Buch präsentiert 17 neue "Christen an der Ruhr"

Das Institut für kirchengeschichtliche Forschung hat jetzt den fünften Band der Reihe präsentiert. 16 Autoren haben neue Lebensbilder engagierter Christen an der Ruhr recherchiert und aufgeschrieben. Den Schwerpunkt bilden Geschichten aus dem Industriezeitalter des Ruhrgebiets.

Institut für kirchengeschichtliche Forschung stellt fünften Band der Reihe vor

Zum Dialogprozess im Bistum Essen und zum 50. Geburtstag von Ruhrbischof Dr. Franz-Josef Overbeck hat das Institut für kirchengeschichtliche Forschung (IKF) des Bistums Essen jetzt den fünften Band seiner ökumenischen Reihe "Christen an der Ruhr" vorgelegt. Vertreter des IKF, des Aschendorff-Verlags, einer der Autoren und weitere an der Erstellung dieses jüngsten Bandes der Reihe Beteiligte haben das gerade erschienene Buch am Donnerstag in Essen Bischof Overbeck überreicht.

16 Autorinnen und Autoren haben für den nun vorliegenden Band 17 neue Lebensbilder von engagierten und profilierten Christinnen und Christen aus dem Ruhrgebiet zusammen getragen. Ausgehend von „konfessionellem Parteiengezänk mit Liebesliedern an den himmlischen Bräutigam“ und einem Hexenprozess in Menden aus dem 16. und 17. Jahrhunderts liegt der Schwerpunkt der Lebensbilder im Industriezeitalter des Ruhrgebiets, in dem Frauen, Männer, Priester und Ordensleute überzeugend ihr Christsein für die Menschen an der Ruhr einsetzten.

„Schwere Zeiten“ gab es für die „Katholiken an der Ruhr“ auch nach dem „Kulturkampf“ und speziell in den Epochen des Ersten Weltkrieges, des Nationalsozialismus und des Zweiten Weltkrieges, die auch die jeweils nachwachsenden Generationen prägten. Aus der ersten Priester-Generation im Ruhrbistum Essen werden die Prälaten Paul Aufderbeck und Professor Heribert Heinemann sowie Weihbischof Wolfgang Große vorgestellt. Als zweiter Bischof wird der erst jüngst von der „Forschung entdeckt“ französische Militärbischof im Rheinland Paul Rémond für den „Ruhrkampf“ vorgestellt. Zudem werden eine „gründliche“ Fürsorgerin in Hörde und eine hochgebildete und pädagogisch engagierte Ordensfrau in Essen-Werden porträtiert. Hinzu kommen Texte über zwei Pfarrer aus Wattenscheid und Oberhausen, die „in der Wiege der Ruhrindustrie“ und in „schweren Zeiten“ als priesterliche Hirten- und Seelsorger mit den Menschen an der Ruhr gelebt haben, genauso wie in Dortmund ein Jesuitenpater oder in Essen ein Kaplan als Präses eines mitgliederstarken Katholischen Jungmänner-Vereins.

Die mit je einem Porträtfoto sowie Quellen- und Literaturangaben versehenen ausführlichen Biogramme sind für die Geschichte des Christentums und die Regionalgeschichte im Ruhrgebiet von besonderer und aktueller Bedeutung. Diese Beispiele zeigen Menschen an der Ruhr mit all den Freuden und Leiden, den Hoffnungen und Enttäuschungen, die das Leben in jeder Epoche ausmachen und in besonderer Form auch in der Gegenwart und Zukunft die Christen und Menschen im Ruhrgebiet prägen.

Das 286-seitige Buch ist im Aschendorff-Verlag erschienen und für 24,80 Euro im Buchhandel erhältlich. (tr)

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