Blutzeugen des 20. Jahrhunderts

76 neue Namen von Blutzeugen des 20. Jahrhunderts, darunter auch fünf Glaubenszeugen aus dem Ruhrgebiet, enthält die fünfte erweiterte und aktualisierte Auflage des Buches "Zeugen für Christus. Das deutsche Martyrologium des 20. Jahrhunderts".

Deutsches Martyrologium in fünfter Auflage erschienen

In der fünften erweiterten und aktualisierten Auflage ist das Buch „Zeugen für Christus. Das deutsche Martyrologium des 20. Jahrhunderts“ erschienen. Die neue Auflage des von Prälat Professor Dr. Helmut Moll herausgegebenen Buches enthält 76 neue Namen von Blutzeugen des 20. Jahrhunderts.

Moll hat in einer detaillierten wissenschaftlichen Arbeit unter den neuen Märtyrern zwölf Geistliche und 14 Laien aus der Zeit des Nationalsozialismus, im Herrschaftsbereich des Kommunismus acht russlanddeutsche Priester und 14 Laien sowie sudetendeutsche Gewaltopfer und ermordete Ordensfrauen ausfindig gemacht.

Mit dem Ruhrgebiet sind folgende Glaubenszeugen vor allem der NS-Zeit verbunden: Der 1919 in Bochum-Werne geborene Edward Klinik, lebte in einer Polnisch sprechenden Gemeinde und wurde in der Pfarrei Herz Jesu getauft. Der Internatsschüler des Ordens der Salesianer Don Boscos wurde am 24. August 1942 zusammen mit Franciscek Kesy in Dresden als Gegner der NS-Ideologie umgebracht. Beide wurden 1999 seliggesprochen.
Die konvertierte Dortmunder Jüdin Emmy Bendix fand nach ihrer Flucht in die Niederlande am 9. August 1942 im Konzentrationslager Auschwitz den Tod durch Vergasung.
Der 1880 in Hervest bei Dorsten geborene Johann Bernard Seine trat bei den Trappisten in Banja Luka (heute Bosnien-Herzegowina) ein und erlebte unter dem Kommunismus Titos zahlreiche Entbehrungen. Er wurde in das Arbeitslager Kovin eingeliefert und starb 1950 im Katholischen Krankenhaus in Gladbeck.
Die Steyler Missionsschwester Deotilla (Christine) Gouverneur war eine Zeitlang im Kloster in Wimbern bei Wickede an der Ruhr tätig, bevor sie nach Papua-Neuguinea entsandt wurde. Dort erlitt am 6. Februar 1944 gemeinsam mit zahlreichen Mitbrüdern und –schwestern das Martyrium.

In dem 1994 begonnen Gesamtprojekt arbeiten 160 Fachleuten mit den Bistümern und Ordensgemeinschaften zusammen. Bislang wurden rund 900 Lebensbilder von katholischen Märtyrern zusammengestellt.

Zeugen für Christus. Das deutsche Martyrologium des 20. Jahrhunderts. Herausgegeben von Helmut Moll im Auftrag der Deutschen Bischofskonferenz. 2 Bände, 1.623 Seiten, Verlag Ferdinand Schöningh Paderborn, 88,00 Euro, ISBN 978-3-50675778-4. (do)

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