Die Solidarität jedes Einzelnen ist gefragt

Am Sonntag, 21. März, wird in den katholischen Gemeinden um die Fastenkollekte gebeten - eine Form der Solidarität . Arnaud Ngarmian Ngarédjimiti aus dem Tschad und zur Zeit Gast im Ruhrbistum fordert eine vielschichtige Solidarität der Christen: Solidarität auf spiritueller und moralischer Ebene.


MISEREOR - Fastenkollekte am Sonntag in allen Gemeinden

„Den Tschad kennen nicht viele Menschen in Deutschland, das möchte ich ändern“, so Arnaud Ngarmian Ngarédjimiti. Der 37-jährige Afrikaner ist als Gast des Hilfswerkes MISEREOR  in diesen Tage im Ruhrbistum unterwegs. Als  Leiter des Diözesanen Entwicklungsbüros „Bureau d’Etudes et de Liaison d’Action Caritative et de Développement“ (BELACD) besucht er Gemeinden, Schulklassen und Eine-Weltgruppen in der Region zwischen Rhein und Lenne. Hier erzählt er aus dem Alltag der Menschen im Tschad und stellt die Arbeit des Entwicklungshilfebüros in seinem Heimatbistum vor. „Wir helfen den Bauern, kümmern uns um die Bildung  der Menschen, um die Gesundheit sowie um die Gewinnung von Trinkwasser“, fasst Arnaud kurz die Arbeit seiner Organisation, die durch MISEREOR unterstützt wird, zusammen. Der Organisation BELACD im Süden des Tschads, der Erdölförderregion Doba, geht es um die Rechte der Menschen und den Schutz der Umwelt. Gerade durch die Ausweitung der Ölförderungen in dieser Region komme es zunehmend zu Ungerechtigkeiten. „Wir klären die Landbevölkerung über ihre Rechte auf. Nur wer seine Rechte kennt, kann seine Stimme erheben“, betont der Jurist, der die negativen Auswirkungen der Ölförderung auf die bäuerlichen Gemeinschaften anprangert.

Mit Blick auf seinen Besuch in Deutschland freut sich Arnaud Ngarmian Ngarédjimiti über die interessierten und offenen Gespräche, die er in den letzten Tagen bereits erfahren hat. „Ich möchte meine Reise durch Deutschland nutzen, um mein Land und seine Bevölkerung mit seinen Problemen, aber auch mit seinem Potential, bekannter zu machen“, so der Projektleiter aus dem Tschad. Es gehe nicht nur um zukünftige materielle Unterstützung, sondern auch um eine spirituelle und moralische. „Ich bitte jeden Christen hier in Deutschland um Solidarität und das auf verschiedenen Ebenen. Ich möchte das Bewußtsein der Deutschen für die Probleme in Afrika schärfen, um so nachhaltig etwas zu verändern“, betont Arnaud Ngarmian Ngarédjimiti.

Gerade in die Schulen nimmt der MISEREOR Gast eine besondere Bitte mit. „Ich sage den Jugendlichen, dass sie die Generation von morgen seien und es wichtig sei, dass sie sich schon heute für Afrika stark machen.“  Die Schüler müssen um die Problematik im Tschad und in Afrika wissen. Der Schutz der Umwelt  und der Menschenrechte geht gerade sie an, da das heutige Verhalten Auswirkungen auf die Zukunft hat. „Wer das Problem der Menschen im Tschad und Afrika versteht, der wird sich auch für die Menschen dort engagieren“, hofft der 37-jährige. Deshalb ist es Arnaud Ngarmian Ngarédjimiti und seiner Organisation so wichtig, die Missstände öffentlich zu machen.

Das, was dort im Tschad mit den Bauern und ihrem Land geschieht, sei eine schreiende Ungerechtigkeit. Arnaud Ngarmian Ngarédjimiti vergleicht es mit einer echten Finsternis. Gegen die Finsternis helfe die Solidarität aller Christen. „Wenn jeder einzelne Christ hilft, schaffen wir es gegen diese Finsternis anzugehen“, ist er überzeugt und verweist auf einen kleinen Lichtblick, der in den vergangenen Wochen sichtbar wurde. Es habe ein erstes Gespräch der Zivilgesellschaft, einem Zusammenschluss der Organisationen, die nicht in der Regierung tätig sind, und dem Ölkonsortium gegeben. Ein Anfang ......


„Gottes Schöpfung bewahren – damit alle leben können“ lautet das Motto der Fastenaktion des Hilfswerkes MISEREOR. MISEREOR fördert mit vielen Projekten den Kampf der Armen gegen die Ausbeutung und setzt sich weltweit für mehr Gerchtigkeit und eine nachhaltige Energienutzung ein. Am kommenden Sonntag, 21. März, wird mit der Fastenkollekte in allen katholischen Gottesdiensten im Ruhrbistum um finanzielle Hilfe für diese Arbeit gebeten. Auch so kann unter anderem den Menschen im Tschad geholfen werden. (dr)

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