„Das Rad ‚Engel der Kulturen‘ möge ewig rollen“

Auf ihrem Weg von Essen nach Istanbul machte die "Abraham-Karawane" auch in der bosnischen Hauptstadt Sarajevo Halt. Dort rollte das Rad "Engel der Kulturen" durch die Altstadt.

Sarajevos Oberbürgermeister würdigte die Verbindung der Kulturhauptstädte
 
Am Dienstag, 11. Mai, rollte sie weiter, die Abraham-Karawane, von Sarajevo Richtung Skopje und dann weiter nach Istanbul. Drei Tage liegen hinter der Karawanen-Mannschaft aus dem Ruhrgebiet, Tage, die prall gefüllt waren mit Erlebnissen, die nicht so schnell vergessen werden. Sarajevo, die multireligiöse Stadt, auch das „Jerusalem Europas“ genannt, jahrhundertelang Heimat für Christen, Juden und Muslime, beginnt nach dem Balkankrieg wieder, seinem Namen gerecht zu werden.

Am 9. Mai, dem Europatag in Bosnien-Herzegowina, wurde in einer beeindruckenden Zeremonie ein Denkmal für die über 1000 im Balkankrieg getöteten Kinder enthüllt. Bewegende Szenen spielten sich ab, als die Mütter und Väter die Namen ihrer Kinder wiederfanden. Anschließend wurde vor der römisch-katholischen Kathedrale von Sarajevo das Symbol „Engel der Kulturen“ aufgestellt - ein Rad aus Stahl, das die drei Symbole des Judentums, Christentums und des Islam in sich vereinigt. Der Oberbürgermeister von Sarajevo, Professor Dr. Alija Behmen, und sein Stellvertreter sowie die Vertreter der Religionsgemeinschaften der Stadt dankten dafür, dass die Abraham-Karawane auf ihrem Weg durch die drei Kulturhauptstädte Europas 2010 auch nach Sarajevo gekommen sei. Behmen fand es besonders beindruckend, dass genau an diesem denkwürdigen Tag dieses Symbol der Gemeinsamkeiten und des Dialogs zwischen den Religionen in seiner Stadt ist.
Dann rollte das Rad durch die Altstadt von Sarajevo und verband neben der Kathedrale die älteste Moschee und serbisch-orthodoxe Kirche mit der Synagoge. Jedes Mal wurde ein Sandabdruck hinterlassen. Der stellvertretende Bürgermeister sowie die Religionsvertreter begleiteten das Rad auf der gesamten Strecke. Vor der Synagoge wurde eine dauerhafte  Bodenintarsie gelegt, die in Zukunft an diesen Besuch erinnern soll.

Am Tag darauf besuchte die Abraham-Karawane die Europa-Schule, die von 1.300 Schülern besucht wird, die unterschiedlichen Religionen angehören. Auf dem Schulhof wurde den Jugendlichen der Sinn der  „Abraham-Karawane“ erklärt und  ein Sandabdruck gelegt. Die Delegation besuchte auch die Synagoge in Sarajevo.

Die Karawane war nach einem mehrtägigen Aufenthalt in Pécs/Ungarn, der 2. Kulturhauptstadt, nach Tuzla in Bosnien weitergefahren. Dort wurde auf dem ältesten Platz der Stadt im Beisein einer Abordnung der Stadtverwaltung  und aller Religionsvertreter ein Sandabdruck gelegt.
Am Abend des 8. Mai begrüßte die Stadt Sarajevo die Karawane aus dem Ruhrgebiet mit einem offiziellen Empfang, bei dem auch der deutsche Botschafter, zahlreiche Stadtverordnete, Vizebürgermeister und die Leitungen der muslimischen, jüdischen und christlichen Gemeinden anwesend waren.

Der Weg der Karawane führt weiter über Kraljevo in Serbien nach Skopje in Mazedonien, Thessaloniki und Istanbul, der 3. Kulturhauptstadt Europas. Sie wird am 31. Mai in Essen zurück erwartet, nach 7000 Kilometern Fahrt. (rl)

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