Frühe Chancen durch Sprach- und Integrationsförderung

13 katholische Kindertageseinrichtungen des KiTa Zweckverbandes im Bistum Essen nehmen in Kürze ihre Arbeit als „Schwerpunkt-KiTas zur Sprach- und Integrationsförderung“ auf. Im Rahmen der Bundesoffensive "Frühe Chancen" haben sie den Zuschlag erhalten und werden mit den erforderlichen Fördermitteln ausgestattet.

Bundesprojekt „Schwerpunkt-KiTas“ startet im KiTa Zweckverband

Die ersten Schwerpunkt-KiTas der Bundesoffensive „Frühe Chancen“ nehmen in Kürze ihre Arbeit auf. Auch beim Zweckverband Katholische Tageseinrichtungen für Kinder im Bistum Essen steht das Projekt „Schwerpunkt-KiTas zur Sprach- und Integrationsförderung“ in den Startlöchern. Der Startschuss für die 13 teilnehmenden KiTas aus dem Zweckverband fällt am 15. April. Geschäftsführer Peter Wenzel und die Abteilungsleitungen Barbara Wagner und Edgar Hemming haben jetzt das Projekt sowie dessen konkrete Umsetzung im Gebiet des Ruhrbistums vorgestellt.

Vier katholische Einrichtungen aus Essen, zwei aus Bottrop, zwei aus Duisburg, zwei aus Gelsenkirchen, zwei aus Lüdenscheid und eine KiTa aus Mülheim nutzen künftig die vom Bund zur Verfügung gestellten finanziellen Mittel, um jeweils eine Halbtagsstelle für eine zusätzliche Fachkraft im Bereich „Sprache und Integration“ einzurichten. Im Fokus der künftigen Schwerpunkt-KiTas steht die Förderung von Kindern unter drei Jahren, die Hilfe bei ihrer sprachlichen Entwicklung brauchen. „In diesem Alter muss Sprache nicht mühsam ‚gelernt’ werden. Kinder unter drei Jahren erwerben sie mühelos von selbst“, so Wenzel. Er freut sich darüber, dass 13 Kindertageseinrichtungen in Trägerschaft des KiTa Zweckverbandes den Zuschlag für die Teilnahme an diesem Projekt bekommen haben. Diese Einrichtungen können jetzt mit der Sprachförderung früher anfangen, als es derzeit im Rahmen von „Delfin 4“ (Diagnostik, Elternarbeit, Förderung der Sprachkompetenz in NRW bei Vierjährigen) der Fall ist. Zudem eröffne das Projekt „Schwerpunkt-KiTas“ gleiche Chancen für alle Kinder, die einen hohen Sprachförderbedarf haben – unabhängig vom Elternhaus. „Sprache ist der Schlüssel für die Zukunft unserer Kinder, denn ohne Sprachkompetenz bleibt ihnen der Zugang zu Bildung verschlossen“, betont der Geschäftsführer.


Sprachkompetenz ist unbedingt notwendig

Bewerben konnte sich bei dem Bundesprojekt jede Einrichtung, die mindestens 40 Kinder und darunter zwingend auch eine Gruppe für Kinder unter drei Jahren betreut. Weitere Bedingung war, dass mehr als 21,8 Prozent der Kinder, die die KiTa besuchen, zu Hause überwiegend keinDeutsch sprechen und einen erhöhten Förderbedarf haben. In den KiTas des Zweckverbandes, die den Zuschlag bekommen haben, bewegt sich dieser Anteil zwischen 48 und 88 Prozent – Zahlen, die ein Handeln dringend erforderlich machen. „Sprache ist die Grundvoraussetzung für eine gleichberechtigte Teilhabe an unserer Gesellschaft“, erklärte Abteilungsleiterin Barbara Wagner. „Sprachkompetenz ist unbedingt notwendig, um integriert zu werden und Bildungschancen überhaupt ergreifen zu können.“

Mit der Teilnahme an dem Bundesprojekt bekommen die „Schwerpunkt-KiTas“ jetzt die Möglichkeit, 13 neue Halbtagsstellen und damit 13 neue Fachkräfte für Sprachförderung einzustellen. Diese Fachkräfte müssen bis Ende 2011 Fortbildungen im Bereich „Sprachförderung“ und/oder „Kinder unter drei Jahren“ im Umfang von 70 Unterrichtseinheiten nachweisen können. „Einer der Vorteile, die wir als größter freier Träger von Kindertageseinrichtungen in Deutschland haben, ist die Möglichkeit, interne und speziell auf die Bedingungen unserer KiTas abgestimmte Fortbildungen anbieten zu können“, so Wenzel und nennt noch einen weiteren Vorteil: „Da das Projekt in jeder Einrichtung genauestens protokolliert wird, können wir die gesammelten Ergebnisse zusammenführen und auch für unsere anderen Einrichtungen fruchtbar machen.“

Mit der Initiative "Offensive Frühe Chancen" stellt der Bund von 2011 bis 2014 etwa 400 Millionen Euro zur Verfügung, um deutschlandweit bis zu 4 000 Einrichtungen mit dem Schwerpunkt „Sprache & Integration" auszubauen. Die Initiative richtet sich vor allem an Kinder unter drei Jahren. Dabei soll die Betreuung verbessert sowie Kinder in einem Alter unterstützt werden, in dem Förderung besonders effektiv ist. Weitere Informationen dazu unter http://www.vorteil-kinderbetreuung.de. (kk/do)

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