Bundesverdienstkreuz für die "Rattenfängerin von Gelsenkirchen"

Mit dem Bundesverdienstkreuz am Bande hat Bundespräsident Christian Wulff die langjährige Leiterin der Katholischen Öffentlichen Bücherei Herz Jesu in Gelsenkirchen-Buer-Resse, Wilma Kläsener, ausgezeichnet.


 
Mit dem Bundesverdienstkreuz am Bande hat Bundespräsident Christian Wulff die langjährige Leiterin der Katholischen Öffentlichen Bücherei Herz Jesu in Gelsenkirchen-Buer-Resse, Wilma Kläsener, ausgezeichnet. Jetzt erhielt sie in einer Feierstunde in der Düsseldorfer Staatskanzlei gemeinsam mit 14 weiteren Frauen aus Nordrhein-Westfalen, Orden und Urkunde von Ministerpräsidentin Hannelore Kraft. "Auch wenn Sie es selbst nicht so empfinden oder nicht wahrhaben wollen: Sie leisten tagtäglich Großes", dankte die Ministerpräsidentin den neuen Ordensträgerinnen. Die wahren Vorbilder seien nicht irgendwelche Medien-Sternchen, "sondern Menschen wie Sie", die sich in vielfältiger Weise engagieren und zeigen, dass es gelingen könne, "ehrenamtliches Engagement mit familiären und beruflichen Aufgaben zu vereinbaren".

Wilma Kläsener könnte man geradezu als die "Rattenfängerin von Gelsenkirchen" bezeichnen, da sie hunderte kleine Leseratten um sich schart. Seit fast 15 Jahren leitet sie die Katholische Öffentliche Bücherei der Gemeinde Herz Jesu in Gelsenkirchen. 100 Jahre alt und ziemlich verstaubt war diese Bücherei 1997 - und das auch im übertragenen Sinn. Wilma Kläsener nahm sich vor, die Bücherei zu modernisieren und vor allem junge Menschen fürs Lesen zu begeistern. Mit ihrem Mitarbeiter-Team gelang ihr in tausenden von ehrenamtlichen Arbeitsstunden, was kaum jemand für möglich gehalten hätte. Heute verfügt die Bücherei über rund 4.500 Medieneinheiten. Die Zahl der Ausleihen hat sich in den letzten zehn Jarhen nahezu verachtfacht: Über 8.000 Ausleihen pro Jahr belegen, wie attraktiv das Angebot ist. Besondere Aktionen für Kindergärten und Grundschulen, bei denen wöchentlich rund 150 Kinder in die Bibliothek kommen, machen den jungen Leseratten Lust auf mehr. Und sie bekommen auch mehr: soviel, wie sie tragen können. Wilma Kläsener und ihr Team kennzeichnen Stoffrucksäcke mit den Namen der kleinen Lesebegeisterten, die dann mit leuchtenden Augen ausgewählte Bücher einpacken. "Wenn Deutschland im Rahmen der nächsten PISA-Studie bei der 'Lesekompetenz' hoffentlich die Nase vorn hat," heißt es in der Laudatio, "dann ist das sicher auch ein Verdienst von Wilma Kläsener." (mi)

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