Brückenbauer zwischen Kirche von Essen und Weltkirche

Dr. Baldur Hermans starb am Montag. Als „Pfadfinder durch und durch“ war Hermans ein Leben lang für das Bistum Essen und international aktiv.

Dr. Baldur Hermans starb am Montag. Als „Pfadfinder durch und durch“ war Hermans ein Leben lang für das Bistum Essen und international aktiv.

Dr. Baldur Hermans, ehemaliger Dezernent für gesellschaftliche und weltkirchliche Aufgaben im Bistum Essen, ist am Montag im Alter von 77 Jahren gestorben. 34 Jahre lang stand Hermans in Diensten des Bistums Essen: zunächst in der kirchlichen Jugendarbeit und der Erwachsenenbildung, später in der gesellschaftspolitischen Arbeit der katholischen Kirche im Ruhrbistum. Mit hohem Engagement hat Hermans sich zudem zeitlebens für die Pfadfinderschaft auch auf internationaler Ebene eingesetzt.

Der Essener Generalvikar Klaus Pfeffer würdigte Hermans als „einen ungemein engagierten Pfadfinder, der sich mit Leib und Seele dafür einsetzte, jungen Menschen die Werte und Ideale der Pfadfinderei und des christlichen Glaubens zu vermitteln“. Baldur Hermans habe viele Menschen im Ruhrbistum geprägt und an der Geschichte des Bistums deutlich mitgeschrieben. „Mit großer Leidenschaft verfolgte er auch nach seinem Ruhestand die Entwicklung unserer Kirche; viele Veränderungen der letzten Jahre schmerzten ihn, weil er seine Kirche und das Christentum einfach liebte und nur schwer ertrug, dass deren Bedeutungsverlust nicht wirklich aufzuhalten war und ist“, sagte Pfeffer.

Hermans, 1938 geboren, wuchs in Essen-Borbeck auf und blieb dort sein Leben lang zu Hause. Nach seiner Promotion über soziale Fragen der deutschen Katholikentage von 1848 bis 1891 übernahm der Historiker und Theologe 1970 zunächst die Leitung des Bischöflichen Jugendamtes in Essen. Bald gehörte er dem Vorstand des Diözesanrates der Katholiken im Bistum Essen an, war Vorsitzender des Landesausschusses Katholischer Jugendarbeit NRW und Mitglied im Landesjugendwohlfahrtsausschuss im Landschaftsverband Rheinland. Papst Johannes Paul II. berief ihn 1985 zum Konsultor des Päpstlichen Rates für die Laien in Rom. Im Bistum Essen übernahm er vier Jahre später, 1989, im Auftrag von Kardinal Franz Hengsbach die Leitung des Sekretariates und späteren Dezernates für gesellschaftliche und weltkirchliche Aufgaben des Bistums Essen.

Als „Pfadfinder durch und durch“ hatte der Essener Weihbischof Franz Grave Baldur Hermans 2004 bei seiner Verabschiedung aus dem aktiven Dienst gewürdigt. Denn über seinen beruflichen Einsatz hinaus war Baldur Hermans – ein Pfadfinder seit seinem elften Lebensjahr - über viele Jahrzehnte an führender Stelle in der Pfadfinderschaft aktiv. Herausragend war sein Jahrzehnte währendes internationales Engagement vor allem in Nahost, Afrika und Osteuropa als Auslandsbeauftragter der Deutschen Pfadfinderschaft Sankt Georg (DPSG) sowie als Generalsekretär der Internationalen Katholischen Konferenz des Pfadfindertums (CICS). Für sein Engagement in der Deutschen Pfadfinderschaft wurde Baldur im Jahr 2012 die päpstliche Auszeichnung eines „Komtur des St. Sylvesterordens“ verliehen. 2009 hatte er aus der Hand des damaligen NRW-Ministerpräsidenten Jürgen Rüttgers das Bundesverdienstkreuz am Bande der Bundesrepublik Deutschland erhalten. (ul)

Pressestelle Bistum Essen

Zwölfling 16
45127 Essen