Für ein friedliches Miteinander von Muslimen und Christen

„Ramadan Mubarak“ („Gesegneter Ramadan“) wünschten die evangelischen Landeskirchen und katholischen Bistümer in Nordrhein-Westfalen in einer gemeinsamen Grußbotschaft zum muslimischen Fastenmonat Ramadan. In der Grußbotschaft betonten die Kirchenvertreter den hohen Stellenwert der menschlichen Würde für Muslime wie für Christen.

Gemeinsames Grußwort der Kirchen zum Ramadan 2011

Die evangelischen Landeskirchen und katholischen Bistümer in Nordrhein-Westfalen haben sich zum muslimischen Fastenmonat Ramadan mit einer Grußbotschaft an die Muslime gewandt. „Wir wünschen Ihnen, Ihren Familien und Gemeinden für diese besondere Zeit die erhoffte Vertiefung des Glaubens, die mit der inneren Stärkung der Gemeinschaft und der Hinwendung zu den Mitmenschen verbunden ist“, heißt es in einem am Montag, 1. August, veröffentlichten Schreiben. Darin danken die katholischen Bischöfe und die Präsides der evangelischen Landeskirchen zugleich „für alle Gesten der Gastfreundschaft während des Ramadan“ und „erbitten für Sie und Ihre Gemeinden, für unser Land und für die Menschen in den Staaten Nordafrikas und des Nahen Ostens den Segen Gottes“.

In ihrem „Ramadan Mubarak“ („Gesegneter Ramadan“) überschriebenen Grußwort betonen die Kirchenvertreter, dass der Glaube an die besondere Würde des Menschen für Muslime und Christen gleichermaßen Gabe und Aufgabe sei. „Er fordert unseren Einsatz überall dort, wo die Würde des Menschen verletzt wird. Er verlangt unsere Solidarität mit denen, die für die Würde des Menschen eintreten.“

Vor diesem Hintergrund seien die politischen Entwicklungen und Ereignisse in Nordafrika und im Nahen Osten „besonders bewegend“ gewesen. Die Umbrüche in Tunesien und Ägypten zeigten, so die Bischöfe und Präsides, „dass politische Systeme, die das eigene Volk unterdrücken und grundlegende Menschenrechte wie die Religionsfreiheit missachten, auch in den arabischen Ländern keine Zukunft haben“. Zugleich werde deutlich, dass ein friedliches Miteinander von Christen und Muslimen auch in arabischen Ländern möglich sei, wenn alle Bürger eines Landes die gleichen Rechte haben. Dafür gelte es, sich in Wort und Tat einzusetzen.

Die zahlreichen Begegnungen zwischen Christen und Muslimen, zu denen es im Ramadan durch die Einladungen zum Fastenbrechen kommen wird, böten eine gute Gelegenheit, diesen Grundsatz hervorzuheben. „Allen Menschen in allen Ländern kommt die gleiche Würde zu, unabhängig von ihrer Herkunft und ihrer Religion. Deshalb darf es keine rechtlichen Benachteiligungen aufgrund des Glaubens und keine Einteilung in Bürger erster und zweiter Klasse geben.“ 

Die Begegnungen von Christen und Muslimen im Ramadan seien nicht nur eine gute Gelegenheit, für die vielfältigen Formen des Miteinanders zu danken, die sich inzwischen entwickelt hätten, sondern auch, „in einem Moment der Stille für Frieden und Gerechtigkeit zu beten“.

Pressestelle Bistum Essen

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