„Folge! Verlass! Geh und verkünde!“

Wem ein Amt in der Kirche durch Weihe übertragen werde, müsse sich existenziell dem Ruf Jesu stellen: "Folge! Verlass! Geh und verkünde!" Das betonte Bischof Dr. Franz-Josef Overbeck am 13. November 2010 im Essener Dom, wo er drei Männer zu "Ständigen Diakonen" weihte.


Bischof Franz-Josef Overbeck weihte drei „Ständige Diakone“

Drei Männer hat Bischof Dr. Franz-Josef Overbeck am Samstag, 13. November, im Essener Dom zu Diakonen geweiht. Zu Beginn des feierlichen Gottesdienstes wurden die Weihekandidaten vorgestellt: Franz-Stephan Bungert, Gelsenkirchen, Frank Kühbacher, Bochum-Wattenscheid, und Thomas Löv, Duisburg.

Diakon Michael Nieder, Beauftragter für den Ständigen Diakonat im Bistum Essen, rief die Weihekandidaten mit Namen auf. Mit der Antwort: „Hier bin ich“ erklärten sie ihre Bereitschaft zum Dienst in der Kirche. Alle drei versprachen, das Diakonenamt in Gemeinschaft mit dem Bischof und seinen Priestern auszuüben, den Dienst der Verkündigung zu übernehmen und den Armen und Notleidenden zu helfen. Durch Handauflegung weihte der Weihbischof die drei Männer dann zu Diakonen.

„Wer Jesus nachfolgen will, muss sich seinem dreifachen Ruf ‚Folge! Verlass! Geh!‘ stellen“, betonte Bischof Overbeck in der Predigt. Wem ein Amt in der Kirche durch Weihe übertragen werde, müsse sich  „existenziell“ diesem Ruf Jesu stellen. „Er muss sich von Jesus aussuchen lassen, damit er dort sein kann, wo Jesus selbst sein will“, so Overbeck. Das sei der Kern der Weihe. Der Dienst des Diakons sei ein „Dienst an den Armen“, ein „Zugehen auf die Armen, bei denen Jesus selbst sein will“. Die wesentlichen Elemente dieses Dienstes  seien: „absichtslos, ohne große Vorräte und Sicherheitsmaßnahmen, unterwegs mit der Botschaft des Friedens und mit der Bereitschaft, den Kranken Heil zuzusprechen, die Nähe von Gottes Reich anzukünden“, sagte der Bischof. Dies geschehe vor allem an den „Schnittstellen von Diakonie und Caritas, Gebet, Liturgie und Verkündigung“. Der Diakon müsse zum „Nächsten“ für den Menschen werden. Er sei zu denen gesandt, „die an den Rändern der Straßen der Armut und Not in der Welt von heute leben“, betonte der Bischof. Er dankte den Diakonen für ihre Bereitschaft, diesen Dienst zu tun und wünschte ihnen „Freude an Gott“. Overbeck dankte auch den Ehefrauen und Familien, „die Sie unterstützen und Ihnen beistehen“, dankte den Gemeinden, in denen die Diakone in Zukunft ihren Dienst tun werden.


Zu den Personen:

Franz-Stephan Bungert ist ledig und wohnt in Gelsenkirchen. Er arbeitet als Regierungsangestellter des Landes NW in Essen. Sein künftiger Einsatz als Diakon wird in der Gemeinde St. Josef in Essen-Katernberg, Pfarrei St. Nikolaus, Essen, erfolgen. Er wird der Gemeinde St. Josef im Gottesdienst am Sonntag, 5. Dezember, um 11.30 Uhr vorgestellt.

Frank Kühbacher ist verheiratet und Vater von zwei Kindern. Die Familie wohnt in Bochum-Wattenscheid. Herr Kühbacher arbeitet im Sozialen Dienst der Stiftung St. Ludgeri, Essen-Werden, und ist dort auch seelsorglich tätig. Als Diakon mit Zivilberuf wird er in der Propsteigemeinde St. Ludgerus, Essen-Werden, Propsteipfarrei St. Ludgerus, Essen-Werden, eingesetzt. Am Sonntag, 21. November, wird er um 10.00 Uhr im Rahmen des Gottesdienstes in der Stiftung St. Ludgeri vorgestellt.  

Thomas Löv ist Sozialversicherungsfachangestellter und wohnt in Duisburg. Er arbeitet als Kundenbetreuer eines kirchlichen Versicherungsmaklers. Er wird seinen diakonalen Dienst in der Gemeinde St. Franziskus, Duisburg-Großenbaum, Pfarrei St. Judas Thaddäus, verrichten. Die Vorstellung des Diakons erfolgt am Samstag, 20. November um 18.30 Uhr in St. Hubertus, Duisburg-Rahm, und am Samstag, 27. November, um 17.00 Uhr in St. Franziskus, Duisburg-Großenbaum. (do)


Das Stichwort: Diakon
der (griech.: „Diener“). Die katholische Kirche unterscheidet zwischen dem Diakon als Durchgangsstufe auf dem Weg zur Priesterweihe und als eigenständiges Amt, das auch verheirateten Männern ab dem 35. Lebensjahr offen steht. Das Amt des Ständigen Diakons kann haupt- oder nebenamtlich ausgeübt werden. Diakone werden durch den Bischof geweiht. Damit überträgt er ihnen die Vollmacht, zu predigen, die Taufe und die heilige Kommunion zu spenden und kirchliche Begräbnisse vorzunehmen. Hauptaufgabe des Diakons ist die Unterstützung der Pfarrer in der Gemeindeseelsorge und Gemeindecaritas. Außerdem werden sie in speziellen Seelsorgeaufgaben – Krankenhaus, Altenheim, Gefängnis usw. – eingesetzt. In feierlichen Gottesdiensten assistiert der Diakon dem Priester.


Predigt von Bischof Dr. Franz-Josef Overbeck

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Zwölfling 16
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