„Die Zukunft der Pfarreien ist gesichert“

Im Rahmen seines Besuches in den Pfarreien des Kreisdekanates Altena-Lüdenscheid machte Bischof Dr. Franz-Josef Overbeck auch seinen Antrittsbesuch beim Landrat des Märkischen Kreises, Thomas Gemke.

Bischof Overbeck besuchte Landrat in Lüdenscheid

Landrat Thomas Gemke und den Bischof von Essen, Dr. Franz-Josef Overbeck, plagen die gleichen Sorgen. Die finanziellen Ressourcen werden immer knapper. Das wurde beim Antrittsbesuch des neuen Ruhrbischofs am 10. Juni  im Lüdenscheider Kreishaus deutlich. Overbeck, der im Dezember in sein Amt eingeführt worden war, kam in Begleitung von Kreisdechant Johannes Broxtermann, mit dem er zuvor seine Rundreise in den sechs Pfarreien und Einrichtungen des Kreisdekanats Altena-Lüdenscheid absolviert hatte. „Der Besuch bei Ihnen ist sozusagen mein Abschluss“, so Overbeck, der auch viele Gespräche mit Kirchenvorständen und Laien-Vertretern vor Ort geführt hatte. Bis Ende des Jahres will der Ruhrbischof seine Antrittsbesuche in allen 43 Pfarreien des Bistums Essen absolviert haben. Trotz der angespannten Finanzlage auch in den Kirchen der Bischof dem Landrat eine gute Nachricht mitbringen: „Die Zukunft der 43 Pfarreien ist gesichert.“

„Der Kreishaushalt müsste eigentlich Sozialhaushalt heißen“, machte Kreiskämmerer Fritz Herr im Gespräch mit dem Ruhrbischof auf die angespannte Finanzlage des Kreisetats aufmerksam. Zwei Drittel der Ausgaben gehen in den Sozialbereich. Es gebe enorme Steigerungsraten bei der Heimunterbringung. „Das kostete den Kreis pro Kind und Monat zwischen 3.600 und 5.000 Euro“, so Heer. Schwerer als andere Regionen habe den Kreis auch die Wirtschaftskrise getroffen. Die Anzahl der Arbeitslosen sei um 49 Prozent gestiegen. „In NRW waren es zehn Prozent“. 47 Prozent der Pflegeheimbewohner bekämen Leistungen vom Kreis. In den vergangenen zehn Jahren sei die Mehrbelastung im Sozialbereich um 100 Millionen Euro gestiegen. Für nächstes Jahr werde ein Haushaltsloch von 24,5 Millionen Euro befürchtet. „Wie das weiter geht, weiß niemand. Wir hoffen jetzt ein wenig auf Berlin“, heißt es in Lüdenscheid. Hoffnung schöpfen alle Gesprächsteilnehmer auf die nachweislich wieder anziehende Konjunktur. „Im Märkischen Kreis fanden im Mai 1.100 Arbeitslose wieder einen neuen Job“, so Fritz Heer.

Als eine gute Tradition bezeichneten sowohl die Kirchenvertreter als auch der Landrat die regelmäßigen Gespräche mit den Kreisdechanten und Superintendenten auf Kreisebene. „Daran wollen wir auf jeden Fall festhalten“, so Thomas Gemke. (pmk/do)

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