von Cordula Spangenberg

Kleider und Hausrat unter dem Dach der Kirche

Neueröffnung des Kleiderladens „Janne & Pit“ in der Oberhausener Kirche St. Michael. Der Flüchtlingsfonds des Bistums Essen half bei der Ausstattung.

Wiedereröffnung auf größerer Fläche: Der Kleiderladen „Janne & Pit“ hat am Samstag, 21. Mai 2016, sein neues Ladenlokal in der Kirche St. Michael im Oberhausener Knappenviertel bezogen. Hier bietet er ab sofort zu günstigen Preisen eine große Auswahl an Second-Hand-Kleidung, Kinderspielzeug und Hausrat an. Die Öffnungszeiten: Montag und Freitag am Nachmittag von 14 bis 17 Uhr, Mittwoch am Vormittag von 10 bis 13 Uhr. 

Zuvor nutzte „Janne & Pit“ Räume in der Knappenschule. Mitglieder der katholischen Pfarrei St. Marien hatten den Kleiderladen im Jahr 2011 gegründet, um bedürftige alte Menschen, kinderreiche Familien und Alleinerziehende im Stadtviertel zu unterstützen. Seit viele Flüchtlinge nach Oberhausen kommen, stieg die Nachfrage sprunghaft und mit ihr die Bereitschaft zu spenden. Weil der kleine Laden aus allen Nähten platzte, wurde deshalb in der Kirche St. Michael seit dem vergangenen Herbst vorübergehend zum Sortieren der Kleidung genutzt, während dort weiterhin Gottesdienste gefeiert wurden. Zu Weihnachten entschied Pfarrer Thomas Eisenmenger dann, was alle schon laut dachten: „Gehen wir doch auch mit dem Ladenlokal in die Kirche.“

Den Umbau hat die Oberhausener Handwerkerschaft unter der Federführung des kommunalen Oberhausener Gebäude Managements (OGM) für die Pfarrgemeinde kostenlos gestemmt. Mit Gipskartonplatten im Ständerwerk wurden auf den hinteren Flächen im Eingang der Kirche Räume abgegrenzt. Leitungen für Licht und Wärme wurden angeschlossen. Der Eingang zum Kleiderladen wurde seitwärts in einen früheren Windfang verlegt, so dass die Gottesdienstbesucher vom hinteren Eingang der Kirche aus wie gewohnt die Kirche betreten können. Jede Woche werden hier drei Messen gefeiert.

Für die Ausstattung des neuen Ladenlokales mit 90 Regalen, Kleiderständern und Ladentheke habe die Gemeinde Gelder aus dem Flüchtlingsfonds des Bistums Essen in Höhe von 5.600 Euro in Anspruch nehmen können, berichtet Ursula Michels vom Kirchenvorstand. Denn auch wenn die Notunterkünfte im Oberhausener Knappenviertel im Moment unterbelegt seien, kämen nach wie vor viele Flüchtlinge in den Laden, die mittlerweile in einer eigenen Wohnung leben und sich mit Hausrat ausstatten müssen.

Regine Arnold ist bei „Janne & Pit“ Kopf, Herz und Frau der ersten Stunde. Sie und ihr eingespieltes Team aus 15 Ehrenamtlichen waren in den Tagen vor der Eröffnung des neuen Ladenlokals zum Teil zehn Stunden täglich damit beschäftigt, auf- und einzuräumen und eine kundenfreundliche Atmosphäre zu schaffen. „Uns ist wichtig, dass wir hier auf Augenhöhe, von gleich zu gleich, den Menschen aus der Nachbarschaft begegnen“, sagt Arnold.

Wer bei „Janne & Pit“ einkauft, zahlt zwischen 50 Cent und drei Euro pro Teil. Selbst zu zahlen, anstatt Almosen zu empfangen, verschaffe Selbstwertgefühl, das ist Michels und Arnold wichtig. Außerdem unterstützt der Kleiderladen mit seinen Einkünften einzelne Bedürftige je nach Notlage – zum Beispiel bezahlen sie für drei Nachbarskinder regelmäßig ein ordentliches Mittagessen.

Öffnungszeiten des Kleiderladens „Janne und Pit“,

Falkensteinstraße 234 in der Kirche St. Michael:

Montag und Freitag am Nachmittag: 14 – 17 Uhr

Mittwoch am Vormittag: 10 – 13 Uhr

Pressestelle Bistum Essen

Zwölfling 16
45127 Essen