 2010 irgendwann Vergangenheit ist, werden Menschen an der Tafel vorbeigehen, die Texte lesen und erinnert“, so der Ideengeber des Projekts. Das Anliegen sei, unbewusst für die Menschen dazusein. „Das ist auch der Sinn der elektronischen Bibel“, ergänzte Reinhold. Egal, ob man auf sie achte oder nicht, sie sei da und verkünde Gottes Wort.

Dass auch die Kirche selbst aus der Vergangenheit lernen kann, zeigen die letzten Glastafeln. „Normal ist es die Kirche, die zur Umkehr auffordert“, erklärte Gerhard Reinhold, „doch diese Wand sagt die Worte ‚Kehrt um‘ in die Kirche hinein.“ Sie fordert einen entschiedenen Kampf gegen Kindersoldaten und -arbeit in den Ländern der Dritten Welt, aber auch gegen Kinderarmut und Kindesmissbrauch in Deutschland und innerhalb der Kirche. Dazu passend zitiert die letzte Tafel Ruhrbischof Dr. Franz-Josef Overbeck: „Wir brauchen eine Kultur des Hinschauens. Sie muss bei denen beginnen, die die Zukunft der Menschheit, unseres Landes und unserer Kirche sind – die Kinder.“ (bod)

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