Fundgrube für Historiker, Stadtplaner und Kommunen

Der zweite Band des Nordrheinischen Klosterbuches ist jetzt erschienen. Vorgestellt werden die Klöster und Stifte zwischen Düsseldorf und Kleve, die bis zum Beginn des 19. Jahrhunderts gegründet wurden. Das 792 Seiten starke Buch ist eine Fundgrube für Historiker, Stadtplaner und Kommunen.

Zweiter Band des Nordrheinischen Klosterbuchs vorgestellt

Vorgestellt wurde in Essen jetzt der zweite Band des Nordrheinischen Klosterbuches, das die Klöster der Orte von Düsseldorf bis Kleve in alphabetischer Reihenfolge vorstellt. Das 792 Seiten umfassende Werk ist jedoch kein Reiseführer oder Fotoband mit Klöstern als „Inseln der Stille“ oder Anlaufpunkte für eine Auszeit. Vielmehr bündelt das Buch umfassende historische Informationen über alle Klöster und Stifte im gesamten nördlichen Rheinland, die bis zum Beginn des 19. Jahrhunderts gegründet wurden. Es ist ein wichtiges Werk, das sowohl für Historiker als auch für die interessierte Öffentlichkeit, für Kommunen, Stadtplaner oder -historiker oder auch Eigentümer alter Klosteranlagen eine Fundgrube ist.
 
Entstanden ist das Nordrheinische Klosterbuch als Gemeinschaftsarbeit  des Landschaftsverbandes Rheinland (LVR), der Universität Bonn und des Historischen Archiv des Erzbistums Köln. „Wir sind nicht die ersten mit unserem Projekt“, erklärte Professor Dr. Manfred Groten von der Universität Bonn. Ähnliche Werke gebe es auch in anderen Bundesländern oder in Westfalen. Schon 2009 kam der erste Band heraus, der alle Orte von Aachen bis Düren umfasst. Zwei weitere werden folgen. Solche Großprojekte, die über viele Jahre Arbeit bedürfen, werden in Zeiten klammer Haushalte nicht mehr häufig gestemmt. Umso erfreulicher, dass sich der LVR dieser Aufgabe annahm und dessen regionale Kulturförderung auch weitestgehend die Finanzierung übernimmt. Der LVR ist auch nicht ganz unschuldig am geographischen Zuschnitt des Buches, denn der rheinische Teil des alten Erzbistums Köln deckt sich heute nahezu mit dem Gebiet des LVR.


Klare Gliederung erleichtert Handhabung

Autor Professor Dr. Thomas Schilp, der als ausgewiesener Kenner der Essener Stiftsgeschichte den Beitrag über das Essener Frauenstift geschrieben hat, lobte das ambitionierte Projekt, dem es gelang, das Wissen von 69 Autoren in über hundert Einzelbeiträgen zu bündeln. Die klare Gliederung, die jeder Beitrag hat, erlaubt es nicht nur, gezielt nach bestimmten Themenbereichen der Geschichte zu suchen, sondern auch Ausstattung, Glocken oder Orgel vergleichend zu betrachten. Wer wissen will, zu welcher Diözese ein Kloster gehörte oder ob es Tochtergründungen gegeben hat, wird genauso schnell fündig, wie derjenige, der sich nur für Siegel interessiert. „Die von uns exakt vorgegebene Gliederung war bei den Autoren nicht so beliebt“, so Wolfgang Rosen von der Universität Bonn, der für die wissenschaftliche Redaktion des Klosterbuchs verantwortlich war. Doch die klare Struktur erleichtert dem Nutzer die Handhabung der immensen Datenfülle. (gedo)  

Nordrheinisches Klosterbuch. Lexikon der Stifte und Klöster bis 1815. Teil 2: Düsseldorf bis Kleve. Hrsg. v. Manfred Groten, Georg Mölich, Gisela Muschiol, und Joachim Oepen. Wiss. Redaktion: Wolfgang Rosen. Siegburg 2012., 742 S., ISBN: 978-3-87710-449-1, 39,90 €

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