Interreligiöser Dialog unter spirituell Suchenden

Zen-Lehrer aus aller Welt trafen sich Anfang August im Kardinal-Hengsbach-Haus in Essen-Werden. Das zum Bistum Essen gehörende Meditationsprogramm „Leben aus der Mitte – Zen-Kontemplation“ war Gastgeber dieses Treffens.

Internationales Treffen von Lehrern des Zen-Weges im Kardinal-Hengsbach-Haus

Wer in den ersten Augusttagen - vielleicht per Zufall - ins Kardinal-Hengsbach-Haus nach Essen-Werden kam, wird sich vielleicht gewundert haben über die große und bunte Menschenmenge, die dort miteinander schwieg, sprach, feierte, sich begegnete. Das zum Bistum Essen gehörende Meditationsprogramm „Leben aus der Mitte – Zen-Kontemplation“ war Gastgeber für das jährlich stattfindende internationale Zenlehrertreffen all jener Meditationslehrer, die sich der japanischen Schule Sanbo Kyodan zugehörig wissen.

Vertreter dieser von Laien gegründeten Schule waren es, die vor einem halben Jahrhundert entscheidend dazu beitrugen, dass Zen im Westen bekannt wurde und auch für Christen ein Weg innerer Vertiefung sein kann. Zu den Europäern, die damals in Japan diese übergegenständliche Weise der Meditation kennen lernten, gehörte der Jesuit P. Hugo Makibi Enomiya Lassalle, der sich damit im spirituellen interreligiösen Dialog übte, noch bevor das II. Vatikanische Konzil in seiner Erklärung über die Weltreligionen zu diesem Dialog aufrief.

Ihm und seinem Zen-Namen „Wolke der Liebe“ ist auch der Meditationsraum in Essen gewidmet, in dem sich jetzt eine Woche lang Zenlehrer aus allen Kontinenten und aus ganz unterschiedlichem sozialen und kulturellen Umfeld trafen, miteinander in die Stille gingen und sich über ihre Praxis austauschten. Ältere und jüngere Gesichter konnte man sehen, Frauen und Männer, Priester, Ordensleute, Laien, Christen und Buddhisten, Asiaten, Amerikaner, und unter den Europäern natürlich viele Deutsche. Dies zeigt, dass Zen mittlerweile im Westen angekommen ist, inkulturiert in die verschiedenen gesellschaftlichen und religiösen Kontexte, wo immer Menschen leben, die auf der Suche nach dem Unendlichen sind.

Der Pallottiner P. Johannes Kopp, der vor 40 Jahren nach seiner Schulung in Japan das Programm im Ruhrbistum gründete, sprach in seiner Begrüßung von einem Ereignis, das weit über die Grenzen der Anwesenden und des Hauses hinaus gehe. Nach dem Vorbild von P. Lassalle lud er ein, das gemeinsame spirituelle Suchen zu verstehen als „Gebet für den Frieden in der Welt“. In dieser Intention wurde täglich während des dichten Programms Eucharistie gefeiert. Dieser Einladung folgten Viele. (pr/do)

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