von Cordula Spangenberg

Die Hilfen laufen auf Hochtouren

Das Bistum Essen beteiligt sich am Zweiten Katholischen Flüchtlingsgipfel in Frankfurt. Ein Überblick über ehren- und hauptamtliche Hilfe für Geflüchtete im Ruhrbistum.

Rund 120 Praktiker, Experten und Ehrenamtliche haben sich am heutigen Donnerstag in Frankfurt am Main zum zweiten Katholischen Flüchtlingsgipfel versammelt. Die Teilnehmer befassen sich mit Fragen der Integration, des gesellschaftlichen Zusammenhalts und der Teilhabe von Flüchtlingen am gesellschaftlichen Leben. Vorbereitet wurde der Flüchtlingsgipfel vom Arbeitsstab des Sonderbeauftragten für Flüchtlingsfragen der Deutschen Bischofskonferenz, Erzbischof Dr. Stefan Heße (Hamburg). Aus dem Bistum Essen sind Vertreter der Flüchtlingshilfe der Pfarrgemeinden, der Jugendpastoral und der Caritas zum Flüchtlingsgipfel nach Frankfurt gereist. Der erste Katholische Flüchtlingsgipfel im Vorjahr hatte unter anderem als Ergebnis die „Leitsätze des kirchlichen Engagements für Flüchtlinge“ herausgebracht.

Zuvor hatten die Verantwortlichen aus Kirche und Caritas im Bistum Essen das kirchliche Engagement des Ruhrbistums in der Flüchtlingshilfe für das erste Halbjahr 2016 zusammengetragen. Bemerkenswert ist nach wie vor das dauerhaft hohe ehrenamtliche Engagement der Pfarrgemeinden, Caritasgruppen und einzelner Akteure, die Sprachkurse, Begegnungscafés und Freizeitgestaltung anbieten und sich in Einzelpatenschaften um Alltagsprobleme der Geflüchteten kümmern. Um diese Freiwilligenarbeit, die nach dem Soforthilfeprinzip angefangen hatte, auf Dauer gut zu koordinieren, arbeiten Ehrenamtskoordinatoren mit insgesamt 4,5 Stellen im Bistum. Außerdem wurde die Ehrenamts-Fortbildung „Fit für Flüchtlinge“ bereits achtmal durchgeführt. Dort wird mit den Teilnehmern unter anderem auch die emotionale Belastung besprochen, die entsteht, wenn Ehrenamtliche mit schweren Einzelschicksalen konfrontiert werden. Unterdessen arbeiten die Regeldienste der Caritasverbände auf Hochtouren zu Fragen der Integration, der Familienzusammenführung, aber auch in der Rückkehrberatung.  

Für zeitliche begrenzte Projekte sind aus dem bischöflichen Flüchtlingshilfefonds in 14 Fällen insgesamt 250.000 Euro bereitgestellt worden. Die katholischen Schulen im Ruhrbistum haben etwa 60 geflüchtete Schüler aufgenommen. Die katholischen Kindertagesstätten mit ihren insgesamt 18.000 Kita-Plätzen hatten Anfang 2016 rund 900 Flüchtlingskinder in ihren Gruppen. Sprachliche und kulturelle Unterschiede, Entwicklungsverzögerungen und Traumata sind hier die wesentlichen Herausforderungen. Um Barrieren abzubauen, fährt der KiTa Zweckverband mit einem als Spielmobil ausgestatteten Fahrzeug die großen Flüchtlingsunterkünfte an, um erste Kontakte zu ermöglichen. In rund 30 Tagesstätten gibt es zudem Brückenprojekte, in denen Flüchtlingskinder schrittweise Betreuungsformen und den KiTa-Alltag kennenlernen können.

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