Kicken unter Tage für Waisen in Afrika

72 Stunden lang rollt ein "Bananenball" durch Bochum. Mit dem kreativen Dauerkick will die KJG Christ-König in Bochum Waisenkinder in Afrika unterstützen. Auch im Stollen des Bergbaumuseums wird gekickt. 20 Bälle, aus Blättern der Bananenstaude gefertigt, werden bis Sonntag wohl verschlissen sein.



72 Stunden rollt der Bananenball durch Bochum

Dafür, dass sie die letzte Nacht durchgemacht haben, sehen die rund 20 Jugendlichen der KJG Christ-König in Bochum noch erstaunlich munter aus, als sie um 10.30 Uhr am Deutschen Bergbaumuseum ankommen. Der Grund für ihr Wachbleiben: Die Aktion „Kick for Africa“, mit der die Gruppe Spenden für Waisenkinder in Afrika sammeln will. Als Teil der bundesweiten 72-Stunden-Aktion des BDKJ halten sie einen Bananenball von Donnerstag 17.07 Uhr bis Sonntag 17.07 Uhr permanent in Bewegung.

Zur näheren Erklärung: Ein Bananenball ist, wie der Name vermuten lässt, ein aus Blättern der Bananenstaude gefertigter Ball. „Unsere Bälle kommen direkt aus Afrika“, erzählt Tobias Nienierza, einer der Gruppenleiter. Dass er im Plural spricht, liegt daran, dass Bananenbälle nicht so haltbar sind wie herkömmliche Fußbälle aus Leder oder Kunststoff und die Gruppe deshalb insgesamt 20 Bananenbälle hat. Bis Freitag um 10.30 Uhr sind bereits zwei Bälle in ihre Einzelteile zerfallen, im Moment ist Ball Nummer 3 im Einsatz. Für alle Fälle ist immer noch ein Ersatzball dabei. „Es hängt vom Wetter und auch vom Untergrund ab, wie schnell ein Ball den Geist aufgibt“, sagt Tobias. „Unser erster Ball war gestern im Regen ziemlich schnell hinüber.“

Im Laufe der 72 Stunden besucht die Gruppe unterschiedliche Orte in Bochum, um den Ball publikumswirksam kreisen zu lassen und Spenden zu sammeln. Maurice läuft mit seiner Spendenbüchse vor dem Bergbaumuseum hin und her und bittet Passanten um eine Spende. „Viele Menschen sind sehr hilfsbereit und spenden gerne“, sagt er. Auch er ist die ganze Nacht wachgeblieben: „Um drei Uhr nachts war ich schon etwas müde, aber als es wieder hell wurde, ging es wieder.“

Nach dem Auftakt am Donnerstagnachmittag war die erste Station der Gruppe das „Rewirpower-Stadion“, Spielstätte des VfL Bochum. „Wir konnten zwar nicht auf den Rasen, haben aber auf der Laufbahn gespielt“, erzählt Tobias. Am Freitag ging es um 7.30 Uhr in die Redaktion von Radio Bochum, wo auch ein Live-Interview mit der Gruppe geführt wurde. Beim Kicken in den Redaktionsräumen sei nichts zu Bruch gegangen, versichern die Jugendlichen.

Nun wird der Ball auch durchs Bergbaumuseum gespielt. Dies gestaltet sich mit 20 Jugendlichen in der Enge des Museumsstollens manchmal etwas problematisch, doch nach rund einer Stunde endet die Führung oben auf dem Förderturm des Museums, und der Ball ist noch da. Er hält nach wie vor, nur hat er unter der Erde seine braune Farbe verloren und ist nun tiefschwarz.
 

Bundestagspräsident und Oberbürgermeisterin signieren T-Shirt

Für den Nachmittag hat die Gruppe ein Fußballturnier geplant, die Startgebühr für die teilnehmenden Mannschaften wird ebenfalls gespendet. Am Samstag wird die Gruppe in der Bochumer Innenstadt den Bundestagspräsidenten Norbert Lammert treffen. „Dort unterschreibt Herr Lammert auf einem T-Shirt, das wir am Ende meistbietend versteigern“, sagt Tobias Nienierza. Andere Prominente, unter anderem Bochums Oberbürgermeisterin Ottilie Scholz und Landtagspräsidentin Carina Gödecke haben bereits unterschrieben. Für Samstagnachmittag ist der Besuch einer Firmfeier geplant. Am Sonntagvormittag wird der Bananenball durch den Bochumer Tierparkt gekickt, bevor sich die Jugendlichen auf den Weg zur großen Abschlussveranstaltung in Essen machen. Hoffentlich reichen die Bälle. (jsb)

Pressestelle Bistum Essen

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