Deutsches Textilmuseum in Krefeld zeigt „Fastentuch modern“

In einer eigenen Ausstellung zeigt das Deutsche Textilmuseum in Krefeld jetzt prämierte Fastentücher, die im vergangenen Jahr für den Wettbewerb ars liturgica eingesandt worden waren. Die Schau läuft noch bis Ende Januar.

Neue Ausstellung zeigt prämierte Entwürfe des Wettbewerbs ars liturgica

„Fastentuch modern“ heißt die Ausstellung, in der das Deutsche Textilmuseum Krefeld jetzt die prämierten Entwürfe der jüngsten Auflage des Wettbewerbs ars liturgica zeigt. Aufgabe für die Künstler war es im vergangenen Jahr, ein Fastentuch für die Heilig-Kreuz-Kirche in Gladbeck-Butendorf zu entwerfen. Fastentücher sind seit Jahrhunderten Bestandteil der Kirchenausstattung in der Zeit vor Ostern. Als Zeichen der Askese verhüllen sie Christusdarstellungen oder verhängen die Sicht auf den Altarraum. Diese Tradition erfährt seit einiger Zeit eine neue Popularität.

Das Zentrum der neuen Ausstellung bildet das fast zwölf Meter lange Fastentuch von Claudia Merx aus Aachen. Ihr Entwurf erhielt von der Jury des alle zwei Jahre vom Kunstverein im Bistums Essen e.V. veranstalteten Wettbewerbs den 1. Preis. Das Tuch wurde unmittelbar nach Bekanntgabe des Preises realisiert und hing bereits wenige Monate später im vergangenen Frühjahr in der Gladbecker Kirche.

In einer verkleinerten Variante und speziell für die Räumlichkeiten des Deutschen Textilmuseums hat auch Dorothée Aschoff aus Neustadt an der Weinstraße ihren 2. Preis umgesetzt. Diesen beiden Tüchern steht der bis 2012 in der Heilig-Kreuz-Kirche verwendete Vorhang gegenüber. Die Preisträger haben zudem weitere ihrer künstlerischen Arbeiten zur Verfügung gestellt.

Ergänzt wird die Präsentation zu dem Wettbewerb durch elf ausgewählte Entwürfe aus den fast 50 Einsendungen. Auffallend ist, dass sie entweder auf die Wahl von Farbe verzichten und ganz auf das Erfahren materieller Qualität und Form setzen, oder intensiv mit der Farbe Violett – der Farbe der Fastenzeit – arbeiten. Da die Wertschätzung und Bedeutung dieser Farbe bis in die Antike zurückreicht, werden entsprechende Farbstoffe wie Purpur und Scharlach gezeigt und mit historischen Textilien kombiniert – eine Neuheit im Deutschen Textilmuseum. Ausgewählt wurden ägyptische Mumienbinden, spätantike Gewandfragmente, mittelalterliche Stickereien und frühneuzeitliche Kaseln, die einen spannungsreichen Kontrast zu den modernen Arbeiten bilden.

Die Ausstellung „Fastentuch modern“ läuft vom 3. November bis zum 26. Januar. Das Deutsche Textilmuseum ist dienstags bis sonntags von 11 bis 17 Uhr geöffnet. Jeweils montags und mittwochs um 14.30 Uhr gibt es eine öffentliche Führung durch die Ausstellung. Der Eintritt beträgt für Erwachsene 4 Euro, für Schüler und Studenten 2 Euro. Weitere Informationen zur Ausstellung gibt es unter Tel.: 02151/94694-50 sowie im Internet. (tr)

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