Pop-Art-Künstler James Rizzi grüßt vom Bauzaun

Der amerikanische Pop-Art-Künstler James Rizzi hätte seine helle Freude daran. Denn Schülerinnen des Bischöflichen Mariengymnasiums in Essen-Werden haben den New Yorker Maler bei der Verschönerung eines Bauzauns in der Essener Innenstadt auf ihre ganz eigene Art lebendig werden lassen.



Essener Schüler sorgen für heitere Farbtupfer in der Essener Innenstadt

Nein, er war nicht in Essen und hat auch nicht selber zu Pinsel und Farbe  gegriffen, auch wenn man es auf den ersten Blick denken könnte. Denn der „knallbunte“ Bauzaun an der Baugrube des früheren Voßwinkel-Hauses an der Kettwiger Straße in der Essener Innenstadt erinnert sehr stark an die lebensfrohen Bilder des zur Zeit wohl bedeutendsten Pop-Art-Künstlers James Rizzi. Schülerinnen des Bischöflichen Mariengymnasiums in Essen-Werden haben den New Yorker Maler und Stadtmenschen auf ihre ganz eigene Art lebendig werden lassen. Denn ihre Bilder spiegeln die bunte Farbensprache, kindlich-naive Einfachheit, Fröhlichkeit und urbane Lebensfreude wider, die so typisch für die Kunst des amerikanischen Pop-Art-Künstlers sind.

Wer genau hinsieht, entdeckt zahlreiche Motive aus Essen. „Die Schülerinnen sind bei ihren Motiven der Kulturlinie 107 gefolgt, von der Villa Hügel bis zur Zeche Zollverein“, erklärt Kunstlehrerin Angela Leise. Sie und ihre Kolleginnen Ilona Bispin und Sabine Sprenger haben die Schülerinnen der Klassen 6a und b sowie 7a schon vor einem Jahr auf das Projekt eingestimmt. Diese haben sich intensiv mit James Rizzi und dessen Malstil befasst, Motive ausgewählt und am Ende selber zu Farbe und Pinsel gegriffen.


Spaß und Freude bereiten

So haben die Schülerinnen den Bauzaun zu einem „Potpourri der Farben“ gemacht. Die abgebildeten Gebäude „leben“, haben Gesichter mit großen Augen. Da sind die Alte Synagoge, der RWE-Turm, die Basilika in Werden oder auch der Förderturm der Zeche Zollverein zu sehen, umgeben von Menschen, Tieren und bunten Blumen. Auch Ufos gleiten am blauen Himmel entlang, lächeln sich Mond und Sterne zu. Und der Sonne ist es wohl zu hell. Sie schützt sich mit einer großen Sonnenbrille und präsentiert den Passanten ihren roten Kussmund. Buntheit, Fröhlichkeit und Optimismus pur, und doch so einfach. James Rizzi hätte wohl seine helle Freude daran. Und gerade das ist es, was der 60-Jährige Künstler mit seiner Malerei will: „Ich möchte damit Spaß und Freunde bereiten“, hat er vor Monaten gesagt. Und genau das tun die Schülerinnen des Mariengymnasiums sicherlich auch mit ihrer bunten Verschönerung des Bauzauns, der an der eher tristen Baustelle jetzt für einen bunten Farbtupfer sorgt.

Stolz sind die Schülerinnen über ihr Werk. „Dass unsere Schule hier an der Kettwiger Straße ausstellen kann, ist schon eine Ehre“, meint Alina, heute Schülerin der Klasse 8b. Motive wurden ausgewählt und einzelnen Gruppen zugeteilt. Im Fahrradkeller der Schule ging es dann ans Malen. “Als Vorlage haben wir dann Fotos verwendet“, verrät Mitschülerin Friederike. Und damit Jeans und T-Shirt nicht auch knallbunt wurden, zogen die Schülerinnen vorsichtshalber Müllsäcke über, bevor sie sich an die Gestaltung der großen Flächen machten. „Es hat voll Spaß gemacht“, schwärmt Alina noch heute, „und wir hoffen, dass wir den Leuten, die hier vorbeigehen, mit unseren Bildern auch Freude machen.“


Fries mit schwarzen Konturzeichnungen

Zu sehen ist zur Zeit auch ein kleiner Teil eines rund 40 Meter langen Schwarz-Weiß-Frieses, den Schüler des Bischöflichen Gymnasiums am Stoppenberg für den Bauzaun gestaltet haben. „Als Vorlage dienten stark gepixelte und gerasterte Fotos mit aktuellen und auch historischen Motiven aus Essen“, erklärt Kunstlehrer Thomas Bungarten. Entstanden sind so schwarze Konturzeichnungen auf blauem Untergrund. Dabei sind alle Motive miteinander verbunden. Gemeinsam mit seinen Kollegen Gerd Petermeyer und Phoebe Rosenkranz  hat Bungarten eine Woche ganz intensiv mit Schülern der Jahrgangsstufen 9 und 11 an dem Fries gearbeitet. Aus baulichen Gründen ist zunächst nur ein Motiv von der Zeche Zollverein zu sehen.

Auch Bernd Otterbach, Dezernent für Schule und Hochschule im Bistum Essen, freut sich über die gelungene Präsentation im Herzen der Stadt. Dort wird das Bistum ein fünfgeschossiges Büro- und Geschäftshaus errichten, das Anfang 2012 bezugsfertig sein soll. (do)

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