Sich ganz in den Dienst Christi und der Kirche stellen

Die Diakone Harald Hotop und Christian Schulte hat Bischof Dr. Franz-Josef Overbeck am Freitagabend im Essener Dom zu Priestern geweiht. „Adsum – Hier bin ich. Ich bin bereit.“ Mit diesen Worten traten sie vor den Bischof. "Christus zu den Menschen und die Menschen zu Christus zu bringen" - dazu forderte Overbeck die beiden Neupriester auf.

Bischof Overbeck weihte zwei Diakone zu Priestern

Die Diakone Harald Hotop aus Bochum-Grumme (Gemeinde Seliger Nikolaus Groß) und Christian Schulte aus Hattingen-Niederwenigern (Gemeinde St. Mauritius) hat der Bischof von Essen, Dr. Franz-Josef Overbeck, am Freitagabend, 10. Juni, im Essener Dom zu Priestern geweiht. Zu Beginn des festlichen Gottesdienstes, musikalisch gestaltet vom Mädchenchor am Essener Dom unter Leitung von Professor Raimund Wippermann, wurden die Weihekandidaten vorgestellt. Beide rief der Regens des Bischöflichen Priesterseminars St. Ludgerus, Monsignore Jürgen Schmidt, mit Namen auf. Mit der Antwort „Hier bin ich“ erklärten die Diakone ihre Bereitschaft zum Dienst in der Kirche.

Die Weihekandidaten versprachen, das Priesteramt in Gemeinschaft mit dem Bischof auszuüben, den Dienst der Leitung, der Sakramente und der Verkündigung zu übernehmen und den Armen und Notleidenden zu helfen. Durch Handauflegung weihte Bischof Overbeck die Diakone dann zu Priestern. „Dies ist ein Zeichen dafür, dass Gott von Ihnen in der Kraft seines Geistes Besitz ergreift, dass Sie unter Gottes Händen geborgen sind und auch die Geborgenheit der Kirche erfahren“, betonte Overbeck. Auch alle anderen anwesenden Priester legten ihnen die Hände auf. Als Zeichen ihres Dienstes erhielten Harald Hotop und Christian Schulte die priesterlichen Gewänder. Anschließend salbte der Bischof ihnen die Hände. Für die Feier der Eucharistie, die im Mittelpunkt des Priesteramtes steht, wurden ihnen Kelch und Patene (Hostienschale) überreicht. Zum Abschluss der Weihehandlung erteilte Overbeck ihnen den Friedensgruß als Zeichen der priesterlichen Gemeinschaft.


Christus zu den Menschen und die Menschen zu Christus bringen

In seiner Predigt betonte der Bischof, dass die Weihekandidaten durch ihr „Adsum – Hier bin ich. Ich bin bereit“ ihrer Berufungsgeschichte zum Priestertum das Ausrufezeichen ihrer Bereitschaft hinzufügten, „sich nun durch Weihe und Sendung ganz in den Dienst Christi und der Kirche nehmen zu lassen“. Es gelte, den priesterlichen Dienst  immer wieder von Christus her zu verstehen. Mit der Priesterweihe würden beide Diakone durch Gottes Geist „umgeformt“, damit durch sie Christus bei den Menschen gegenwärtig ist. Dieser Zuspruch berge zugleich jedoch eine „Gefahr“. Denn es gebe zunehmend „solche, die glauben, sich damit gegen Menschen immunisieren zu können, oder andere, die sich Menschen in Allem angleichen“, so der Bischof. Wo immer Christus Menschen zu einem solchen Sendungsdienst rufe, sei die „Möglichkeit zur Erfahrung der Gnade und die Möglichkeit zur Verführung“ groß. Das „Adsum“ bedeute, „Christus zu den Menschen und die Menschen zu Christus zu bringen“. Insofern seien Priester auch „Missionare“. Die Kirche sei der „weite Raum, in dem alle Menschen den Weg zu Christus finden können“, sagte Overbeck.


Realitäten des Alltags annehmen und gestalten

Kirche und Priester zu sein bedeute, die „Realitäten des Alltags anzunehmen, zu gestalten“, betonte der Bischof. Zum Priestersein gehörten Geduld, Zeit und Ruhe, „das, was gesät wurde, wachsen zu lassen“. Die beiden Weihekandidaten wüchsen in eine neue Zeit der Kirche hinein. Es sei eine Zeit, „in der wir als Kirche von Essen eine Kirche im Volk unter vielen Menschen mit anderen Meinungen, Lebenshaltungen und Glaubensüberzeugungen sind“, so Overbeck. Neue Strukturen wären zwar hilfreich, aber sie reichten allein niemals aus. Kirche müsse von Christus „erfüllt sein“. „Sie dürfen Christi Verkünder und Mittler sein“, betonte der Bischof, „damit er zu den Menschen und die Menschen zu ihm kommen“.

Nach der Weihe werden die Neupriester zum ersten Mal die Eucharistie in ihren Heimatgemeinden, die  so genannte „Primiz“, feiern. Dort spenden sie, ebenfalls durch Handauflegung und Gebet, den Primizsegen.  (do)


Predigt von Bischof Dr. Franz-Josef Overbeck

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