„Schnee-Könige“ aus dem Morgenland

Mit einer Krone auf dem Kopf, einem farbenfrohen Umhang über den Schultern sowie einer Schatzschatulle und einem Stück Kreide in den Händen sind sie in diesen Tagen unterwegs von Tür zu Tür. Tausende Kinder und Jugendliche im Bistum Essen machen auch in diesem Jahr mit beim Dreikönigssingen.


Fleißige Sternsinger unterwegs im verschneiten Mülheim

Nick ist Caspar, Tobi mimt Melchior, für Lukas bleibt dann noch der Balthasar. Die Rollen sind schnell vergeben und aus eifrigen Ministranten werden dank schöner Umhänge und farbenprächtiger Kopfbedeckungen „kleine Könige aus dem Morgenland“. Mit einem goldenen Stern, zweierlei Kreidestücken und dekorativen Geldschatullen in den Händen machen sich insgesamt 14 Kinder und Jugendliche auf den Weg durch das verschneite Mülheim-Heimaterde. Unter dem Motto „Kinder finden neue Wege“ nehmen  die Mädchen und Jungen an der Aktion Dreikönigssingen 2010 teil  und bringen den Segen „Christus+Mansionem+Benedicat – Gott schütze dieses Haus“ zu den Menschen der Gemeinde St. Theresia vom Kinde Jesu.

Nach einer kurzen Probe geht es auch schon los! Die Tür der Sakristei öffnet sich und die Sternsinger bahnen sich ihren Weg durch den kleinen Mülheimer Stadtteil. Amelie (7), Luisa (9) und Michael (11) steuern ihre erste Station an, den Katholischen Kindergarten im Stadtteil. Der königliche Besuch platzt mitten in ein Geburtstagsfrühstück. Aber Könige lässt man nicht warten. So stimmen die Könige und ihre Begleiterinnen Verena (16) und Janina (19)  ihren musikalischen Gruß „Wir kommen daher aus dem Morgenland“ an, stellen sich vor und bringen den Segen. „Der Herr schenke euch ein gesegnetes Jahr, das wünschen Caspar, Melchior und Balthasar“, singen die Sternsinger gemeinsam. Dann wird die richtige Kreide gesucht, der Segensspruch an den Türrahmen der Pinguin-Gruppe geschrieben und die Schatzschatulle ein erstes Mal geöffnet.

Die Anspannung, die vor dem ersten „Auftritt“ doch zu spüren war, ist wie weggeblasen. „Ich habe das ja schon mal gemacht, aber hier mache ich das erste mal mit“, erzählt Luisa. Die jetzt schon ein wenig gefüllte Schatulle fest in den Händen, marschiert sie gemeinsam mit ihrer Schwester Amelie strammen Schrittes zum nächsten Haus. Hier werden sie schon erwartet. „Da seid ihr ja“, freut sich Marianne Hamann. „Ich mache noch schnell den Kakao, fangt ruhig schon an“, ruft die 84-Jährige den Kindern noch entgegen und verabschiedet sich kurz in die Küche. Nach Lied und Segen bedeutet dieser Besuch auch schon die erste „wärmende Pause“. „Das ist lecker und tut gut“, ist das königliche Urteil. Gestärkt machen sich die fünf wieder auf ihren Weg.

In den Gemeinden ziwschen Rhein und Lenne sind in diesen Tagen rund um den Dreikönigstag am 6. Januar wieder 6000 Kinder und Jugendliche als Könige verkleidet unterwegs. Traditionell bringen die Sternsinger den Segen für das neue Jahr in jedes Haus und bitten zugleich um eine Spende für die Aktion Dreikönigssingen. Im vergangenen Jahr haben die Kinder und Jugendlichen auf diese Weise rund 1,2 Millionen Euro gesammelt und damit Projekte und Hilfsprogramme für Kinder in den armen Regionen der Welt unterstützt. „Ich habe in den Ferien Zeit und freue mich, dass ich so auch etwas machen kann, damit es Kindern in ärmeren Ländern besser geht“, meint Lukas (11), der erstmals als Balthasar an der weltweit größten Solidaritätsaktion von Kindern für Kinder teilnimmt. (dr)

Pressestelle Bistum Essen

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