Hildegardis-Gymnasium - ein "Traum von Schule"

Die Vision einer Wunschschule - der "Königsklasse 2020" - präsentierten Schülerinnen und Schüler des Jugenddialogs 2020. Ein Ziel, dem das Ganztagsmodell des St.-Hildegardis-Gymnasiums in Duisburg schon recht nahe kommt.

Schülerinnen und Schüler malten ihre Vision von Schule

Die „Königsklasse 2020“ soll mehr sein als ein Ort des Lernens und Lehrens. Sie soll ein Ort sein, an dem Schülerinnen und Schüler eigenverantwortlich und selbständig lernen, mit Lehrern als Partner, die ihnen zur Seite stehen.
Diese Vision von Schule - die "Königsklasse 2020" -  malten 16- bis 23jährige Teilnehmer des "Jugenddialogs 2020", einem Projekt der Stiftung Mercator, der Katholischen Akademie Die Wolfsburg und der Landeszentrale für politische Bildung Nordrhein-Westfalen. Sie präsentierten sie ein Ganztagsmodell ihrer Wunschschule, das vor allem im Nachmittagsbereich die Möglichkeit zu Projekten, Spiel und Spaß bietet und so das soziale Lernen fördert.

Dr. Christoph Oster, Schulleiter des Bischöflichen St. Hildegardis Gymnasiums in Duisburg, freut sich, dass das neue Ganztagskonzept diesem Traum von Schule sehr nahe kommt. „Bei uns steht nach wie vor der Mensch im Mittelpunkt“, versprach Dr. Oster mit Blick auf verschiedene Zeitungsartikel, die belegen, wie sehr das „Turbo-Abitur“ die Schülerinnen und Schüler belastet, sogar krank machen kann.

„Wir haben uns dazu entschlossen, G8 zu optimieren. Unsere Schülerinnen sollen nicht bloß sechs Stunden durchpauken“, so Oster. Gelingen wird dies mit einem innovativen Konzept, das Lehrer, Schüler und Eltern gemeinsam entwickelt haben. Konkret sieht das so aus: die Schülerinnen, die im Sommer 2011 ihre Laufbahn am St. Hildegardis Gymnasium beginnen, werden im so genannten „kleinen Ganztag“ unterrichtet. An drei Tagen in der Woche bleiben die Mädchen verpflichtend bis 15 Uhr in der Schule, an den restlichen beiden Tagen endet der Unterricht um 14 Uhr. Darüber hinaus besteht die Möglichkeit, im Nachmittagsangebot eine Arbeitsgruppe zu besuchen. Unterrichtet wird im Doppelstundenmodell, das sich bereits in den letzten Jahren etabliert hat. Teil der Stundentafel ist auch der Modulunterricht, der in vier Halbjahren erteilt wird und auf kooperatives Lernen ausgerichtet ist. Hier können die Mädchen ihre Begabungen und Talente ausprobieren, sei es im mathematisch-naturwissenschaftlichen Bereich, in Kunst und Gestaltung oder in Spiel, Rhythmus und Bewegung. Das Konzept zur Förderung der Schulgemeinschaft (FSG) ist ebenfalls in den Stundenplan integriert. In diesen Stunden sollen die Schülerinnen vor allem Gemeinschaft erleben, sich zum Beispiel in einem künstlerischen Projekt engagieren oder im Chor bzw. in Instrumentalkreisen mitwirken. An den langen Tagen können die Mädchen zudem in „Lernzeitstunden“ bereits ihre Hausaufgaben erledigen, so dass der Nachmittag dann individuell und planungssicher gestaltet werden kann. Außerschulische Aktivitäten - wie der Klavierunterricht oder der Sportverein - können so fest in den Tagesablauf integriert werden.

Ein wichtiger Bestandteil dieses Konzepts ist die Mittagspause, die den Schulalltag strukturiert. „Diese 60 Minuten sind gerade für die Kleinen äußerst wichtig, um völlig abschalten zu können“, weiß Unterstufenkoordinatorin Gaby Küpper. Mit dem Bau der neuen Mensa, die im September eingeweiht wurde und den Schülerinnen ein ausgewogenes Mittagessen bietet, konnte das Ganztagskonzept des Hildegardis Gymnasiums erst ermöglicht werden. „Bewegte Pause“ heißt das Zauberwort, mit dem die Mädchen sich nach dem Essen bei Spiel und Spaß auf dem Schulhof oder in der Turnhalle regenerieren können. „Wir haben Spiele für Draußen angeschafft und sind im Gespräch mit Sportverbänden, um sie an der Gestaltung dieser Auszeit zu beteiligen“, sagt Christoph Oster. Mehr Zeit für die einzelne Schülerin ist sein Ziel, und da alle Maßnahmen ineinander greifen, ist der Erfolg vorhersehbar. Schulträger und Schulkonferenz sind jedenfalls fest überzeugt von seinem Schultraum. Das Konzept wurde einstimmig angenommen. (ga)

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