Maria und Josef suchen eine Herberge im Stadtteil

Noch bis zum Heiligen Abend sind Maria und Josef auf Herbergssuche im Duisburger Stadtteil Neumühl. Für jeweils eine Nacht suchen sie eine Bleibe. Für die Gemeinde Herz Jesu ist dies eine Aktion mit besonderen Momenten der Begegnung.


Zwei Mitbewohner für die Adventszeit

Eine ungewöhnliche Herbergssuche. Seit dem 1. Dezember sind in der Gemeinde Herz Jesu in Duisburg-Neumühl Maria und Josef unterwegs. Sie suchen jeweils für einen Tag und eine Nacht eine Herberge. Die beiden Figuren entstammen der Krippe der Gemeinde. Die Idee für diese ungewöhnliche Herbergssuche hatte der Pastor der Gemeinde, Pater Tobias. Neben der Aktion "Adventsfenster" wollte die Gemeinde zusätzlich etwas Neues, Anderes und Besinnlicheres, das wenig Aufwand erfordert. Der Pastor erinnerte sich an seine Heimatgemeinde in Cappenberg, die seit einigen Jahren diese besondere Herbergssuche durchführt.

"Ich habe lange überlegt, an wen ich die beiden Figuren gebe und mich für eine befreundete Familie entschieden, die kirchlich sehr engagiert ist“, erzählt Pater Tobias. Das Verfahren ist einfach: Telefonisch wird gefragt, ob man für zwei Personen für eine Nacht eine Schlafmöglichkeit bieten könne. „Oft sind die Angerufenen zunächst verunsichert. Zwei Fremden Leuten eine Übernachtung anzubieten, ist ja schon etwas seltsam“, erzählt der Pater. Aber im Laufe des Telefongespräches kläre sich dann auf, dass es sich um zwei Figuren, nämlich Maria und Josef, handle.

Die ersten Gastgeber haben am folgenden Tag Maria und Josef an eine weitere Familie vermittelt. Aus dem obligatorischen Anruf ist ein längeres Gespräch geworden. „Das hätte sich sonst nie so ergeben“, so der Pastor, der sich über diese ganz besonderen Momente der Begegnung freut. "Wir können es natürlich nicht steuern, wo Maria und Josef eine Unterkunft finden“, räumt Pater Tobias ein. Seiner Ansicht nach wäre es ideal, wenn es Menschen sind, die „keinen direkten Draht“ zur Kirche haben.

Maria und Josef haben ein Pilgerbuch im Gepäck, in das die Gastgeber etwas hineinschreiben können. Außerdem bitten die Organisatoren den "Herbergseltern“ den Wunsch mit, ein Foto von dem Paar in ihrem Haus zu machen. Zur Sternsinger-Aktion am 6. Januar 2014 sollen dann die Fotos ausgehängt werden, samt einer Karte, die den Weg, den Maria und Josef zurückgelegt haben, dokumentiert. Auch auf der Facebook-Seite des Kirchbauvereins Herz Jesu sind die Fotos zu sehen. "Es ist eine stille und eher verborgene Aktion mit besonderen Momenten der Begegnung", sagt Pater Tobias. Er  weiß nicht, wo sich Maria und Josef zurzeit befinden. "Wir hoffen natürlich, dass sie am Heiligen Abend in der Krippe unserer Kirche stehen werden", sagt der Prämonstratenser und lächelt zuversichtlich. (tb/do)

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