SPD-Chef Gabriel zu Gast im Duisburger Petershof

Auf Einladung des Bischöflichen Rates für Wirtschaft und Soziales hat der SPD-Parteichef und Bundeswirtschaftsminister am Montag das sozialpastorale Zentrum Petershof in Duisburg-Marxloh besucht.

Gabriel wirbt für bessere Finanzierung und Vernetzung der Flüchtlingsarbeit

Die SPD will sich in der Diskussion zwischen Bund und Ländern für eine bessere Finanzierung der Flüchtlingshilfe einsetzen. Das kündigte der SPD-Bundesvorsitzende und Bundeswirtschaftsminister Sigmar Gabriel gestern bei einem Besuch der katholischen Einrichtung Petershof in Duisburg-Marxloh an. „Ziel der SPD ist es, dass wir hier bis Ende des Monats eine Lösung haben“, sagte Gabriel nach einem kurzen Rundgang durch den Stadtteil und einem Gespräch mit Verantwortlichen von Kirche, Stadt und Moschee-Gemeinde. Gabriel würdigte das vielfältige Engagement im sozialpastoralen Zentrum Petershof, wo es neben Flüchtlingsberatung, Kinderbetreuung und Spielangeboten auch eine wöchentliche medizinische Sprechstunde gibt. „Ich habe gesehen, was hier geschaffen wird – aber auch, wo Sie an Ihre Grenzen stoßen“, so Gabriel.

"Riesen-Themen, die wir vor Ort nicht lösen können"

Vor allem die schlechte gesundheitliche Versorgung der Zuwanderer aus Osteuropa, Afghanistan, Syrien oder Afrika bereite den Helfern zunehmend Probleme, betonte Prämonstratenser-Pater Oliver Potschien, Leiter des Petershofs: „Wir haben hier ganz viele Fälle von Menschen, die völlig am Ende sind“, berichtete er aus seiner täglichen Arbeit. Gleichzeitig seien die Gründe für diese Probleme – etwa eine fehlende Krankenversicherung – „Riesen-Themen, die wir hier vor Ort gar nicht lösen können“. Seit zwei Jahren kümmert sich Pater Oliver zusammen mit vielen Ehrenamtlichen im umgebauten Pfarrhaus der St. Peter-Kirche um Flüchtlinge aus aller Herren Länder. Gabriel dankte für dieses Engagement, betonte aber zugleich, die Politik dürfe „nicht erwarten, dass alles nur ehrenamtlich geregelt wird“.

Kirche will sich an Rundem Tisch beteiligen

Gabriel war auf Einladung des Bischöflichen Rates für Wirtschaft und Soziales im Bistum Essen nach Marxloh gekommen. Durch diesen Besuch „ist es gelungen, eine ganze Reihe von Verantwortlichen an einen Tisch zu holen“, betonte der Generalvikar des Bistums, Klaus Pfeffer. Der Minister habe angeregt, in Duisburg einen Runden Tisch der Verantwortlichen in der Flüchtlingsarbeit zu etablieren. „Wir sind bereit, eine solche Vernetzung mitzugestalten“, betonte Pfeffer, der auch die Arbeitsgruppe Flüchtlingshilfe im Ruhrbistum leitet – die Initiative zu einem solchen Runden Tisch müsse allerdings aus dem Duisburger Rathaus kommen. (tr)

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