Duisburger Petershof mit Preis der Bischofskonferenz ausgezeichnet

Prämonstratenser-Pater Oliver Potschien und das von ihm geleitete Sozialpastorale Zentrum haben in Berlin den ersten Katholischen Preis gegen Fremdenfeindlichkeit und Rassismus erhalten.

Erster Katholischer Preis gegen Fremdenfeindlichkeit und Rassismus

Bei einem Festakt in der Berliner Gedenkkirche Maria Regina Martyrum hat der stellvertretende Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, Bischof Norbert Trelle, den Duisburger Prämonstratenser-Pater Oliver Potschien und das von ihm geleitete Sozialpastorale Zentrum Petershof mit dem ersten Katholischen Preis gegen Fremdenfeindlichkeit und Rassismus ausgezeichnet.

Als Jury-Vorsitzender hob Trelle hervor, dass „Pater Olivers Wirken christliche Nächstenliebe, Gastfreundschaft und Barmherzigkeit unter den Bedingungen einer durch Migration geprägten Gesellschaft erfahrbar werden lässt“. Als Reaktion auf die kirchlichen und gesellschaftlichen Veränderungen, die sich in Duisburg-Marxloh besonders deutlich abzeichnen, hatte Pater Oliver im September 2012 das Sozialpastorale Zentrum Petershof ins Leben gerufen.

Die Vizepräsidentin des Deutschen Bundestags, Ulla Schmidt, würdigte in ihrer Laudatio das herausragende Engagement des ersten Preisträgers: „Pater Oliver Potschien und der von ihm geleitete Petershof widmen sich – oft unter schwierigen Umständen – der Entwicklung, Durchführung und Begleitung sozialer Projekte im multikulturell geprägten Stadtteil Duisburg-Marxloh“. Dem Prämonstratenser-Pater lägen „vor allem jene Menschen am Herzen, bei denen die staatlichen Unterstützungsangebote nicht ankommen“. Pater Oliver setze sich für einen lebendigen interreligiösen und interkulturellen Dialog ein „und tritt in der Öffentlichkeit als wichtiger politischer und gesellschaftlicher Impulsgeber auf“, so Schmidt.

Zeichen für ein respektvolles Zusammenleben

Mit dem Preis, der dieses Jahr zum ersten Mal ausgelobt wurde, setzt die Deutsche Bischofskonferenz ein deutliches Zeichen für das respektvolle Zusammenleben von Menschen unterschiedlicher Herkunft und gegen jede Form der Menschenverachtung. Der Preis ist mit insgesamt 10.000 Euro dotiert, die Hälfte der Summe erhalten Pater Oliver und der Petershof. Neben dem Preisträger aus dem Ruhrbistum ehrte die Deutsche Bischofskonferenz die Ökumenische Initiative „hingucken… denken… einmischen… Magdeburg aktiv gegen rechts“ und die Initiative „CAMPUSAsyl“ der Katholischen Hochschulgemeinde Regensburg jeweils mit einem zweiten Preis (dotiert mit 2.500 Euro).

Mit Bedacht war der Ort der ersten Preisverleihung gewählt: In der Kirche Maria Regina Martyrum gedenken die deutschen Katholiken seit 1963 der Christen, die unter der nationalsozialistischen Schreckensherrschaft ihr Eintreten für Glaubens- und Gewissensfreiheit mit dem Leben bezahlten.

Der Apostolische Nuntius in Deutschland, Erzbischof Dr. Nikola Eterovic, begrüßte die rund 300 Gäste und übermittelte den drei Preisträgern die Segenswünsche von Papst Franziskus. Er betonte, dass Rassismus in all seinen Erscheinungsformen mit der Lehre der katholischen Kirche unvereinbar sei. Außerdem wies Eterovic darauf hin, dass das christliche Engagement für eine „Kultur der Begegnung“ angesichts der großen Zahl von Flüchtlingen verstärkt werden müsse. In einer Zeit, in der eine „neue Feindlichkeit gegen Menschen wächst, die zu uns flüchten oder schon lange unter uns leben, aber als fremd empfunden werden“, komme dem Preis gegen Fremdenfeindlichkeit und Rassismus eine besondere Bedeutung zu.  (dbk/tr)

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