von Isabel Wessels

Essener Generalvikar fordert dialogbereite Haltung der Religionen

Im Tagungsband zu den 49. „Essener Gesprächen“ über den Religionsunterricht wirbt Klaus Pfeffer für Offenheit und Veränderungsbereitschaft der Glaubensgemeinschaften.

Generalvikar Klaus Pfeffer plädiert in der pluralen Gesellschaft für eine „offene und dialogbereite Haltung“ der Religion. In einem Beitrag zum aktuellen Tagungsband der „Essener Gespräche“ über den „Religionsunterricht in der religiös pluralen Gesellschaft“ betont Pfeffer, dass Religion – gerade mit Blick auf den Religionsunterricht – auch Veränderungen zulassen solle. Dazu gehöre die Bereitschaft, sich in der Auseinandersetzung „auch selbst verändern zu lassen“. Im Blick auf die Chancen eines islamischen Religionsunterrichtes meint der Generalvikar, es werde den Islam verändern, „wenn er sich im Religionsunterricht in unsere plurale Welt hineinbegibt“. Pfeffer ergänzt: „Ich halte es für ausgesprochen wichtig, dies zu unterstützen und zu fördern – und damit den Islam auch herauszufordern“.

Pfeffer unterstreicht in seinem Beitrag zum 49. Band der „Essener Gespräche“, dass Jugendliche „in der Regel kaum noch über eine religiöse Sozialisation verfügen und von unseren kirchlichen Welten weit entfernt sind.“ Deshalb solle Religion die Realität der pluralen Gesellschaft wahrnehmen, auch wenn sich dadurch Widersprüche zu den eigenen Idealen ergäben. „Widersprüchlichkeiten und Paradoxien gehören zur Religion dazu“, so Pfeffer. Es gäbe nicht „die“ Religion oder „die“ Wahrheit.

Neben dem Text von Pfeffer umfasst der Tagungsband zu der interdisziplinären und überkonfessionellen Fachtagung auch Beiträge von Stefan Korioth, Friedrich Schweitzer, Wilhelm Rees, Ismail H. Yavuzcan und Janbernd Oebbecke. Das Buch ist jetzt im Aschendorff-Verlag erschienen (ISBN: 978-3-402-10567-2) und für 32,80 Euro im Buchhandel erhältlich.

Der komplette Beitrag von Generalvikar Klaus Pfeffer

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