Christentum und Kirche nicht ohne Kunst und Kultur

Christentum und Kirche existieren nicht ohne Kunst und Kultur. Das betonte Bischof Dr. Franz-Josef Overbeck bei der Jubiläumsfeier "50 Jahre Kunstverein im Bistum Essen". Hier wurden auch die Preisträger des erstmals ausgelobten "ars liturgica"-Wettbewerbes ausgezeichnet.


Bischof Overbeck würdigt 50 Jahre Kunstverein im Bistum Essen

Christentum und Kirche existieren nach Ansicht von Bischof Dr. Franz-Josef Overbeck nicht ohne Kunst und Kultur. „Die Kirche hat in ihrer zweitausendjährigen Geschichte immer wieder Mission und Evangelisierung auch mittels der Kunst und den verschiedenen Ausdrucksformen von Kultur betrieben, weil der sie tragende Glaube alle Wirklichkeiten zusammenbindet“, sagte der Bischof am Montag, 27.  Dezember, bei einem Pontifikalamt anlässlich der Feier des 50jährigen Bestehens des Kunstvereins im Bistum Essen im Essener Dom. Nicht umsonst, so Overbeck weiter, habe er im zu Ende gehenden Jahr der Kulturhauptstadt RUHR.2010 immer wieder deutlich gemacht, dass die Kirche der älteste Kulturträger dieser Region sei, und zwar nicht nur zur Prägung menschlicher Gemeinschaft. Der Kirche sei es vor allem um eine Kultur gegangen, „die von der Überzeugung getragen ist, dass in jedem Bild, das wir sehen, die Wirklichkeit Gottes, aufscheint“.

Dieser christlichen Kunst habe sich der 1960 gegründete Kunstverein im Bistum Essen verpflichtet. Der in diesem Jahr erstmals ausgelobte Wettbewerb „ars liturgica“ zeige, dass es dem Kunstverein dabei auch um die Begegnung und Auseinandersetzung mit zeitgenössischer Kunst gehe. Overbeck: „Die Kirche ist nicht einfach ein Museum, das das Vergangene hütet, sondern zugleich der lebendige Ort der Aneignung der Botschaft des Evangeliums, die ins Heute übersetzt werden will.“ In diesem Sinne könne  die Kunst als „eine Fortsetzung der Theologie mit anderen Mitteln“ verstanden werden.

Bei dem  anschließenden Empfang  wurden die Preisträger des „ars liturgica“-Wettbewerbes ausgezeichnet. Es galt, einen künstlerischen Entwurf für den Einband eines Evangelistars, eines Evangelienbuches für den Gottesdienst, zu gestalten. Auf die Vergabe eines ersten Preises hatte die Jury verzichtet, weil keiner der eingereichten Entwürfe ihre Erwartungen vollkommen erfüllt hatte. Die beiden zweiten Plätze entfielen auf die Arbeiten von Johannes Borst, Nürnberg, und Mechthild Bach, Aachen. Beide erhielten je 4.000 Euro. Der mit 1.000 Euro dotierte dritte Preis ging an Hannah Feldmeier, Stuttgart.

An dem Wettbewerb hatten sich 56 Künstlerinnen und Künstler aus ganz Deutschland beteiligt. Unter der Leitung von Pater Dr. Philipp Reichling von der Prämonstratenser-Abtei Duisburg-Hamborn hatte die Jury schon im Sommer acht Entwürfe ausgewählt, die auch realisiert wurden. Die Arbeiten sind bis zum 27. März 2011 in der Domschatzkammer zu sehen.(ul)


Predigt von Bischof Dr. Franz-Josef Overbeck 

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