Ruhrbistum trauert um Gründer der Kirchenmusikschule

Monsignore Prof. Dr. Josef Jenne gründete auch die bekannten Domsingknaben. Jetzt ist er im Alter von 92 Jahren gestorben.


Monsignore Prof. Dr. Josef Jenne starb mit 92 Jahren

Das Bistum Essen trauert um den Gründer und langjährigen Leiter seiner Kirchenmusikschule. Wie das Bistum erst jetzt erfuhr, ist Monsignore Prof. Dr. Josef Jenne bereits am 8. April im Alter von 92 Jahren verstorben. Der 1921 im sauerländischen Menden geborene und am 6. August 1952 in Paderborn zum Priester geweihten Jenne war 61 Jahre lang Priester des Bistums Essen und lebte und wirkte zuletzt im rheinischen Brühl.

Im 1958 gegründeten Bistum Essen war Jenne ein „Mann der ersten Stunde“, der im vielfältigen Bereich der Kirchenmusik die Voraussetzungen für vieles schuf, das heute unverzichtbar zum Profil des Ruhrbistums gehört. So war Josef Jenne Bischöflicher Beauftragter für Kirchenmusik, Gründer und erster Dirigent der Essener Domsingknaben, Gründer und Präses des Cäcilienverbandes im Bistum Essen, bis 1994 Leiter des 1966 von ihm gegründeten Bischöflichen Kirchenmusikseminars (heute Bischöfliche Kirchenmusikschule), Dozent am Bischöflichen Priesterseminar und Professor und Leiter der Kirchenmusikabteilung an der Essener Folkwang-Hochschule. Zahlreiche haupt- und nebenberuflich tätige Kirchenmusikerinnen und Kirchenmusiker wurden durch ihn auf ihrem Weg in den Beruf der Kirchenmusik geprägt. Josef Jenne, 1973 zum Päpstlichen Ehrenkaplan ernannt, war Mitglied im Musikrat des Allgemeinen Cäcilienverbandes und vertrat die Konferenz der Kirchenmusikalischen Ausbildungsstätten im Deutschen Musikrat.

„Josef Jenne wusste für Liturgie und Musik zu begeistern“, würdigt Jörg Stephan Vogel, der heutige Leiter der Bischöflichen Kirchenmusikschule, seinen Vorgänger. „Über seine besondere Zuneigung etwa zum Gregorianischen Choral oder den Orchestermessen der Wiener Klassik hinaus, war er im Geist der Liturgiereform des Zweiten Vatikanischen Konzils neuen Formen und Farben von Musik im Gottesdienst gegenüber offen.“ Seine von großer Herzlichkeit und Einfühlsamkeit wie auch zuweilen westfälischer Unkompliziertheit geprägte Art werde allen, die ihn kannten, unvergessen bleiben, so Vogel.

Das Requiem für Josef Jenne wird am Mittwoch, 16. April, um 13 Uhr in der Pfarrkirche St. Vincenz, Menden gefeiert. An den Gottesdienst schließt sich die Beerdigung auf dem katholischen Friedhof Menden an. (tr)

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